The Tongues Of Truth: "Let's Talk About Girls" (1968)


Garage Beat. Yeah. Psychedelic Music hat die andere Popmusik ja nicht wirklich abgelöst, sondern es war eine neue Strömung, die Mitte der 60er Jahre gewaltig zu sprudeln begann und sich bis heute als beständiges Rinnsal durch die Popmusik schlängelt. Garage Beat sprudelte Ende der 60er Jahre auch noch recht kräftig und wurde Mitte der 70er Jahre durch Punk neuerdings zu einem gewaltigen Strom. Quatsch. Die Band The Tongues Of Truth gabs in Wirklichkeit gar nicht, da sie eigentlich The Grodes hieß und 1964 von Manny Freiser in Tucson, Arizona gegründet wurde. The Grodes veröffentlichten in der kurzen Zeit ihres Bestehens die Singles "Uh Huh Girl / I Won’t Be There" 1965, "Cry A Little Longer / She’s Got What It Takes" 1966, "Love Is A Sad Song / I’ve Lost My Way" 1966 und "What They Say About Love / Have Your Cake And Eat It Too" 1967. Im Jahr 1968 erschien dann noch die Single "Let’s Talk About Girls / You Can’t Come Back" unter dem neuen Namen The Tongues Of Truth. Manny Freiser schreibt in seiner Biografie darüber: Keeping in mind that we build name recognition with four singles as The Grodes, you'll understand why we almost passed out when Dan announced on the radio, 'And now a brand new single, "Let's Talk About Girls", by a great group from France - FRANCE?!!! - named The Tongues Of Truth!' We vowed to kill him. How could he do that - just change our name without even asking?! He thought we lacked a sense of humour about it. This single was the one and only release by The Tongues - as people started calling us. Ich habe keine Ahnung wer der von ihm genannte und für die Namensänderung verantwortliche Dan war... oder ist. Egal. Anfang der 70er Jahre gründete Manny Freiser mit seiner Frau Patti McCarron das Disco Pop-Duo Fire & Rain, das 1972 mit dem Song "Hello Stranger" einen Hit in den USA hatte. Fire & Rain veröffentlichten die beiden Alben "Fire & Rain" 1972 und "Living Together" 1975. Hmm, habe bei Fire & Rain reingehört, so wirklich toll waren sie nicht. Manny Freiser nahm dann in den 80er Jahren noch das Album "Hands Across The Night" 1986 unter dem Pseudonym Ian Messenger auf. Sein Geld verdiente er aber hauptsächlich als Produzent und Songlieferant für die Labels A&M Records und Qwest Records. The Grodes waren Manny Freiser (Vocals, Guitar), Dale Smith (Guitar), Rick Lust (Keyboards), Rick Cota-Robles (Bass) und John Lee White III (Drums). Bei den Aufnahmen von "Let’s Talk About Girls" hatten Rick Lust und John Lee White III die Band aber bereits verlassen, für die Keyboards war nun Keith Craig zuständig und an den Drums saß Rick Mellinger. Der Song "Let’s Talk About Girls" ist auf der 1997 bei Dionysus Records erschienenen CompilationCD "Let’s Talk About Girls! Music From Tucson 1964-1968" zu finden. Manche Quellen im Netz behaupten, dass der Song "Let’s Talk About Girls" bereits 1966 erschien, was für diese These sprechen könnte, wäre die Tatsache, dass sich auf dem Debütalbum "No Way Out" der Chocolate Watchband, das 1967 bei Tower Records erschien, eine Version des Songs befindet. Egal. Anhören sollte man sich den Song auf jedem Fall, auch die eher psychedelische Version der Chocolate Watchband ist durchaus hörenswert. So, lassen wir Bert Dockx von der belgischen Band Flying Horseman, die 2010 mit dem Album "Wild Eyes" bei Conspiracy Records debütierte, das Schlusswort sprechen: Zunehmend haben nur noch Leute aus reichem Elternhaus die Zeit und die Chance, ihre Kreativität zu entwickeln. Ein fürchterlicher Gedanke. Natürlich, ein paar schaffen es immer noch irgendwie, aber es geht so viel Potenzial verloren. Ja, lieber Bert, wie recht du hast. Ich stamme selbst aus armem Elternhaus und bereits in der Schule musste ich schmerzlich lernen, dass arm zu sein fast gleichbedeutend ist, mit dumm zu sein. Huch!