Don & Dewey: "Justine" (1958)


Rock’n’Roll, yeah: Justine Justine, Justine Justine / You just won't treat me right / Justine Justine, Justine Justine / You just won't treat me right / You like to ball in the morning / And stay out late at night / Goin' to the barber shop, gonna have 'em do me up / Wanna get clean for my little buttercup / Justine Justine, Justine Justine / Justine Justine, Justine Justine / She's my lovin' baby and you know she drives me wild / She a mama's, papa's, sister's, brother's, uncle's crazy child / Wow! Wow! Das Original von Don & Dewey ist umwerfend, aber auch die Version von The Righteous Brothers 1965 ist sehr gelungen. In den 90er Jahren haben dann noch The Blasters 1991, mit tollem Piano und Saxofon, und The Mummies 1992, die sind eigentlich immer gut, hörenswerte Versionen geliefert. Hm, eigentlich schafft es nicht mal der wirklich schreckliche Shakin’ Stevens, bei seiner Version 1978, den Song total kaputtzumachen. Hinter dem Rock’n’Roll-Duo Don & Dewey steckten die beiden, in Pasadena, Kalifornien geborenen, Musiker Don 'Sugarcane' Harris und Dewey Terry. Die beiden spielten davor schon in der Band The Squires gemeinsam, die 1954 bis 1956 bei Vita Records mehrere Singles veröffentlichten. Als die Squires sich auflösten, machten Don 'Sugarcane' Harris und Dewey Terry als Duo Don & Dewey weiter. Das Duo bekam einen Plattenvertrag bei Specialty Records und 1957 erschien die erste Single "Jungle Hop / A Little Love". Yeah, "Justine", ihr wohl bekanntester Song, kam als vierte Single 1958 bei Specialty Records und versteckte sich auf der B-Side, auf der A-Side befand sich der Song "Bim Bam". Die letzte Single von Don & Dewey "Soul Motion / Stretchin’ Out" erschien 1967 beim Label Cameo Parkway. Im Jahr 1964 wirkten die beiden auch auf den Singles "Bama Lama Bama Loo / Annie Is Back" und "Whole Lotta Shakin’ / Goodnight Irene" von Little Richard mit. Don 'Sugarcane' Harris spielte Bass und Violine und Dewey Terry Gitarre. Nach dem Split wurde Don 'Sugarcane' Harris durch seine Mitwirkung bei Frank Zappa & The Mothers Of Invention bekannt, wo er auf den Alben "Hot Rats" 1969, "Burnt Weeny Sandwich" 1970, "Weasels Ripped My Flesh" 1970, "Chunga’s Revenge" 1970 und "Apostrophe (’)" 1974 zu hören ist. Anfang der 70er Jahre spielte er aber auch gemeinsam mit Harvey Mandel, Randy Resnick und Paul Lagos unter dem Namen Pure Foot And Drug Act, die 1972 das Album "Choice Cuts" bei Epic Records herausbrachten. Ende der 70er Jahre war Don 'Sugarcane' Harris mit John Mayall und seinen Bluesbreakers unterwegs und Anfang der 80er spielte er in der experimentellen Rockband Tupelo Chain Sex, die insgesamt 4 Alben aufnahm. In der Zeitschrift The Miami News wurde der Sound der Band ziemlich präzise beschrieben: Their music has been called jazz, bop, bebop, R&B, swing, reggae, country, rock, blues, punk, funk, latin, mambo, thrash, calypso, salsa, soul, shuffle, skiffle, ska, skank, surf, boogie, jive, dub ... and psychobilly. Die Los Angeles Times bezeichnete die Band als bizarr und schrieb: An avantgarde rockabilly combo featuring washboard, harmonica and a singer named Limey Dave who sports a Mohawk, shouts dislocated epics like Elvis Presley meets E.T., and alters his vocals through an echo device. Okay, muss man sich unbedingt anhören. Don 'Sugarcane' Harris starb nach längerem Lungenleiden 1999 im Alter von 61 Jahren in Los Angeles. Dewey Terry nahm 1972 für Tumbleweed Records die Single "Do On My Feet (What I Did In The Street) / Funky Old Town" und das Album "Chief" auf, nachdem der Erfolg ausblieb, verlor er jedoch seinen Plattenvertrag und geriet in Vergessenheit. In einem Interview sagte Dewey Terry verbittert: Eine Menge Menschen hatten Hits mit meinen Songs und sehr viel Geld verdient, ich gehörte leider nicht dazu. Und stellte abschließend fest: Das meiste Geld verschwand in den Koffern von Art Rupe. Uhu-hu-hu, Art Rupe war der Gründer von Specialty Records. Dewey Terry starb 2003 im Alter von 66 Jahren. Der Song "Justine" ist auf der 1991 bei Ace Records erschienen CD "Don & Dewey: Jungle Hop" zu finden. Wie erklärt Arnold Shaw in seinem Buch "Die Story des Rock’n’Roll" so siebenmalschlau: Es zählten nur die Spannung, die Energie und die Erregung ... Und hier lag auch die Trennungslinie zwischen der Ära der großen Balladen und der großen Beats. Für den Rock’n’Rollsänger war der Song nicht das Medium, sondern eher Ausgangspunkt. Er war kein Interpret, sondern Stilist. Seine Darbietung war der Song. Okay, aber bessere Verträge mit Plattenfirmen... undsoweiter ...wären oft auch ganz hilfreich gewesen. Der Rock’n’Rollsänger braucht auch zu Essen und zu Trinken und einige andere wichtige Sachen, die in unserer Gesellschaftsform Geld kosten. Yeah!