Bo Diddley: "Pills" (1961)


While I was laying in a hospital bed / A rock n'roll nurse went through my head / She says, 'Hold out your arm, stick out yo' tongue / I got some pills, boy, I'm 'on give you one'. Yeah, Bo Diddley ist Rock’n’Roll und vieles vieles mehr, Blues etwa. Seine Songs wurden oft von anderen MusikerInnen gecovert, yeah, und werden es noch immer. Sein erster Hit "I’m A Man" 1955 wurde zum Beispiel von The Yardbirds 1965 und The Sonics 1967 hörenswert gecovert, ja, und der Song "Pills" wurde 1973 von den New York Dolls neu und gut interpretiert. Okay, Bo Diddley wurde 1928 als Ellas Otha Bates in McComb, Mississippi geboren, wurde von Gussie McDaniel, einer Cousine seiner Mutter, adoptiert und wuchs in Chicago auf. Sein Name lautete nun offiziell Ellas Otha McDaniel. Als Kind lernte er Geige, später dann Gitarre und gründete noch während seiner Schulzeit die Band The Hipsters, der auch kurzzeitig der Bluesmusiker und Mundharmonikavirtuose Billy Boy Arnold angehörte. Nach seiner Schulzeit arbeitete Ellas Otha McDaniel als Zimmermann und später als Mechaniker. Im Alter von 19 Jahren legte er sich den Künstlernamen Bo Diddley zu und bekam mit seiner Band ein Engagement im 708 Club, wo unter anderen auch Muddy Waters, Memphis Minnie, Howlin’ Wolf oder Buddy Guy auftraten. Im Jahr 1954 erhielt Bo Diddley einen Plattenvertrag bei Chess Records, und 1955 erschien seine erste Single "I’m A Man / Bo Diddley", auf der auch die Bluesmusiker Willie Dixon und Otis Spann mitspielen. Die Platte wurde ein Hit, yeah, und weitere Hits wie "Who Do You Love" und "Diddy Wah Diddy" 1956, "Mona (I Need You Baby)" 1957, "Road Runner" 1960 oder "Pills" 1961 folgten. Yeah, 1958 fertigte sich Bo Diddley sein Markenzeichen an, die E-Gitarre mit rechteckigen Korpus, die an die Cigar Box Gitarre erinnerte, eine ursprünglich aus Armut entstandene und im Blues nicht unübliche Version der Gitarre. Im folgenden Jahr kam die Gitarristin Peggy Jones alias Lady Bo, eine Absolventin der New Yorker Musikschule, in die Band, was das Soundspektrum erweiterte. Ab Anfang der 60er Jahre genoss Bo Diddley als einer von zwei farbigen Musikern das Privileg, seine Musik selbst zu produzieren. Der zweite farbige Musiker, der sich dieses Privileg damals erkämpfte war James Brown. Uuups, ein paar tolle Coverversionen wollte ich noch erwähnen, da wären "Road Runner" von The Animals 1965, sehr gut, "Diddy Wah Diddy" von Captain Beefheart & His Magic Band 1966, auch sehr gut, "Mona (I Need You Baby)" von Quicksilver Messenger Service 1968, sehr lang und sehr gut, yeah, und "Who Do You Love" von The Doors 1970, ja, nochmals ein sehr gut. Mitte der 60er Jahre war die große Zeit des Rock’n’Roll vorbei, The Beatles und der Beat sowie auch Psychedelic Music klopften an die Tür des Pop. Bo Diddley nahm aber weiter Singles und Alben auf, die es zwar nicht mehr in die vorderen Ränge der Charts schafften, aber noch immer viele seiner Fans erreichten. Es entstanden auch mehrere Kooperationen mit anderen MusikerInnen wie "Two Great Guitars" 1964 mit Chuck Berry, "Super Blues" 1967 mit Muddy Waters und Little Walter, "Super Super Blues Band" 1968 mit Muddy Waters und Howlin’ Wolf sowie "Live At The Ritz" 1992 mit Ronnie Wood von den Rolling Stones und "Moochas Gracias" 2002 mit Anna Moo. Im Jahr 2007 erlitt Bo Diddley einen Schlaganfall, der sein Sprachzentrum stark beeinträchtige, huch, das Ende einer großen Karriere war nahe, 2008 starb Bo Diddley im Alter von 77 Jahren in Archer, Florida an Herzversagen. Der Song "Pills" ist auf der 2007 bei Geffen Records erschienenen CompilationCD "Bo Diddley: The Definitive Collection" zu finden, ja, von Bo Diddley braucht man unbedingt eine ganze CD. Hmmm, auf dem 1971 bei Ohr Records erschienenen Album "Hinten" von Guru Guru ist ein über 9 Minuten langer Song mit dem Titel "Bo Diddley" zu finden, no no no, nicht wirklich eine Coverversion, sondern mehr eine Hommage, aber was für eine. "Hinten" wurde 2008 von Captain Trip Records als CD wiederveröffentlicht, sehr empfehlenswert.