The Who: "My Generation" (1965)


Im Jahr 1965 kam ich in die Hauptschule in Purgstall an der Erlauf, yeah, die Kinder der dörflichen Oberschicht waren ins 7 Kilometer entfernte Gymnasium abgewandert, hoho, um uns Proleten- und Bauernkinder kümmerte sich natürlich niemand, wir waren ja alle schrecklich dumm - wie sollte es auch anders sein. Aber, The Who und andere Bands waren für uns da, sie schrieben ihre Songs speziell für uns Proleten- und Bauernkinder. People try to put us d-down / Talkin' 'bout my generation / Just because we get around / Talkin' 'bout my generation / Things they do look awful c-c-cold / Talkin' 'bout my generation / I hope I die before I get old / Talkin' 'bout my generation / This is my generation / This is my generation, baby. In einem Interview für den Rolling Stone beschrieb Pete Townshend den Song als Ausdruck über die Suche der Jugend nach ihrem Platz in der Gesellschaft und 1989 sagte er in der amerikanischen Nachrichtensendung Good Morning America über die berühmte Textzeile I hope I die before I get old, für ihn hätte zur Entstehungszeit old sehr reich bedeutet. Schwindler! Der Song "My Generation" endet mit einem Feedback-Inferno, yeah, wohl zum ersten Mal wurde in so exzessiver Form von dem an sich als Störeffekt geltenden Feedback Gebrauch gemacht. Okay, im Jahr 1959 gründete Roger Daltrey (Vocals, Guitar) in London die Schulband The Detours, zu der bald darauf John Entwistle (Bass, Vocals) und Pete Townshend (Guitar, Vocals) stießen. Im Jahr 1964 nannte sich die Band in The Who um und Keith Moon löste den Drummer Doug Sandom ab. Doch ihr Manager Peter Meadon mochte den Namen nicht und nannte die Band in The High Numbers um. Unter diesem Namen erschien die erste Single "I’m The Face / Zoot Suit", die aber keinen großen Erfolg hatte. Danach wurde Kit Lambert Manager der Band, die sich nun wieder The Who nannte, yeah, und mit der ersten Single "I Can’t Explain / Bald Headed Woman" 1965 erreichten sie Platz 8 der britischen Charts. Im Jahr 1965 erschien auch das Debütalbum "My Generation" bei Brunswick Records und The Who hatten mit den Songs "Anyway, Anyhow, Anywhere" und "My Generation" gleich noch 2 Hits. Nach den Alben "A Quick One" 1966 und "The Who Sell Out" 1967 kam dann 1969 mit der Rockoper "Tommy" der internationale Starruhm. "Tommy" wurde 1974 von Ken Russell mit Roger Daltrey in der Hauptrolle verfilmt. Pete Townshend war angeturnt und wollte gleich mit "Lifehouse" noch eine Rockoper nachschieben, doch das Projekt wuchs ihm über den Kopf, er erlitt einen Nervenzusammenbruch und 1972 erschien schließlich das Album "Who’s Next" bei Track Records, das zwar einige Songs aus dem Lifehouse-Projekt enthält, aber kein Konzeptalbum ist. Hm, 1973 klappte es aber dann doch mit der nächsten Rockoper, nein, nicht "Lifehouse" sondern "Quadrophenia", die jedoch den großen Erfolg von "Tommy" nicht wiederholen konnte. "Quadrophenia" wurde 1979 unter der Regie von Franc Roddam verfilmt, wobei der Film um einiges erfolgreicher war als das Album. Im Film-Dienst ist über den Film zu lesen: Inspiriert von dem gleichnamigen Rockalbum der britischen Gruppe The Who erzählt der Film eine Geschichte aus der jugendlichen Subkultur im England der frühen 60 Jahre: Der junge Jimmi, Mitglied der Mods, die sich mit den Rockern regelmäßig Straßenschlachten liefern, himmelt den Anführer seiner Clique als Idol an, erkennt aber nach vielen Enttäuschungen, daß dessen Helden- und Rebellentum nur vorgetäuscht ist. Dank guter Darsteller und schwungvoller Regie ein bemerkenswertes Generationsporträt ohne falschen nostalgischen Glamour. Gut, das 75er-Album "The Who By Numbers" war auch nicht gerade ein kommerzieller Erfolg und die Band spielte bei der folgenden Tour kaum Songs des neuen Album sondern ein Greatest Hits-Set. Das Album "Who Are You" 1978 bei Polydor Records war das letzte Album mit Drummer Keith Moon, der im gleichen Jahr an einer Überdosis des Medikaments Heminevrin starb, das zur Behandlung seines hohen Alkoholkonsums eingesetzt worden war. Keith Moon hinterließ der Popwelt auch das 1975 bei MCA Records erschienene Soloalbum "The Two Sides Of The Moon", das eigentlich "Like A Rat Stuffed Up A Pipe" heißen sollte, oho, der Titel wurde aber vom Label abgelehnt. "The Two Sides Of The Moon" hat durchaus seine witzigen Momente und außerdem sind Howard Kaylan und Mark Volman, die ich zu meinen Lieblingssängern zähle, darauf zu hören. Keith Moon wurde von Kenney Jones, der davor bei den Small Faces oder The Faces getrommelt hatte, ersetzt. Mit Kenney Jones als Drummer erschienen die beiden Alben "Face Dances" 1981 und "It’s Hard" 1982 bei Polydor Records, danach gab die Band ihre Auflösung bekannt. Pete Townshend und Roger Daltrey nahmen mehrere Soloalben auf, yeah, aber Ende der 90er Jahre begannen The Who wieder regelmäßg zu touren. Als neuer Drummer war jetzt Zak Starkey, der Sohn von Ringo Starr mit dabei. Und Simon Townshend, der jüngere Bruder von Pete Townshend, kam als zweiter Gitarrist dazu. Im Jahr 2002 starb der Bassist John Entwistle überraschend an einem Herzinfarkt. Huch. Doch auch diesmal entschieden sich The Who weiterzumachen und John Entwhistle wurde vom Bassisten Pino Palladino ersetzt. Wow, 2006 erschien dann das Album "Endless Wire" bei Polydor Records, wirklich toll ist es leider nicht. Besonders in den Anfangsjahren waren The Who dafür bekannt, ihre Instrumente am Ende jeden Auftritts zu zerstören. Diese Zerstörungen seien laut Pete Townshend durch das Konzept der Autodestruktiven Kunst von Gustav Metzger beeinflusst worden, der an dem von ihm und John Entwistle besuchten Ealing Art College lehrte. Ja, The Who waren eine Zeit lang eine sehr aufregende Band, die uns eine Menge toller Songs geschenkt hat. Der Song "My Generation" ist auf der 1996 bei Polydor Records erschienenen CD "My Generation - The Very Best Of The Who" zu finden. In meiner Sammlung befinden sich 5 CDs, 2 Alben und 1 Single von The Who, also ich bin gut für meine Pension gerüstet, haha.