The Oxfords: "Time And Place" (1966) |
So, noch eine unbekannte US-Amerikanische Garageband, bevor wir uns wieder bekannteren Gefilden zuwenden. Es gibt eine solche Fülle guter Songs aus diesem Umfeld, man wäre mindestens 3 Menschenleben damit voll beschäftigt. Der Song "Time And Place" zeichnet sich durch gefährliches Gelangweiltsein aus, yeah, eine schöne Art gefährlich zu sein. Der Sänger ist umwerfend. The Oxfords waren in Louisville, Kentucky beheimatet, yeah, da ist auch mein Freund Zan Hoffman zuhause, der dieser Welt seit den 80er Jahren wunderbare Musik schenkt, ob als Zanstones oder Bodycocktail, egal, immer hörenswert. The Oxfords begannen 1964 unter dem Namen The Rugbys und traten in Rugby Shirts auf, yeah, die zogen sie dann 1965 aus und nannten sich in The Oxfords um. Die Musiker waren Bill Tullis (Guitar), Danny Marshall (Guitar), Jay Petach (Guitar, Keyboards), Bill Turner (Bass) und Jim Guest (Drums). Wer von den Fünfen gesungen hat, wird nirgends erwähnt. Gut, 1966 entstand die Single "There’s Always Something There To Remind Me / Time And Place" bei Our Bag Records. Oh, bei der Aufnahme waren Danny Marshall und Bill Turner schon nicht mehr dabei, no no no, an ihrer Stelle spielten nun Ronnie Brooks (Guitar) und Ray Barrickman (Bass), yeah, und Ray Barrickman war auch der Sänger. Okay, 1967 erschien dann die zweite Single "Sun Flower Sun / Chicago Woman", bei diesen Songs ist Bill Tullis der Sänger, da Ray Barrickman schon wieder das Weite gesucht hatte, haha. Nach dieser Single verabschiedete sich auch Ronnie Brooks und gründete mit Frank Bugby (Guitar) und Marvin Maxwell (Drums) die Band Elysian Field. Undsoweiter undsofort. The Oxfords nahmen 1970 noch das Album "Flying Up In The Sky" auf, das beim Label Union Jac veröffentlicht wurde und die Single "Come On Back To Beer / Your Own Way", ebenfalls 1970 bei Paula Records, ja, und 1972 kam dann das Ende. Das Album "Flying Up In The Sky" von The Oxfords wurde 2001 bei Gear Fab Records als CD wiederveröffentlicht. Der Song "Time And Place" ist da leider nicht drauf, den gibts zur Zeit nur als mp3 und bei youtube, also reinschauen. Nun etwas zum Schmunzeln, im Rock-Lexikon von Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos und Bernward Halbscheffel findet man im Sachstichwörterverzeichnis unter Garageband folgenden kurzen Eintrag: Bezeichnung für ein Amateur-Ensemble, dessen musikalischer Enthusiasmus seine technischen Fertigkeiten übertrifft. Davon abgeleitet: Garage Sound oder Garage Rock für eine populäre Musik, die derb, simpel und ohne artifizielle Schnörkel daherdröhnt. Oho-ho-ho. Auch gut ist der Eintrag bei Glitter bzw. Glam Rock: Rockform, bei der äußerliche Attribute wie Make-up, Haarstil und Kleidung der Musiker wichtiger erschienen als der musikalische Vortrag. Typische Glam Rocker waren in den siebziger Jahren The New York Dolls und David Bowie, die eine Aura bisexueller Dekadenz kultivierten. Während den Musikern der Glam Rock-Szene gewisse stilistische Fertigkeiten zugesprochen werden konnten, erschöpften sich Glitter Rock-Musiker in trivialem Teenager-Pop und infantil grellen Gebärden. Abschreckend groteskes Beispiel in England: Gary Glitter. Ja, Gary Glitter bekommt strafweise auch keinen Eintrag in diesem heiteren Rock-Lexikon, wow, mein Liebling Marc Bolan schon, yeah, und was für einen, da steht u.a. zu lesen: Marc Bolan klagte über seinen mystischen Kosmos wie ein arabischer Minarettsänger mit flattriger Stimme und heulendem Vibrato. Seine selbstgefälligen Bühnenmanieren degradierten die Mitspieler zu Statisten in einer Ein-Mann-Show der eitlen Selbstüberschätzung. Yeah, wunderbar lachhaftes Buch, ich lese gerne darin. |