Link Wray: "Hidden Charms" (1966)


Her looks can make you dance the jig / Her touch is so soft, her heart is so warm / What knocks me out is your hidden charms. Rockabilly Roll, yeah, mit einem kräftigen Schuss Garage Punk. Geschrieben hat den Song Willie Dixon und berühmt wurde er in der Version von Howlin’ Wolf 1963. Elvis Costello hat den Song 1995 auch aufgenommen, yeah, mit Marc Ribot an der Gitarre. Her voice is so soft, her love is so true / I think about her, that's all I do / She's weak and wanton in my arms / What moves me, darling, is your hidden charms. Link Wray wurde 1929 in Dunn, North Carolina geboren und hatte indianische Vorfahren vom Stamme der Shawnee. Er leistete seinen Dienst bei der US-Army im Koreakrieg ab, wo er an Tuberkulose erkrankte und ihm ein Lungenflügel entfernt wurde. Was zur Folge hatte, dass er danach längere Zeit nicht singen konnte und sich auf Instrumentalmusik spezialisierte. In der zweiten Hälfte der 50er Jahren wurden Link Wray und seine Brüder Doug und Vernon zur Hausband bei Milt Grants House Party, der Washingtoner Version des American Bandstands, wo sie Künstler wie Fats Domino oder Ricky Nelson begleiteten. Als sie ein Arrangement für das Intrumental "The Stroll" von The Diamonds probten, entwickelten sie ein kraftvolles Bluesstück, dem sie den Titel "Oddball" gaben. Dieses Stück war beim Publikum sehr beliebt und 1958 nahmen sie es für Cadence Records auf, doch es wurde vor der Veröffentlichung von der Tochter des Produzenten Archie Bleyer in "Rumble" umbenannt, yeah, und wurde der erste Hit für Link Wray & His Ray Men. Das musikalisch Besondere an diesem sehr monoton und langsam laufenden Instrumentalstück ist die damals noch in den Kinderschuhen steckende Verzerrung der elektrischen Gitarre. Link Wray setzte Rückkopplung ein, um ein Vibrato zu erzeugen und übersteuerte die Röhren des Gitarrenverstärkers, um mehr Lautstärke zu erreichen. In die Membrane der Lautsprecher stach er Löcher. Jimmy Page nannte "Rumble" als Grund, sich überhaupt mit der elektrischen Gitarre beschäftigt zu haben. So, ab 1960 nannte sich die Band dann Link Wray & The Wraymen und schaffte es mit den Songs "Raw-Hide" 1959 und "Jack The Ripper" 1961 nochmals in die US-Charts. Im Jahr 1960 erschien das Album "Link Wray & The Wraymen" bei Epic Records. Bei den Wraymen spielte außer den Brüdern Link, Doug und Vernon Wray noch der Bassist Shorty Horton. Her kiss is so pure as the morning dew / A real gone love is exciting too / Her eyes that talk, they say come on / What kills me, baby, is your hidden charms. Im Jahr 1960 erschien bei Vermillion Records, dem Label seines Bruders Vernon Wray, in einer Auflage von 1000 Stück sein ersten Soloalbum "Link Wray Sings And Plays Guitar", also Link Wray begann wieder zu singen. Huch, auf sein nächstes Album "Yesterday - Today" beim Label Record Factory musste man dann bis 1969 warten. In den 70er Jahren war Link Wray äußerst produktiv und für seine Verhältnisse auch sehr erfolgreich, bei Polydor Records erschienen die 3 Alben "Link Wray" 1971, "Be What You Want To" 1973 und "The Link Wray Rumble" 1974 sowie bei Virgin Records die beiden Alben "Beans And Fatback" 1973 und "Stuck In Gear" 1975. Wow. Danach kamen noch die beiden bei Private Stock Records erschienen Alben mit Robert Gordon "Robert Gordon With Link Wray" 1977 und "Fresh Fish Special" 1978. Dann gabs wieder eine lange Pause bis 1989, diesmal kam Link Wray bei Ace Records unter und die Alben "Rumble Man" 1989 und "Wild Side Of The City Lights" 1990 erschienen. Die letzten Jahre seines Lebens wohnte Link Wray in Kopenhagen, Dänemark, wo er 2005 im Alter von 75 Jahren an einem Herzinfarkt starb. Zuletzt erschienen die beiden Alben "Indian Child" 1993 bei Epic Records und "Shadowman" 1997 bei Ace Records. Pete Townshend von The Who schrieb 1974 als Begleittext für das Album "The Link Wray Rumbe": He is the king; if it hadn't been for Link Wray and "Rumble", I would have never picked up a guitar. Naja, meiner Meinung nach hat die Popmusik keinen König nötig, aber, sagen wir, es war gut gemeint. Der Song "Hidden Chams" ist auf der 2002 bei Ace Records erschienenen CompilationCD "Link Wray: Law Of The Jungle" zu finden. So, das Schlusswort lassen wir diesmal Matt Stoller von der Occupy Wall Street-Bewegung sprechen: Die Definition von reich ist, dass man mehr Kram hat als andere Leute. Um diesen Kram zu behalten, muss man ihn mit Überwachungssystemen, Wachmannschaften, Polizei, Justizsystemen und so weiter schützen. All diese finster dreinblickenden Gestalten in dunklen Roben, die sich Richter nennen, sind nichts weiter als Wächter, deren Job es ist, einen davon zu überzeugen, dass dieses total bescheuerte System, in dem Paris Hilton von uns bekommt, was immer sie will, während andere Hunger leiden, gut und richtig und naturgegeben ist. (...) Diese Systeme können sehr teuer sein. Die USA beschäftigen mehr private Wachleute als Lehrer an ihren Highschools. (...) Im Jahr 2005 hat ein Wirtschaftsexperte behauptet, dass ungefähr jeder vierte Amerikaner von Berufs wegen in irgendeiner Weise damit beschäftigt ist, den Wohlstand der Reichen zu schützen. Bis morgen oder übermorgen, gute Nacht.