Irma Thomas: "Baby Don't Look Down" (1966)


Rhythm’n’Blues oder Soul’n’Funk, yeah, auf jedem Fall eine große Stimme, perfekte Rhythmusgruppe und geile Bläsereinsprengsel, also eben super. Irma Thomas wurde 1941 in Ponchatoula, Louisiana als Irma Lee geboren, wuchs in New Orleans auf und sang, wie die meisten farbigen SängerInnen, als Jugendliche in einem Gospelchor. Irma Thomas verdiente ihren Unterhalt vorerst als Kellnerin, war mit 19 Jahren bereits zum zweiten Mal verheiratet und Mutter von 4 Kindern, bevor sie 1959 einen Plattenvertrag bei Ron Records bekam, die erste Single "(You Can Have My Husband But) Don’t Mess With My Man" veröffentlichte und damit Platz 22 in den Billboard Rhythm’n’Blues-Charts erreichte. Thomas ist der Name ihres zweiten Ehemannes. Okay, Irma Thomas unterschrieb danach bei Minit Records und ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Songwriter und Produzenten Allen Toissant begann mit Songs wie "It’s Raining" 1962 oder "Ruler Of My Heart" 1963. Im Jahr 1963 wurde Minit von Imperial Records übernommen und Irma Thomas hatte Hits mit Songs wie "Wish Someone Would Care" und "Time Is On My Side" 1964 oder "Take A Look" 1965. Nächste Stationen waren Checker Records mit "Cheater Man" 1967 und Chess Records mit "Good To Me" und "A Woman Will Do Wrong" 1968. Ende der 60er Jahre schien ihre erfolgreiche Zeit vorbei zu sein. In den 70er Jahren überlebte Irma Thomas mit Veröffentlichungen bei kleineren Labels wie Canyon, Roker, Fungus oder Polo Records. Anfang der 80er Jahre hängte Irma Thomas ihre Karriere als Sängerin an den berüchtigten Nagel und eröffnete in New Orleans den Musicclub Lion’s Den. Doch ihr größter Erfolg stand ihr noch bevor: Er begann damit, dass Jim Jarmusch in seinem Film "Down By Law" ihren 62er Song "It’s Raining" im Soundtrack verwendete. Irma Thomas begann wieder sporatisch aufzutreten und 1991 kehrte sie mit dem bei Rounder Records erschienenen Livealbum "Live! Simply The Best" entgültig in die Popwelt zurück. Im Jahr 1992 folgte dann das neue Studioalbum "True Believer" bei Rounder Records. Ihren Musicclub musste Irma Thomas 2005, nachdem er vom Hurrikan Katrina total zerstört wurde, schließen, doch ihre musikalische Karriere konnte der Hurrikan nicht zerstören, 2007 gewann sie mit ihrem Album "After The Rain" einen Grammy. Im Jahr 2008 erschien das Album "Simply Grand", auf dem sie, von berühmten Pianisten wie Dr. John, Randy Newman oder Henry Butler begleitet, Songs von John Fogerty, Burt Bacharach, Norah Jones oder Doc Pomus interpretiert. Nach dem Livealbum "The Soul Queen Of New Orleans: 50th Anniversary Celebration" zog sie sich im Alter von 68 Jahren dann endgültig aus dem Musikgeschäft zurück. Der Song "Baby Don’t Look Down" ist auf der 2004 beim Label Stateside erschienenen CompilationCD "Irma Thomas: Straight From The Soul" zu finden. It's heart-wrenching when she sings. It's dripping with soul. It really is, sagt der Komponist David Torkanowsky über Irma Thomas. That's why people love her - because there's no pretense to her delivery or the sound of her voice or how she renders a lyric. And she won't sing anything that she doesn't believe in.