Cab Calloway: "The Worker's Train" (1940)


Cab Calloway war Jazzsänger, Saxophonist und Bandleader. Der Blues ist unser Rückgrat, und wenn der im Jazz nicht mitklingt, ist das wie ein Kuchen ohne Zucker, sagte der Saxophonist Lou Donaldson. Okay, insofern war Cab Calloway natürlich auch Bluessänger: The eight-fifteen is the worker's train, / The eight-fifteen, and I'm off again, / The eight-fifteen is an awful pain; / Wish I didn't have to travel on the eight-fifteen! Uh, uh, uh. Jeder, und natürlich auch jede, ist dazu bestimmt, die Welt zu retten, wie Konfuzius vor vielen, vielen Jahren so schön sagte. Cab Calloway hat sie für mich ein bisschen besser gemacht, diese Welt, und dafür werde ich ihn immer ein bisschen lieben. Ja, der Worker's Train war auch mein Schicksal, als ich mit 16 Jahren eine Elektroinstallateurlehre begann: I'm happy on Sunday, / 'Cause I can stay in bed till ten; / When I think of Monday, / I suffer 'cause I know that's when I get: / The eight-fifteen through the tunnel way, / The eight-fifteen, think I'll quit today, / The same routine, but I need the pay, / Better hurry, can't afford to miss the eight-fifteen! Ha ha, ich wurde Künstler um dem Worker's Train zu entrinnen und - um die Welt zu retten, yeah. Meine Katze Pearl mag verrückte Sachen - wenn Musik zu organisiert klingt, dann langweilt sie sich. Aber wenn ich eine richtig abgefahrene Scheibe auflege, ist sie ganz Ohr. Diese Aussage habe ich mir in mein Notizheft gekritzelt, wer sie gemacht hat, steht leider nicht dabei. Egal, er oder sie hatte wohl eine Katze mit Geschmack. Zurück zu Cab Calloway, er wurde 1907 in Rochester, New York geboren und begann in den 20er Jahren in verschiedenen Jazzbands zu singen. Anfang der 30er Jahre nahm Cab Calloway seine erste Schallplatte auf und bekam ein Engagement im legendären New Yorker Cotton Club. Begleitet wurde er von den Missourians, der Hausband des Cotton Club. Später wurde diese Band zum Cotton Club Orchestra erweitert. In den 30er Jahren hatte Cab Calloway mit Songs wie "Six Or Seven Times", "(I'll Be Glad When You're Dead) You Rascal, You", "Kickin' The Gong Around" oder "Between The Devil And The Deep Blue Sea" seine ersten Hits in den Charts. Anfang der 40er Jahre formierte Cab Calloway seine eigene Swing Big Band und feierte weitere große Erfolge, doch bald war die Zeit des Swing vorbei und 1948 musste Cab Calloway seine Big Band auflösen. Es wurde still um Cab Calloway, doch 1980 wurde er für den Film "Blues Brothers" wieder auf die Bühne geholt, um seinen größten Hit "Minnie The Moocher" zu singen, ja, und "Minnie The Moocher" wurde neuerdings zu einem Partyhit in den Diskotheken. Cab Calloway starb 1994 in Cokebury Village, Delaware als durchaus wohlhabender, alter Mann. Yeah, und "Minnie The Moocher" kehrte 2010 durch einen Remix von Lian Ross und Alan Alvarez neuerdings in die Diskotheken zurück: Folks here's a story 'bout Minnie the Moocher; / she was a red hot hoochie coocher. / She was the roughest toughest frail; / but Minnie had a heart as big as a whale. / Hi de hi de hi de hi / Ho de ho de ho de ho / Hee de hee de hee de hee / Ho oo waooo waoooo. "The Worker's Train" ist auf der DoppelCD "Louis Armstrong / Cab Calloway: Long, Long Journey" zu finden. Diese DoppelCD erschien 2004 bei Membran Music Ltd. und ist Teil der Serie "The Great Vocalists Of Jazz & Entertainment". Eine der beiden CDs enthält Aufnahmen von Louis Armstrong aus den Jahren 1937-1946, die andere enthält Aufnahmen von Cab Calloway aus den Jahren 1940-1947, beide sehr hörenswert. Hier singt Cab Calloway auch seine Version des Jazzklassikers "St. James Infirmary", yeah, und Louis Armstrong singt "My Walking Stick", einer meiner Lieblingssongs von ihm: If I ever left my house without my walking stick / Well it would be something I could never explain / Oh the thing that makes me click, on lovers lane / Would go for naught if I were caught without my cane. / Be-bop-bop-de-la-dum / Be-bop-a-da-bum / Re-bop-be-a / Rop-a-de-bop / Rump-a-de-dum / Ra-da-da-de / Re-bop-bop-la-da-dum / Re-bop-be-de-a / Rop-a-de-bum / Rop-a-de-bum / Deet-de-de-a / Ra-da-da-dum, yeah, undsoweiter undsofort. Wow, der Beatdichter Jack Kerouac schrieb mal: Als Jazzdichter soll man mich nehmen / einen langen Blues blasend in einer / Sonntagnachmittag-jam-session. Als Saxophonist scheint Cab Calloway nicht so toll gewesen zu sein, da der Saxophonist Chu Berry sich erst zu einer Mitarbeit in seiner Big Band bewegen ließ, nachdem ihm Cab Calloway das Versprechen gegeben hatte, in seiner Gegenwart niemals wieder ein Saxophon anzurühren. So wird es zumindest erzählt. Bei "The Worker's Train" spielt jedenfalls Chu Berry das Saxophon.