Doc Pomus: "My Good Pott" (1947)


I love my Good Pott, I love my Good Pott / I Love my Good Pott, my Good Pott all the time / Morning, noon and night time too / I need my Good Pott all day through. Ja, in diesem Song gehts um Pot, Cannabis, Haschisch - oder wie man es nennen mag. Ich hatte auch so meine Haschischzeit in meiner Jugend, danach wurde es psychedelischer und ich bevorzugte Trips und zunehmend Speed, da mir Haschisch für mein damaliges Lebensgefühl zu 'langsam' schien - huch - und jetzt bin ich 58 Jahre und trinke Bier. Na ja, stimmt nicht ganz, Bier habe ich vorher auch schon getrunken. Wie schrieb William S. Burroughs so richtig: Mit der Zeit sollten wir in der Lage sein, flüssig über Gefühle wie Gehirnwellen, Blutdruck und so weiter zu sprechen. Obwohl ich selbst kein Haschisch mehr rauche, bin ich der Meinung, dass es schleunigst legalisiert werden sollte. Der Song "My Good Pott" ist einfach richtig guter Rhythm'n'Blues vom Bleichgesicht Doc Pomus, der als Musiker aber weitgehend erfolglos blieb. Doc Pomus wurde als Jerome Solon Felder 1925 in Brooklyn, New York geboren und war wegen einer Polioerkrankung beim Gehen auf Krücken angewiesen. Trotzdem begann er bereits in seiner Jugend als Saxophonspieler und Bluessänger in Clubs und Bars aufzutreten. Zwischen 1944 und 1955 nahm er 19 Songs auf, die aber kaum Erfolg hatten. Im Jahr 1952 hatte aber der Bluessänger Big Joe Turner mit der Pomus-Komposition "Don't You Cry" einen Hit in den Rhythm'n'Blues Charts und Doc Pomus machte bald darauf das Songschreiben zu seinem Hauptberuf. Gemeinsam mit seinem Songschreiberpartner Mort Shuman schrieb er ab 1956 zahlreiche Hits für unter anderen Ray Charles, Elvis Presley, Bobby Darin, Dion & The Belmonts, The Searchers, The Drifters, The Coasters undsoweiter undsofort. Die bekanntesten Songs waren wohl "Sweets For My Sweet" und "Save The Last Dance For Me". 1964 endete die Partnerschaft mit Mort Shuman, Doc Pomus zog nach Europa, stieg für 10 Jahre aus dem Musikgeschäft aus und verdiente sein Geld als professioneller Pokerspieler. Mitte der 70er Jahre kehrte er in die USA, nach New York zurück und arbeitete als Songschreiber für den Blueser B.B. King. Danach produzierte er auch Alben für MusikerInnen wie Joe Cocker oder Marianne Faithful, bis er 1991 an Lungenkrebs starb. Kurz nach seinem Tod brachte der Musiker Johnny Adams das Album "Johnny Adams Sings Doc Pomus" heraus. Doc Pomus hat zu seinen Lebzeiten, na klar, die Urheberrechte für insgesamt 561 Songs angemeldet, die immer noch oft gespielt und neu interpretiert werden. Der Song "My Good Pott" ist auf dem 1983 beim schwedischen Label Whiskey, Women And... erschienenen Album "Doc Pomus: Send For The Doctor - The Early Years 1944-1955" zu finden. 1995 erschien beim Label Forward das Album "Till The Night Is Gone: A Tribute To Doc Pomus", auf dem seine Songs unter anderen von Lou Reed, Bob Dylan, Brian Wilson, Dr. John, The Band oder Los Lobos interpretiert werden. Kein absoluter Meilenstein, aber... durchaus durchaus: Just one touch of her lips / I blow my top and I'm ready to flip.