Nochmals Psychedelic Bubblegum, yeah, diesmal mit den tollen Gesängen von Flo alias Mark Volman und Eddie alias Howard Kaylan. Über die Turtles wurde von den richtigen meist männlichen Rockfans immer ein bisschen abfällig gelächelt, aber die meisten Lächler kannten ja sowieso nur ihren Hit "Happy Together", ja, und auch der ist eigentlich ein toller Song. Die Geschichte der Turtles begann 1963 in Los Angeles, Kalifornien mit der Surfband The Crossfires, die aus den Highschool-Freunden Mark Volman (Vocals, Alto Sax), Howard Kaylan (Vocals, Tenor Sax), Al Nichol (Guitar), Jim Tucker (Guitar), Chuck Portz (Bass) und Don Murray (Drums) bestand. The Crossfires veröffentlichten die beiden Singles "Dr. Jekyll & Mr. Hyde / Fiberglass Jungle" 1963 und "One Potato Two Potato / That'll Be The Day" 1964, wobei ihnen mit dem Song "One Potato Two Potato" sogar ein kleiner lokaler Hit in Kalifornien gelang. Danach kam eine kurze Folkrock-Phase unter dem Namen The Tyrtles und 1965 gings dann als The Turtles mit den Hits "It Ain’t Me Babe" und "Let Me Be" so richtig los. Der Song "It Ain’t Me Babe" stammt aus der Feder von Bob Dylan, der ihn 1964 für sein Album "Another Side Of Bob Dylan" aufnahm und "Let Me Be" wurde von P.F. Sloan geschrieben, der auch für den Hit "Eve Of Destruction" 1965 von Barry McGuire verantwortlich ist. The Turtles waren bei White Whale Records unter Vertag, wo 1965 auch das zweite Album "It Ain’t Me Babe" erschien. Von den 12 Songs auf dem Album wurden 4 von Howard Kaylan geschrieben, "Wanderin’ Kind", "Let The Cold Winds Blow", "A Walk In The Sun" und "Last Laugh", letzteren hat er zusammen mit Nita Garfield komponiert. Also, die Turtles haben zwar viel gecovert, waren aber keine Coverband, obwohl fast alle ihre Hits von anderen geschrieben wurden. Im Jahr 1966 verabschiedeten sich Chuck Portz und Don Murray von den Turtles und die neue Rhythmusgruppe bestand nun aus Chip Douglas (Bass) und Joel Larson (Drums). Der Turtles-Hit des Jahres 1966 war "You Baby". Nach einer Englandtournee verließ Joel Larson die Band wieder und John Barbata wurde der neue Drummer. Mit "Happy Together" hatten die Turtles dann 1967 ihren größten Hit, der Song verdrängte damals die Beatles mit "Penny Lane" vom Platz 1 der US Billboard Hot 100. Yeah, das Jahr 1967 wurde überhaupt zum Jahr der Turtles, es folgten mit "She’d Rather Be With Me", "You Know What I Mean" und "She’s My Girl" noch 3 weitere Hits. Nach dieser Hitwelle verließ Jim Tucker die Turtles, da aber mit Al Nichol sowieso ein zweiter Gitarrist an Bord war, wurde seine Stelle nicht nachbesetzt. Der Hit des Jahres 1968 hieß "Elenore". Howard Kaylan: "Elenore" was a parody of "Happy Together". It was never intended to be a straight-forward song. It was meant as an anti-love letter to White Whale Records, who were constantly on our backs to bring them another "Happy Together". So I gave them a very skewed version. Not only with the chords changed, but with all these bizarre words. It was my feeling that they would listen to how strange and stupid the song was and leave us alone. But they didn't get the joke. They thought it sounded good. Truthfully, though, the production on "Elenore" was so damn good. Lyrically or not, the sound of the thing was so positive that it worked. It certainly surprised me. Nach dem Hit "Elenore" reichte Chip Douglas den Bass an Jim Pons weiter, yeah, und 1969 gings mit dem Hit "You Show Me" mit viel Erfolg weiter. Nach einem weiteren Wechsel, Drummer John Barbata ging und John Seiter kam, lösten sich die Turtles nach dem Album "Wooden Head" 1970 auf. Das Album war eigentlich gar kein neues Album, sondern eine Zusammenstellung aus B-Sides und Rarities. Das letzte echte Album war das von Ray Davies von den Kinks produzierte "Turtle Soup" 1969, es ist meiner Meinung nach auch das Beste der Band. Yeah! Mark Volman und Howard Kaylan schlossen sich zunächst The Mothers Of Invention an, wo man sie auf den Alben "Chunga’s Revenge" 1970, "Frank Zappa’s 200 Motels" 1971 oder "Just Another Band From L.A." 1972 hören kann. Als Duo Flo & Eddie veröffentlichten sie die Alben "The Phlorescent Leech & Eddie" 1972, "Flo & Eddie" 1974, "Illegal, Immoral And Fattening" 1975, "Moving Targets" 1976 und "Rock Steady With Flo & Eddie" 1981. Die beiden waren aber auch sehr beliebte und gefragte Backgroundsänger und ihre tollen Stimmen sind auf Platten von T.Rex, Alice Cooper, Blondie, The Psychedelic Furs, Ramones, Duran Duran etcetera etcetera zu bewundern. Zwischendurch finden die beiden auch immer wieder mal Zeit als The Turtles featuring Flo & Eddie live ihre Fans zu beglücken. Der Song "Somewhere Friday Night" ist auf der 2002 bei Rhino Records erschienenen DoppelCD "Solid Zinc - The Turtles Anthology" zu finden. Yeah, irgendeine Best Of The Turtles-CD sollte in keiner Popsammlung fehlen.