Girl Satchmo: "Darling" (1961)


Okay, nochmals Blue Beat Records und Ska. Girl Satchmo alias Kendris Fagan. Sie wurde auf Jamaika geboren, soviel steht fest, und übersiedelte Ende der 50er Jahre nach Großbritannien. Sonst sind leider keine Daten über sie zu finden. Der Name Girl Satchmo wurde gewählt, weil ihre Stimme Ähnlichkeit mit der Stimme von Louis Armstrong hat, yeah. Für Blue Beat Records nahm sie in den 60er Jahren fünf Singles auf: "Darling / Satchmo’s Mash Potatoe" 1961, "Twist Around The Town / My New Honey" 1962, "Don’t Be Sad / Brother Joe" 1963, "Rhythm Of The New Beat / Blue Beat Chariot" 1964 und "Meditation / Natur Of Love" 1967, wobei bei der letzten Single nur der Song "Nature Of Love" von Girl Satchmo ist, die A-Side "Meditation" ist von der Band The Jetliners, also eine so genannte Splitsingle. Im Jahr 1969 gabs dann noch bei Trojan Records die Single "Taken For A Ride / I’m Coming Home", danach ist nichts mehr über Kendris Fagan zu finden. Oho, doch noch eine Kleinigkeit, es gibt noch ein paar Singles, die aber nur mehr unter dem Namen Girlie erschienen. Bei New Beat Records erschien 1969 die Single "Scandal In A Brixton Market / Soul Jerker" von Laurel & Girlie, yeah, Laurel Aitken & Girl Satchmo. Im Jahr 1970 erschien dann bei Joe Records die Single "Small Change / Mind Your Business" von Girlie und, merkwürdig, im Jahr 1997 erschien bei Stone Love Records die Single "Mr. Whodini / Girl Them Passing", wovon die A-Side von Merciliess alias Lennard Bartley ist und die B-Side von Girlie, wow, eventuell ein spätes Lebenszeichen. Uh-uh-uh, Ska oder Blue Beat war 1964 so populär, das Gitte alias Gitte Haenning in Deutschland mit dem Song "Das ist der Blue Beat" Erfolge feierte: Das ist der Blue Beat, Blue Beat, Blue Beat, my boy / Blue Beat, my boy, ganz nagelneu / Das ist der Blue Beat, Blue Beat, Blue Beat, my boy / Ja, da sind wir zwei dabei. Yeah, und 1982 hat sich in Jülich, Deutschland eine Ska-Band gegründet, die sich The Blue Beat nannte, sicherlich im Gedenken an das legendäre Londoner Label. Mitte der 60er Jahre entwickelte sich aus dem Ska dann der Rocksteady, angeblich war der Auslöser eine Hitzewelle in Jamaika und die aufkeimende Gewalt der Rude Boys in den Dancehalls, hm, der Beat wurde verlangsamt, um das Tanzen weniger anstrengend zu machen und die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Diese Erklärung würde ich aber nicht allzu ernst nehmen, okay, und der Rocksteady ging dann nach und nach in den Reggae über. Der Song "Darling" ist ebenfalls auf der 2012 beim Label Not Now Music erschienenen 3-CD-Box "The History Of Blue Beat - The Birth Of Ska BB26-BB50 A & B Sides" zu finden. Der Schweizer Filmemacher Stascha Bader hat 2009 den Dokumentarfilm "Rocksteady. The Roots Of Reggae." gemacht, darin treten bekannte Rocksteady-Acts wie Hopeton Lewis, Dawn Penn, Stranger Cole, Marcia Griffiths, Ken Boothe, Derrick Morgan, Leroy Sibbles, U-Roy und Judy Mowatt auf. Sollte man gesehen haben!