David Bowie: "Space Oddity" (1969)


Ground Control to Major Tom / Ground Control to Major Tom / Take your protein pills and put your helmet on / Ground Control to Major Tom / Ten, Nine, Eight, Seven, Six / Commencing countdown, engines on / Five, Four, Three / Check ignition and may God's love be with you / Two, One, Liftoff. "Space Oddity" war der erste Song von David Bowie, in den ich mich verliebte, yeah, und "Space Oddity" war das erste Album von David Bowie das ich besaß. Ich bekam es von meinem ersten Lover geschenkt. Das Album erschien im Original 1969 unter dem Titel "David Bowie" bei Philips Records und wurde 1972 als "Space Oddity" bei RCA Records neu aufgelegt. Ich bekam es 1972 geschenkt, da war ich 16 Jahre alt und verrückt nach Pop und Sex. Produziert hat das Album Tony Visconti und begleitet wurde David Bowie (Vocals, Guitar, Organ, Stylophone, Kalimba) von den Musikern Keith Christmas (Guitar), Mick Wayne (Guitar), Tim Renwick (Guitar, Flute), Herbie Flowers (Bass), Honk alias John Lodge (Bass), Tony Viscoti (Bass, Flute), John Cambridge (Drums), Terry Cox (Drums), Rick Wakeman (Mellotron, Harpsichord), Paul Buckmaster (Cello) und Benny Marshall (Harmonica). Mein zweiter favourite song auf dem Album ist "Memory Of A Free Festival", yeah, und "Unwashed And Somewhat Slightly Dazed" und "Cygnet Committee" mag ich auch sehr gern. Glam ist es noch nicht, eher Psychedelic Art Pop. Ich kaufte mir dann bis "Scary Monsters" 1980 alle Studioalben von David Bowie, auch das bereits 1967 bei Deram Records erschienene "David Bowie" kaufte ich mir nach, yeah, und ich liebe es. Nein, kein Fehler, die ersten beiden Alben von David Bowie erschienen beide mit dem Titel "David Bowie", war sicherlich auch der Grund warum das zweite dann in "Space Oddity" umbenannt wurde. Naja, ein Grund, ein anderer war natürlich, dass sich die Plattenfirma dachte, man kann das Album besser verkaufen, wenn man es nach dem ersten Hit des Künstlers benennt. David Bowie wurde 1947 in London als David Robert Jones geboren. Meine Kindheit war nicht glücklich. Nicht, dass es brutal zugegangen wäre, aber ich hatte eine ganz bestimmte Art britischer Eltern: Sie waren ziemlich unterkühlt, und man nahm sich nicht oft in den Arm. Die ersten musikalischen Erfahrungen sammelte David Jones unter dem Pseudonym Dave Jay als Sänger und Saxofonist bei der Band The Kon-Rads, mit der er 1963 bei Decca Records die Single "I Never Dreamed" veröffentlichte. Nächste Station war 1964 die Band Davie Jones & The King Bees und die Single "Liza Jane", 1965 folgten The Manish Boys und die Single "I Pity The Fool" sowie Davy Jones & The Lower Third und die Single "You’ve Got A Having Of Leaving". Ab 1966 nannte sich David Jones dann David Bowie, da es bei der Band The Monkees schon einen Musiker namens Davy Jones gab, der bereits berühmter war als er. Im Jahr 1966 erschienen die Singles "Can’t Help Thinking About Me", "Do Anything You Say", "I Dig Everything" und "Rubber Band", erstere unter dem Namen David Bowie & The Lower Third, die anderen nur mehr unter David Bowie. Allen diesen Singles war kein großer Erfolg beschieden. Den Namen Bowie wählte David Jones in Anlehnung an Jim Bowie, den Erfinder des Bowie-Messers. Mit dem Song "Space Oddity" schaffte es David 1969 zum ersten Mal in die Top Ten von Großbritannien. Nach den beiden sehr guten Alben "The Man Who Sold The World" 1970 und "Hunky Dory" 1971 wurde David Bowie mit dem bei RCA Records erschienenen Album "The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars" 1972 zur Ikone des Glam Rock. Ziggy Stardust war geboren, yeah. The Spiders From Mars waren Mick Ronson (Guitar, Piano, Vocals), Trevor Bolder (Bass) und Woody Woodmansay (Drums). David Bowie verwandelte sich in Ziggy Stardust, einen polysexuellen außerirdischen Freibeuter. David Bowie sagte in einem Interview mit Michael Watts vom Melody Maker, er sei schwul und es auch schon immer gewesen, yeah, das Jahr 1972 war das Jahr der transsexuellen Freaks. Im Jahr 1973 ließ David Bowie die Figur Ziggy Stardust aber bereits wieder sterben und wendete sich nach dem Glam-Album "Alladdin Sane" und dem Cover-Album "Pin Ups", beide 1973, neuen Rollen zu. Das Konzeptalbum "Diamond Dogs" 1974 basierte auf dem Roman "1984" von George Orwell. David Bowie zog nach New York und versuchte mit dem Album "Young Americans" 1975 die USA zu erobern. Er bezeichnete die Musik des Albums als Plastic Soul, die Spiders From Mars waren inzwischen Geschichte. Bei den Aufnahmen zu "Young Americans" war der Ex-Beatles John Lennon (Vocals, Guitar, Backing Vocals) mit dabei. David Bowie war ein Star und hatte nun natürlich auch andere Stars als Freunde, haha. Im Jahr 1976 debütierte David Bowie als Schauspieler und spielte die Hauptrolle im Film "Der Mann, der vom Himmel fiel" von Nicolas Roeg und das wunderschöne Album "Station To Station" erschien. Nächste Station war Berlin, der Entzug von harten Drogen, seine Verwandlung in den Thin White Duke, der mit leicht paranoiden und faschistoiden Zügen von sich reden machte, und seine musikalische Zusammenarbeit mit Brian Eno. Mit Brian Eno nahm er 3 Alben auf, die so genannte Berlin-Trilogie, die auch Einflüsse von Kraut-Ikonen wie Neu!, Cluster oder Kraftwerk hören ließ. Das erste Album der Berlin-Trilogie war "Low" 1977, aus dem die Single "Sound And Visions" ausgekoppelt und der nächste große Hit für David Bowie wurde. Brian Eno war auch Mitkomponist des Songs "Warszawa" und als Backgroundsänger auf "Low" ist Iggy Pop zu hören, der mit David Bowie nach Berlin gezogen war. Danach folgte "Heroes" 1977 und die gleichnamige Hitsingle, die er auch in einer deutschen und französischen Version veröffentlichte. David Bowie: Da ist eine Mauer neben dem Studio. Sie ist ungefähr 20 bis 30 Meter entfernt vom Studio, der Regisseur schaut direkt darauf. Ein Geschützturm thront auf der Mauer, in dem die Wachposten sitzen, und jeden Mittag trafen sich ein Junge und ein Mädchen darunter. Sie hatten eine Affäre. Und ich dachte: Von all den Orten, an denen man sich in Berlin treffen kann, warum sucht man sich da ausgerechnet eine Bank unter einem Wachturm an der Mauer aus? Das dritte und letzte Album der Berlin-Trilogie ist "Lodger" 1979, das aber nicht in Berlin sondern in der Schweiz und New York aufgenommen wurde und weniger von Kraut sondern mehr von orientalischer Musik beeinflusst ist. David Bowie war nach New York zurückgekehrt, wo er sein Broadway-Debüt im Stück "The Elephant Man" feierte. Außerdem ließ er sich von seiner langjährigen Partnerin Angela Bowie, geborene Barnett, scheiden und sie lieferten sich einen Rechtsstreit um das Sorgerecht ihres gemeinsamen Sohnes Duncan Zowie Haywood Jones, das David Bowie Anfangs der 80er Jahre zugesprochen wurde. Duncan Jones ist inzwischen Filmregisseur und drehte bisher die Filme "Moon" 2009, ein Science-Fiction-Drama, den Thriller "Sorce Code" 2011 und den Fantasy-Film "Warcraft: The Beginning" 2016. Nach dem sehr guten Album "Scary Monsters (And Super Creeps)" 1980 und dem kommerziell sehr erfolgreichen, aber für Bowie-Maßstäbe enttäuschenden Album "Let’s Dance" 1983 ließ mein Interesse an ihm stark nach. Ende der 80er veröffentlichte er 2 unaufregende Alben mit der Band Tin Machine, die aus David Bowie (Vocals, Guitar), Reeves Gabrels (Guitar) und den Brüdern Tony (Bass, Vocals) und Hunt Sales (Drums, Vocals) bestand. Im Jahr 1992 heiratete David Bowie das Fotomodell Iman Abdulmajid. In den 80er Jahren hatte David Bowie mit den Songs "Let’s Dance", "China Girl", "Modern Love", "Blue Jean" und "Absolute Beginners" Top-Ten-Hits sowie mit "This Is Not America" mit der Pat Metheny Group und "Dancing In The Street" im Duo mit Mick Jagger. Als seine Musik wieder besser wurde, blieben die großen Hits aus, nur mehr mit den Songs "Jump They Say" 1993 und "Where Are We Now?" 2013 schaffte er den Einzug in die Top Ten in Großbritannien. Nach einem Herzinfarkt 2003 ließ sich David Bowie 10 Jahre Zeit, bis er wieder ein neues Album aufnahm, yeah, mit "The Next Day" 2013 gelang ihm aber wirklich ein tolles und hörenswertes Album. Wow! Der New Musical Express schrieb über das Album: Statt Bowie neu zu erfinden, nimmt das Album seine Vergangenheit in sich auf und entwickelt sie weiter. Ja, Glam Rock war eine Sache, die mein Leben total auf dem Kopf stellte. Es war derselbe Geist, in dem auch eine Drag Queen ihre selbsterklärte Blaublütigkeit formulierte: Ich mag schwach und sexuell abartig wirken, aber ich bin eine Königin, majestätisch in meiner Andersartigkeit, schreibt Barney Hoskins in seinem lesenwerten Buch "Glam Rock - Bowie, Bolan und die Glitter-Rock-Revolution", erschienen 1999 beim Hannibal Verlag. Im Jahr 2016 war es dann wieder soweit, das tolle Album "Blackstar" erschien. Freude und... heul, heul, heul. David Bowie starb am 10. Jänner 2016 im Alter von 69 Jahren an Leberkrebs. Ein Leben ohne David Bowie ist schwierig, aber nicht unmöglich, haha. Das Album "Space Oddity" wurde 1999 von EMI Records als CD wiederveröffentlicht, yeah, und wird eigentlich alle Jahre wieder neu auf den Markt gebracht. Es ist nicht sein bestes, aber eines das man haben muss. Tony Visconti: He always did what he wanted to do. And he wanted to do it his way and he wanted to do it the best way. His death was no different from his life - a work of art. He made "Blackstar" for us, his parting gift. I knew for a year this was the way it would be. I wasn't, however, prepared for it. He was an extraordinary man, full of love and life. He will always be with us. For now, it is appropriate to cry.