Monks: "Monk Time" (1966)


Alright, my name's Gary / Let's go, it's beat time / It's hop time, it's monk time now / You know we don't like the army / What army? / Who cares what army? Garagepunk. Ja, die Monks waren auch so eine Sixtiesband, die als Vorreiter des Punk betrachtet wird, obwohl das so nicht stimmen kann, da die Monks in den 60er Jahren außerhalb Deutschlands kaum jemand und in Deutschland auch eher wenigen bekannt waren. Hm, und Punk war nie wirklich eine Musikrichtung, sondern eine Lebensform, yeah, Punk war und ist 'Möglichmachen'. Why do you kill all those / Kids over there in Vietnam? / Mad Viet Cong / My brother died in Vietnam / James Bond, who was he? / Stop it, stop it, I don't like it / It's too loud for my ears. Die 5 in der Coleman-Kaserne in Gelnhausen, Deutschland stationierten US-Amerikanischen GI’s Gary Burger (Vocals, Guitar), Eddie Shaw (Bass), Roger Johnston (Drums), Larry Clark (Organ, Keyboards) und Dave Day (Banjo, Guitar) gründeten 1964 die Beatcombo The 5 Torquays. Nach der Entlassung aus der Army 1965 blieben die 5 Musiker in Deutschland und entwickelten mit ihren Freunden Karl-H. Remy, Student der Hochschule für Gestaltung in Ulm, und Walther Niemann, Student der Folkwang Schule in Essen, das Konzept für die Band Monks. Ein Monk musste demnach kurze Haare, eine Tonsur, schwarze Kleidung sowie, statt Krawatte, einen Strick um den Hals tragen. Pussy galore's comin' down and we like it / We don't like the atomic bomb / Stop it, stop it, I don't like it stop it / What's your meaning Larry? Die Band bekam ein Engagement im Top Ten Club in Hamburg und 1966 einen Vertrag bei Polydor Records, wo das Album "Black Monk Time" erschien. Aus dem Album wurde die Single "Complication / Oh, How To Do Now" ausgekoppelt. Danach erschienen noch die 2 Singles "I Can’t Get Over You / Cuckoo" und "Love Can Tame The Wild / He Went Down To The Sea". Ebenfalls 1966 gab es einen Auftritt der Band im Beat-Club und Konzerte als Vorband für The Troggs. Naja, und 1967 war bereits wieder Schluss, die Plattenfirma verlor nach Ausbleiben des kommerziellen Erfolgs ihr Interesse und die 5 Musiker zogen sich ins Privatleben zurück. Ahh, you think like I think / You're a monk, I'm a monk, we're all monks / Dave, Larry, Eddie, Roger, everybody, let's go / It's beat time, it's hop time, it's monk time now. Erst 1994 hörte man wieder von den Monks. Das Album "Black Monk Time" wurde bei Repertoire Records als CD wiederveröffentlicht und Eddie Shaw veröffentlichte das autobiografische Buch "Black Monk Time" über seine Zeit mit den Monks. Im Jahr 1999 fanden sich die 5 Monks für ein Konzert beim Cavestomp-Festival in New York wieder zusammen. Alle 5 lebten inzwischen wieder in den USA. Dieser Auftritt wurde 2002 als CD "Let’s Start A Beat - Live From Cavestomp" bei Cavestomp Records veröffentlicht. Ja, die alten Monks waren plötzlich richtige Punkstars, wow, und 2006 erschien der Dokumentarfilm "Monks - The Transatlantic Feedback" von Dietmar Post und Lucia Palacios. Es ist nicht bloß das Kleine an diesem Film, das Abseitige, dass 'Monks - The Transatlantic Feedback' so groß werden ließ. Nicht bloß das subkulturelle Kapital, dieses coole Wissen um eine Fußnote der Popgeschichte. Es ist vielmehr das nonchalante Talent, aus der individuellen Erzählung von fünf in Deutschland gestrandeten GIs und ihrem kurzen Ausflug in das Hinterland der Hitparaden eine Parabel für die emanzipatorische Energie einer Epoche zu machen, lautete die Begründung der Jury des Adolf Grimme-Preises, den der Film 2008 überreicht bekam. Begleitend zum Film erschien auch der Tribute-Sampler "Silver Monk Time" beim Label Play Loud! Productions. Der Sänger und Gitarrist Gary Burger, der Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Turtle River in Minnesota war, verstarb 2014, Drummer Roger Johnston war bereits 2004 in den Pophimmel eingegangen und Banjospieler Dave Day 2008. Der Song "Monk Time" ist auf dem Album "Black Monk Time" 1966, das 1994 bei Repertoire Records als CD mit 4 Bonustracks wiederveröffentlicht wurde, zu finden. Bei den Bonustracks handelt es sich um die 2 nach dem Album erschienenen Singles. So, und zum Abschluss noch ein witziger Auspruch vom Produzenten und Songwriter Jim Steinman: Rock’n’Roll ist die bombastischste Kunstform überhaupt - gigantisch, alle Maßstäbe sprengend, überwältigend und töricht. Yeah!