Shel Silverstein: "Plastic" (1965)


Now a little bitty termite, he come knockin', / Knockin' at my front door, / He walked right in, sat right down / Started nibblin' on the kitchen floor / He chewed on the walls and the ceilings and the halls / Lord knows he tried / But he kept a-getting' thinner / And he never got no dinner / And finally he sat up and cried / He said, 'It's plastic, good Lord, it's plastic! / I know it ain't no wood / And it can't do me no good, / Because it's plastic - and you can't eat plastic, / Everything's gonna be plastic by and by! Shel Silversteins rauhe Stimme, eine Prise Mundharmonika und eine Prise Gitarre, that's all, und es ist Spitze. Novelty? Folk? Hm, oder einfach Pop-Minimalismus, egal, umwerfend! Yeah, Shel Silverstein schrieb Songs und sang sie manchmal selbst, des öfteren sangen sie aber andere wie The Irish Rovers, Johnny Cash, Bobby Bare, Doctor Hook & The Medicine Show oder Marianne Faithfull, okay, Shel Silverstein schrieb auch Filmmusik, Drehbücher, Gedichte, Kinderbücher, die er auch gleich selbst illustrierte, yeah, und für die Erwachsenen gabs dann noch Karikaturen mit oft gewagten Inhalten, huh-huh. Shel Silverstein wurde 1930 in Chigaco, Illinois geboren und begann 1956 als Schreiber, Fotograf und Cartoonist für das Magazin Playboy zu arbeiten. Im Jahr 1959 erschien dann sein erstes Album "Hairy Jazz" bei Elektra Records, das 1961 unter dem Titel "Shel’s Stag Party" neu aufgelegt wurde. Gut, 1963 wurde Shel Silverstein zum Folksänger und es erschien das Album "Inside Folk Songs" bei Atlantic Records. Der Erfolg als Musiker und Interpret blieb aber relativ gering, das änderte sich auch mit den nächsten beiden Alben "I’m So Good That I Don’t Have To Brag" 1965 und "Drain My Brain" 1967 bei Cadet Records nicht. Erfolg hatte Shel Silverstein aber als Autor und Illustrator von Kinderbüchern, 1963 erschien "Lafcadio: The Lion Who Shot Back", ein noch immer sehr beliebtes Kinderbuch. Im Jahr 1968 hatte er dann auch einen Hit mit seinem Song "The Unicorn Song", aber in der Version der kanadischen Folkband The Irish Rovers. Der Song ist inzwischen auch in Irland ein beliebter Klassiker. Ja, und 1969 hatte Johnny Cash einen Hit mit dem Silverstein-Song "A Boy Named Sue" - wow! Im gleichen Jahr durfte dann auch Shel Silverstein eine eigene Platte bei RCA Records aufnehmen, der Titel war bezeichnenderweise "Boy Named Sue And Other Country Songs", doch der Verkauf seiner eigenen Platte ließ wieder mal auf sich warten... und warten. Anfang der 70er Jahre begann die Zusammenarbeit mit der Band Doctor Hook & The Medicine Show, die Shel Silverstein dafür engagierte, dass sie seine Songs für den Film "Who Is Harry Kellerman And Why Is He Saying Those Terrible Things About Me?" 1971 mit Dustin Hoffman spielten. Ja, und danach folgten die Hits "Sylvia’s Mother" und "The Cover Of Rolling Stone" 1972, "Life Ain’t Easy" 1973 sowie "The Ballad Of Lucy Jordan" 1974 für Doctor Hook & The Medicine Show, die alle aus der Feder von Shel Silverstein stammen. Yeah, Shel Silverstein war wieder mal im Gespräch in der Popwelt und durfte auch wieder ein eigenes Album aufnehmen, ja, Freude, 1972 erschien "Freakin’ At The Freakers Ball" bei Columbia Records, naja, und verkaufte sich wieder mal nur sehr minimalistisch, hihi. Da half es auch nichts, dass die ganze Rasselbande von Doctor Hook & The Medicine Show mitspielte und Background sang, no no no: Come on baby, grease your lips / Put on your hat, and shake your hips / And don't forget to bring your whips / I'll take you to the Freaker’s Ball / Blow your whistle bang your gong / Roll up something to take along / Feels so good that it must be wrong / Freakin' at the Freaker’s Ball. Yeah, die Platte darf eigentlich in keinem Haushalt fehlen! Ja, Shel Silverstein hatte mit seinen Kinderbüchern, seinen Arbeiten für den Playboy und auch seinen Songs großen Erfolg, doch - huch - mit seinen tollen eigenen Platten leider nie. Shel Silverstein starb 1999 in Key West, Florida an einem Herzinfarkt. Ein Jahr danach gründete sich in Burlington, Kanada, die Hardcore-Band Silverstein, die sich nach ihm benannte. Im Jahr 2013 erschien von der Band Silverstein das Album "This Is How The Wind Shifts" bei Hopeless Records. Okay, die sind nicht schlecht, haben Power, aber an Shel Silverstein reichen sie nicht wirklich heran - trotzdem: Danke! Der Song "Plastic" findet sich auf der 2005 beim Label Sony BMG Music Entertainment erschienenen CD "The Best Of Shel Silverstein - His Words His Songs His Friends", die ist super. So, und zum Abschluss das Gedicht "Der Nägelkauer" von Shel Silverstein: Mancher lässt sich maniküren, / Mancher schneidet sich die Nägel. / Mancher muss die Feile spüren, / Ich beiß’ sie einfach ab, ich Flegel. / Das ist zwar leider gar nicht fein, /Jedoch bedenke dieses: / Ich kratz’, da darfst du sicher sein, / Nie. Kratzen ist was Fieses.