The Louvin Brothers: "Satan Is Real" (1959)


Yes preacher, it's sweet to know that God is real / And know that in Him all things are possible / And we know that Heaven is a real place / Where joy shall never end / But sinner friend, if you're here today / Satan is real too / And hell is a real place / A place of everlasting punishment. The Louvin Brothers hatten wir schon mal mit "Knoxville Girl" aus dem Jahr 1956. Country Music. Naja, eigentlich ist nur der Refrain Country Music, der Rest des Songs ist mehr Predigt, yeah. Super ist das Cover des Albums "Satan Is Real", Charles und Ira Louvin stehen im weißen Anzug, mit rosarotem Hemd und schwarzer Krawatte im Vordergrund und strecken uns die Arme entgegen, im Hintergrund sieht man das Höllenfeuer lodern und eine rote Teufelsfigur mit Dreizack, wow, die sieht aber eher mehr niedlich als bedrohend aus: Satan is real, working in spirit / You can see him and hear him in this world every day / Satan is real, working with power / He can tempt you and lead you astray. Das Album wurde 1996 beim Label Capitol Records Nashville als CD neu aufgelegt. Die meisten Songs auf dem Album wurden von Charles und Ira Louvin geschrieben, aber es ist auch eine wunderschöne Coverversion des Songs "The Kneeling Drunkard’s Plea" von den Carter Sisters drauf. Der Song wurde im Original von den Carter Sisters 1949 beim Label RCA Victor veröffentlicht. Die Carter Sisters bestanden aus Helen Carter (Vocals, Accordion, Guitar, Autoharp), Anita Carter (Vocals, Bass, Guitar), June Carter (Vocals, Guitar, Autoharp), der späteren Ehefrau von Johnny Cash, und ihrer Mutter Maybelle Carter (Vocals, Autoharp): 'Lord, have mercy on me,' / Was the kneeling drunkard's plea, / And as he knelt there on the ground / I know that God in heaven looked down. Johnny Cash hat den Song "The Kneeling Drunkard’s Plea" auch hörenswert interpretiert und zwar auf seinem Album "Unchained", dem zweiten Album aus der von Rick Rubin produzierten American Recording-Serie. Ein anderer Song auf dem Album "Satan Is Real" von den Louvin Brothers ist "The Christian Life": My buddies tell me that I should have waited / They say I'm missing a whole world of fun / But I am happy and I sing with pride / I like the christian life. Nach diesem Song wurde auch die 2013 beim Label Prober Box erschienene 4-CD-Box "The Christian Life: The Definitive Louvin Brothers Story" benannt, mit 112 Songs die wohl bisher umfangreichste Werkschau der Louvin Brothers. Älteren Freaks und Fans der Band The Byrds könnte der Song von deren 68er Album "Sweetheart Of The Rodeo" bekannt sein. Die Version der Byrds ist durchaus hörenswert, läßt aber die dunklen Elemente in der Musik der Louvin Brothers schmerzlich missen. Der Kritiker Scott Walden hat die Musik der Louvin Brothers mit The Velvet Underground verglichen: Their comprehension of the tortured throes of a drunkard's Satan-infested soul are no less profound than Lou Reed's own understanding of a heroin junkie wrestling with a world devoid of meaning beyond the piercing tip of the needle... The depth is there in Satan is Real. Hm, hm, auf Dauer kann einem das christliche Getue der Louvin Brothers auch ziemlich auf die Nerven gehen, aber "Satan Is Real", der Song, yeah, und auch das ganze Album, ist durchaus erträglich, da ihre Inbrunst wahrlich mitreißt. Ha, ha, dass meine ich wahrlich ernst. Also hört ein bisschen den Louvin Brothers zu, huch, und werdet mir ja keine Christen, yeah, ich will nicht schuld an eurem Unglück sein.