Byron Lee & The Dragonaires: "Jamaica Ska" (1964)


Ska, yeah. Zu den musikalischen Wurzeln des jamaikanischen Ska zählt vor allem US-Amerikanischer Rhythm’n’Blues, besonders der Stil des auf Jamaika sehr populären Fats Domino, außerdem die mit den schwarzen Sklaven aus Afrika eingeführten und auf Jamaika weiterentwickelten musikalischen Elemente, aus denen der Mento als erste jamaikanische Populärmusik entstand. Welches die erste Skasingle war, vermag heute niemand mehr zu sagen, diese Musikrichtung entwickelte sich aber wohl Ende der 50er Jahre. Seinen Namen hat der Ska der Legende nach von der Band The Skatalites, die fand, dass das Wort Ska am besten zu der Musik passen würde. Eine andere Legende besagt, dass während einer Jamsession mit Prince Buster ein Gitarrist eher versehentlich den Offbeat statt des Downbeats betonte, woraufhin Prince Buster lautmalerisch sagte: Do again this Ska. Bis heute gibt es 3 Wellen des Ska, die ursprüngliche, jamaikanische Welle fand Anfang der 60er Jahre statt. Aus dieser Musik entwickelten sich später Rocksteady, Bluebeat und in Folge Reggae. Die zweite Welle des Ska kam in England Ende der 70er Jahre auf und Mitte der 80er Jahre breitete sich die dritte Welle weltweit aus. Im Gefolge der dritten Welle des Ska traten beziehungsweise treten auch immer wieder Bands auf, die zur ersten und zweiten Welle des Ska gehörten. Die Tanzart zu Ska ist das so genannte Skanking. Okay, die Band Byron Lee & The Dragonaires wurde 1950 von Byron Lee und Carl Brady gegründet und spielte Mento bei den Spielen des Saint George’s College Football Teams The Dragonaires, zu dessen Unterstützung sie sich auch gegründet hatten. Erst 1956 entschlossen sie sich, professionelle Musiker zu werden und stellten sich US-Amerikanische Stars bei ihren Jamaikatourneen als Vor- und Tourband zur Verfügung, unter anderem begleiteten sie Fats Domino, Sam Cooke, Chuck Berry oder Harry Belafonte bei ihren Konzerten. Im Jahr 1959 nahmen sie ihre erste Single "Dumplin’s" auf, die in Jamaika auf ihrem eigenen Label Dragon’s Breath und in England bei Blue Beat Records veröffentlicht wurde. Anfang der 60er Jahre erschienen mehrere Single der Band auch unter dem Namen The Ska Kings. Ja, und 1961 wurden sie international bekannt, da sie als Skaband im James Bond-Film "Dr. No" zu sehen sind. In den Jahren 1963 und 1964 dienten sie den jamaikanischen Stars Prince Buster und Jimmy Cliff als Begleitband bei deren USA-Tourneen. Schließlich wurden sie bei Atlantic Records unter Vertrag genommen, wo in den 60er Jahren Alben wie "Rock Steady '67", "Rock Steady Beat" oder "People Get Ready, This Is Rock Steady" erschienen. Ende der 60er Jahre änderte die Band ihren Stil Richtung Reggae und das Album "Reggay With Byron Lee" 1968 erschien. Ja, in seinen Anfängen wurde Reggae noch Reggay geschrieben, die Schreibung Reggae setzte sich erst Anfang der 70er Jahre durch. Mitte der 70er Jahre öffnete sich die Band der aufkommenden Discomusik und das Album "Disco Reggae" 1975 erschien bei Mercury Records. Ende der 70er öffnete sich ihre Musik dann auch für Calypso und Soca und die Band trat des öfteren beim Karneval in Trinidad und Tobago auf. Ja, Byron Lee & The Dragonaires waren bis zum Tod von Byron Lee 2008 aktiv: Ska Ska Ska / Jamaican Ska / Ska Ska Ska / Do the Ska / Not any people can ChaChaCha / Not everybody can do the Twist / But everybody can do the Ska / The new dance that goes like this / Ska Ska Ska / Fun, fun, we're having fun! Der Song "Jamaica Ska" ist auf der 2007 bei VP Records erschienenen CompilationCD "The Essential Byron Lee & The Dragonaires" zu finden. Yeah, fun, fun, we're having fun!