Dinosaurs: "Sinister Purpose" (1970)


Die Dinosaurs waren eine Psych Beat-Band aus Bangalore, Malaysia. Der Song "Sinister Purpose" ist eine Coverversion der Band Creedence Clearwater Revival und wurde, wie fast alle Songs von Creedence Clearwater Revival, von John Fogerty geschrieben. When the sky is gray / And the moon is hate / I'll be down to get you / Roots of earth will shake / Sinister Purpose / Knockin' at your door / Come and take my hand. In den Jahren 1970 und 1971 veranstaltete die India Tobacco Company den Wettbewerb battle of the bands und veröffentlichte die Gewinner*innen gesammelt auf einem Compilationalbum, yeah, "Simla Beat 70" und "Simla Beat 71". Die Dinosaurs gehörten zu diesen Gewinner*innen der battle of the bands 1970, die anderen waren die Confusions, die X’Lents, Innerlite, die Genuine Spares und Great Bear, alle coverten Songs von bekannten britischen oder US-Amerikanischen Bands. Psych Beat war Anfang der 70er Jahre in Indien sehr modern und sehr beliebt. Der Wettbewerb fand in der Shanmukhananda Hall in Bombay, Indien statt. Die India Tobacco Company machte Werbung mit dem Spruch: The oldest cigarette company with a young heart. Die beiden Simla Beat-Sampler wurden 2011 vom Label Particles wiederveröffentlicht. Von den Dinosaurs wurde 1970 auch die Single "Sinister Purpose / You Can’t Beat It" veröffentlicht. Yeah, there existed real beat music in India. This release has NO specific Indian influences but is mostly completely English in style: beatpsych, garagepsych and psych. Sehr schön ist auch der Song "Psychedelic Web" von der Band Brood Of Vipers, die zu den Sieger*innen 1971 gehörten. Brood Of Vipers kamen aus Singapore und der Sänger nannte sich Joseph Pereirar, naja, viel Information ist über die Bands, die damals beim Simla Beat-Festival spielten, nicht zu finden. Hört euch auch die Songs "Dharmatma Theme Music" 1975 von Kalyanji Anandji, "Dance Music From Hare Rama Hare Krishna" 1971 von Rahul Dev Burman und "Intro Obsession ’77" 1981 von der Band Atomic Forest an. Psychedelic Music aus Indien, yeah. Die Songs "Dharmatma Theme Music" und "Dance Music From Hare Rama Hare Krishna" sind auf der 2010 beim Label World Psychedelic Funk Classics erschienenen Compilation "Psych Funk Sa-Re-Ga! (Seminar: Aesthetic Expressions Of Psychedelic Funk Music In India 1970-1983)" zu finden und "Intro Obsession '77" auf der 2008 bei Bully Records erschienenen Compilation "Obsession", darauf ist Psych Pop aus Indien, Türkei, Brasilien, Peru, Uruguay und Brasilien zu finden. Die Band Atomic Forest war von 1971 bis 1979 in der Popwelt unterwegs und bestand aus den Musikern Gilen Gilbanks (Vocals), Abraham Mammen (Guitar), Bosco Monsorate (Keyboards), Keith Kanga (Bass) und Jerry DeMoss (Drums). Diese Namen sind sicher Pseudonyme, die halt irgendwie englisch klingen sollen, der Sänger hieß angeblich mit richtigen Namen Madhukar Chandra Dhas. Atomic Forest war 1972 die Vorgruppe von Led Zeppelin, als sie in Bombay spielten. Auf dem Psych Funk Sa-Re-Ga!-Sampler sind Atomic Forest mit einer Version des Deep Purple-Songs "Mary Long" zu hören, yeah, und beim Pseudonym Gilen Gilbanks schwingt ja auch der Name des Deep Purple-Sängers Ian Gillan mit. Okay, zum Abschluss will ich euch noch den Comic "Der Mont Ventoux" von Flurin von Salis ans Herz legen, er ist 2015 in der Edition Moderne erschienen. Es geht in diesem Comic um eine Fahrradtour auf den 'Giganten der Provence', den Mont Ventoux. Der Berg wird in all seinen Facetten beschrieben und gezeichnet, von der kargen Vegetation über das raue Klima bis zu seiner Bedeutung für den Radsport. Der französische Philosoph Roland Barthes schreibt über den Berg: Auf dem Mont Ventoux, sagt man uns, hat man schon den Planeten Erde verlassen, man bewegt sich in der Nachbarschaft unbekannter Sterne. Ja, und der Schweizer Radrennfahrer Urs Zimmermann sagte mal: Radfahren ist eine Art Schweben, bei dem der Bezug zum Boden nicht ganz verloren geht. Der Mont Ventoux ist 1912 Meter hoch. Auf seinem Gipfel befinden sich eine Wetterstation und eine keltische Kultstätte aus prähistorischer Zeit, wo bei Ausgrabungen Artefakte wie kleine Tontrompeten gefunden wurden, aus denen sich schließen lässt, dass der Berg als Sitz einer keltischen Windgottheit, etwa Vintur, Gott der Winde und Gipfel, verehrt wurde. Tolles Buch, wow!