The Kingsmen: "Louie Louie" (1963)


Louie, Louie, oh no, me gotta go. / Yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, said, Louie, Louie, oh, baby, me gotta go. "Louie Louie" wurde 1955 von Richard Berry geschrieben, wobei er sich das Louie Louie-Riff von dem kubanischen Song "El Loco Cha Cha" ausborgte. Den Song hatte er bei einem Auftritt der Band Ricky Rivera & The Rhythm Rockers gehört. Im Jahr 1957 wurde "Louie Louie" als B-Side der Single "You Are My Sunshine" von Richard Berry & The Pharaohs veröffentlicht und war so erfolgreich, dass es im gleichen Jahr nochmals als Single-A-Side veröffentlicht wurde. Bei dieser Version war der Song "Rock Rock Rock" auf der B-Side, yeah, und nun kletterte er hoch nach oben in den R&B-Charts. Ja, und 1963 wurde der Song dann in der Version der Garage Rock-Band The Kingsmen zu einem Standard in der Popmusik. Sogar das FBI ermittelte wegen des angeblich obszönen Textes, und zwar ganze 31 Monate lang, wow, der FBI-Bericht über den Song soll mehr als 250 Seiten haben. Hi hi, mehr über den Song "Louie Louie" könnt ihr bei www.louielouie.net nachlesen, jedenfalls soll es bereits mehr als 1500 Coverversionen geben, wow. Im Jahr 1983 veröffentlichte Rhino Records die CD "The Best Of Louie Louie" mit Versionen des Songs von der Rise University Marching Owl Band, Richard Perry, Rockin’ Robin Roberts, The Sonics, The Sandpipers, The Kingsmen, The Last, Black Flag, Les Dantz & His Orchestra und The Impossibles, yeah, und 1989 folgte "The Best Of Louie Louie, Vol.2" mit Versionen von Paul Revere & The Raiders, Mongo Santamaria, Red Square, Tyme Code, The Angels, The Shockwaves, Pete Fountain, The Kinks, Stanley Clarke & George Duke und Ike & Tina Turner. Sind beide sehr gut, aber soviel "Louie Louie" braucht Mensch dann auch wieder nicht. Oder doch? The Kingsmen haben sich 1957 in Portland, Oregon gegründet und waren Lynn Easton (Gesang, Saxofon), Mike Mitchell (Gitarre), Bob Nordby (Bass), Don Gallucci (Orgel) und Jack Ely (Drums). Ab 1962 war The Kingsmen Hausband im The Chase, angeblich damals Portlands berühmteste Teenager-Kneipe. Die Band schaffte es mit 10 Songs in die US-Charts: "Louie, Louie" 1963, "Money" 1964, "Little Latin Lupe Lu", "Death Of An Angel" und "The Jolly Green Giant" 1964, "The Climb", "Annie Fanny" und "(You Got) The Gamma Goochee" 1965, "Killer Joe" 1966 sowie "Bo Diddley Bach" 1968. The Kingsmen lösten sich Anfang der 70er Jahre auf, kehrten aber in den 80er Jahren wieder zurück auf die Bühne, die sie seither nicht mehr verlassen haben. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur mehr Mike Mitchell dabei, der noch immer das berühmte Louie Louie-Riff auf seiner Gitarre spielt. Hm, muss irgendwie komisch sein, so ein Leben als Poplegende. Der Song "Louie, Louie" ist auf der 2000 bei Polydor Records erschienenen CD "Music From The Soundtrack Of The Who Film Quadrophenia" zu finden. Komisch, den Film habe ich mir nie angesehen, naja, was solls. Wie schreibt der französische Rechtswissenschafter und Autor Jacques Attali in seinem Buch "Bruits: essai sur l’economie politique de la musique" 1977 so schön: Musik ist eine Prophezeiung. Ihre Stile und ihre ökonomische Organisation sind dem Rest der Gesellschaft voraus. Sie macht die neue Welt hörbar, bevor diese Stück für Stück sichtbar wird; sie bildet nicht nur Dinge ab, sondern transzendiert den Alltag und verkündet die Zukunft. Aus diesem Grund sind Musiker, selbst wenn sie offiziell anerkannt sind, gefährlich, lästig und subversiv. No no no, ich kann kein Französisch, das Buch wurde 1985 ins Englische übersetzt: "Noise: The Political Economy Of Music". Leider gibt es bis jetzt keine Übersetzung ins Deutsche, echt schade.