The Byrds: "Hey Joe (Where You Gonna Go)" (1966)


Psychelic Pop von den Byrds. Der Song "Hey Joe (Where You Wanna Go)" wurde 1961 vom Folksänger William 'Billy' Roberts geschrieben, wobei er dabei auf den Song "Baby, Please Don’t Go Down Town" 1955 von Niela Miller zurückgriff. Doch Niela Miller meldete ihren Song erst 1964 zum US-Amerikanischen Copyright an und William 'Billy' Roberts bereits 1962. Pech gehabt! Auch Dino Valenti, der Sänger von Quicksilver Messenger Service, wird manchmal als Komponist angegeben, hm, angeblich weil William 'Billy' Roberts das Urheberrecht an Dino Valenti als Kaution abgetreten hat, damit dieser aus dem Gefängnis entlassen wird. Wirklich einigen konnte man sich da nie, bei der Version der Jimi Hendrix Experience steht zum Beispiel Trad. arr. Hendrix drauf. Die erste Cover-Version des Songs nahm angeblich 1965 die Surfband The Surfaris unter dem Titel "Hey Joe Where Are You Going" auf, aber auch die Garagepopband The Leaves mit "Hey Joe" 1965 könnten eventuell die ersten gewesen sein. Im Jahr 1966 gab es dann einen richtigen "Hey Joe"-Boom mit Versionen von The Byrds, The Standells, The Music Machine, Love, The Shadows Of Knight, The Swamp Rats, Tim Rose und der Jimi Hendrix Experience, die die bisher erfolgreichste Version von "Hey Joe" aufnahm. Im Jahr 1967 gabs Versionen von Cher, The Guess Who und eine französische Version von Johnny Hallyday, yeah. Laut Internet gibt es inzwischen so ungefähr 1.800 Versionen von "Hey Joe". Okay, noch einige Tipps zum reinhören, Deep Purple 1968, The Les Humphries Singers 1971, Patti Smith 1974, Nash The Slash 1984, Nick Cave & The Bad Seeds 1986, Willy DeVille 1992, The Make-Up 1999 oder Charlotte Gainsbourg 2013 in Lars von Trier’s Film "Nymphomaniac". Hey Joe where you goin' with that money in your hand / Hey Joe where you goin' with that money in your hand / I'm gonna find my woman she's runnin' around with some other man / I'm gonna go down town buy me a blue steel 44 / I'm gonna go down town, gonna buy me a blue steel 44 / When I find my woman she's not gonna run any more / Hey Joe I hear you shot your woman dead / Hey Joe I hear you've shot your woman dead / Yes I did you know I found them both in the same damn bed. Das ist der Text der von den Byrds gesungen wird, der Anfang zumindest, im Original von William 'Billy' Roberts lautet er so: Hey Joe, where you goin' with that gun in your hand / Hey Joe, I said where ya goin' with that gun in your hand / I'm goin' down to shoot my old lady now / You know I caught her messin' 'round with another man / I'm goin' down to shoot my old lady / You know I caught her messin' 'round with another man / Huh, and that ain't too cool / Hey Joe, I heard you shot your woman down / You shot her down down / Hey Joe, I heard you shot your lady down / You shot her down to the ground / Yes, I did, I shot her / You know I caught her messin' 'round, messin' 'round town / Yes, I did, I shot her / You know I caught my old lady messin' 'round the town / And I gave her the gun, I shot her. Joe könnte man also durchaus als ziemliches Arschloch bezeichnen. Bei manchen Versionen klingt Kritik an seinem Verhalten an, bei manchen fast so etwas wie Bewunderung. Pfui! Warum der Song gerade in der Zeit von Love, Peace and Freedom so populär wurde, hm, vielleicht weil sich doch mehr Kritik an einer Art Männlichkeit darin verbirgt, als der Text transportiert. Ja, vielleicht will er uns sagen, das die Zeit der starken Männer abgelaufen ist - schön wärs. Yeah, manche männliche Interpreten haben den Song wohl auch falsch verstanden, haha. Es ist ein Song und ein Song ist ein Song ist ein Song ist ein Song. The Byrds wurden Anfang der 60er Jahre in Los Angeles gegründet und zwar von Roger McGuinn (Vocals, Guitar), Gene Clark (Vocals, Guitar), David Crosby (Vocals, Guitar), Chris Hillman (Vocals, Bass, Mandoline) und Michael Clarke (Drums). Anfangs nannte man sich Jet Set, doch bald einigte man sich auf den Namen The Byrds. Im Jahr 1964 wurde die Band von Columbia Records unter Vertrag genommen und das Debütalbum "Mr. Tambourine Man" 1965 erschien. Bereits die erste Single, eine Folkrock-Version des Dylan-Songs "Mr. Tambourine Man", schaffte es auf Platz 1 der US-Amerikanischen Charts. Im Jahr 1966 kam dann mit dem Psychedelic-Song "Eight Miles High" der internationale Durchbruch. The Byrds waren on the top of the hill. Doch der schnelle Erfolg führte zu vermehrten Streitigkeiten in der Band und in den Jahren 1966 und 1967 verließen Gene Clark, David Crosby und Michael Clarke die Byrds. Neu dazu kamen Clarence White (Vocals, Guitar) und Kevin Kelley (Drums). In dieser Besetzung entstand 1968 das fünfte Album "The Notorious Byrd Brothers", das experimentellste Album der Band. Gut, Anfang 1968 kam Gram Parsons (Vocals, Guitar, Keyboards) von der International Submarine Band zu den Byrds, der die Countrymusik in den Sound der Band brachte. Im Jahr 1968 erschien das Countryrock-Album "Sweetheart Of The Rodeo", bei dem als Studiomusiker Lloyd Green und Jay Dee Maness an der Pedal Steel Guitar sowie John Hartford am Banjo mitwirkten. Nach diesem Album verließ Gram Parsons und die Countrymusik die Byrds wieder und auch Chris Hillman und Kevin Kelley nahmen ihren Abschied. Die neuen Byrds wurden Skip Battin (Vocals, Bass) und Gene Parsons (Vocals, Drums, Guitar, Banjo, Mandoline, Harmonica), der weder verwandt noch verschwägert mit Gram Parsons war. Diese Besetzung hatte bis zur Auflösung 1973 Bestand. Hm, danach gab es insgesamt 3 Versuche die Byrds wieder zu beleben, der erste fand gleich 1973 statt, Roger McGuinn, Gene Clark, David Crosby, Chris Hillman und Michael Clarke fanden wieder zusammen und es entstand das zwölfte und letzte Studioalbum "Byrds", das durchaus erfolgreich war. Der zweite Versuch passierte 1977 mit Roger McGuinn, Gene Clark und Chris Hillman und der dritte 1990 mit Roger McGuinn, David Crosby und Chris Hillman. Huch, einige Byrds sind inzwischen verstorben, Gram Parsons und Clarence White bereits 1973, Gene Clark 1991, Michael Clarke 1993 und Skip Battin 2003. Huch, huch, huch. Der Song "Hey Joe (Where You Gonna Go)" ist auf dem dritten Album der Byrds "Fifth Dimesion" 1966 zu finden, das 1996 bei Columbia Records als CD wiederveröffentlicht wurde. Als Bonustracks wurden die Songs "Why (Single Version)", "I Know My Rider (I Know You Rider)", "Psychodrama City", "Eight Miles High (Alternate Version)", "Why (Alternate Version)" und "John Riley (Instrumental Version)" mit draufgepackt. Braucht man außer "Why (Single Version)" nicht wirklich, aber ohne Bonus ist "Fifth Dimension" kaum mehr zu finden oder nur mehr teuer als Vinylpressung. Yeah, viel Freude mit The Byrds.