The Dixie Cups: "Iko, Iko" (1965)


So, jetzt nochmal eine Girlgroup, ja, die große Zeit der Girlgroups war zwar schon vorbei, aber dieser Song ist ein spätes Highlight: My grandma and your grandma were / Sittin' by the fire. / My grandma told your grandma / I'm gonna set your flag on fire. / Talkin' 'bout, Hey now! Hey now! / Iko, Iko, unday / Jackamo feeno ai nane. / Jockamo fee nane. Unday heißt soviel wie Bälle oder Eier auf Urdu/Hindi, yeah, wie auch im deutschen können verschiedene Arten von Eiern gemeint sein. Der Song wurde 1953 von James 'Sugar Boy' Crawford unter dem Titel "Jock-A-Mo" geschrieben und aufgenommen und erschien 1954 bei Checker Records als Single unter dem Namen Sugar Boy & His Cane Cutters. Auf der B-Side befand sich der Song "You, You, You". Auch das Original ist wunderbar, doch die Version der Dixie Cups ist unschlagbar, yeah. Dr. John nahm 1972 auch eine sehr hörenswerte Version des Songs für sein Album "Dr. John’s Gumbo" auf. In den liner notes schreibt er über den Song: The song was written and recorded back in the early 1950s by a New Orleans singer named James Crawford who worked under the name of Sugar Boy & His Cane Cutters. The group was also known as the Chipaka Shaweez. The song was originally called 'Jockamo' and it has a lot of Creole patois in it. Jockamo means 'jester' in the old myth. It is Mardi Gras music, and the Shaweez was one of many Mardi Gras groups who dressed up in far out Indian costumes and came on as Indian tribes. The tribes used to hang out on Claiborne Avenue and used to get juiced up there getting ready to perform and 'second line' in their own special style during Mardi Gras. That's dead and gone because there's a freeway where those grounds used to be. The tribes were like social clubs who lived all year for Mardi Gras, getting their costumes together. Many of them were musicians, gamblers, hustlers and pimps. Weitere hörenswerte Versionen des Songs nahmen Cyndi Lauper 1986, Zap Mama 2000 und Glass Candy 2005 auf. Okay, nun zu The Dixie Cups: Die Girlgroup wurde Anfang der 60er Jahre von den Schwestern Barbara Ann und Rosa Lee Hawkins sowie ihrer Kusine Joan Marie Johnson gegründet. Im Jahr 1963 nahmen die Dixie Cups an einem Talentwettbewerb in New Orleans teil und wurden dort von Joe Jones entdeckt, der ihr Manager wurde und ihnen einen Plattenvertrag bei Red Bird Records verschaffte. Die erste Single "Chapel Of Love / Ain’t That Nice" erschien 1964 und der Song "Chapel Of Love" wurde ein großer Hit. Weitere Songs in den Charts waren "People Say", "You Should Have Seen The Way He Looked At Me" und "Little Bell" 1964 sowie "Iko, Iko" 1965. Danach wechselten The Dixie Cups von Red Bird Records zu ABC-Paramount Records, wo noch weitere 4 Singles erschienen, die aber nicht mehr in die Charts vordrangen. ABC-Paramount Records verlängerte den Vertrag nicht mehr, doch die Dixie Cups machten als Live-Group weiter. Als das Geld knapp wurde, begannen die beiden Schwestern nebenbei als Modells und Make Up Artistinnen zu arbeiten. Barbara Ann und Rosa Lee Hawkins treten auch heute noch als The Dixie Cups auf. Joan Marie Johnson stieg Ende der 60er Jahre aus und wurde durch Beverly Brown ersetzt, die wiederum Anfang der 80er Jahre durch Dale Mickle ersetzt wurde, yeah, zurzeit ist die dritte Sängerin Athelgra Neville Gabriel, die Schwester der Neville Brothers. Der Song "Iko, Iko" findet sich auf der 1993 bei Charly Records erschienenen CompilationCD "Remember! The Great Hits From The Girl Groups". Great! Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer war übrigens der Meinung, dass die Musik wegen ihres abstrakten Charakters die Kunstform ist, die den ersehnten flüchtigen Blick auf die Freiheit am besten liefert: Noten werden gehört und nicht gesehen, so befreien sie die Fantasie aus dem Gefängnis des 'Willens' und des Verstandes. Oho, oho.