The Young Canadians: "Hullabaloo Girls" (1980)


Die Young Canadians aus Vancouver, Kanada waren Punk, yeah. Viel haben sie uns nicht hinterlassen, aber durchaus viel hörenswertes. Die Young Canadians haben die beiden EPs "Hawaii" 1979 und "This Is Your Life" 1980 bei Quintessence Records veröffentlicht und bestanden aus Art Bergmann (Vocals, Guitar), Jim Bescott (Vocals, Bass) und Barry Taylor (Drums). Im Jahr 1979 erschien auch noch die EP "Automan" bei Quintessence Records, da nannten sie sich aber noch The K-Tels, was ihnen die Firma K-Tel aber bald untersagte. Bei Zulu Records erschien 1995 die Compilation "No Escape" unter dem Namen The Young Canadians, die alle 3 EPs versammelt, außerdem noch den Song "I Hate Music" von den K-Tels, der 1979 auf der "Vancouver Compilation" enthalten war und 10 bisher unveröffentlichte live mitgeschnittene Songs. "Hullaballo Girls" ist natürlich auch darauf zu finden. Die "Vancouver Compilation" wurde 2005 bei Sudden Death Records als CD neu aufgelegt. Auch D.O.A., die international bekannteste Punkband aus Vancouver, sind auf dieser Compilation mit den Songs "Kill, Kill, This Is Pop" und "I Hate You" vertreten. D.O.A. wurde 1978 von Joey 'Shithead' Keithley alias Joeseph Keighley (Vocals, Guitar), Randy Rampage alias Randall Archibald (Bass) und Chuck Biscuits alias Charles Montgomery (Drums) gegründet. Das Debütalbum "Something Better Change" erschien 1980 bei Friends Records, zuletzt erschien 2018 bei Sudden Death Records das Album "Fight Back". Die aktuelle Besetzung sind Joey 'Shithead' Keithley, Mike Hodsall (Bass) und Paddy Duddy (Drums). Randy Rampage starb 2018 im Alter von 58 Jahren. Die einzige Frauenpunkband auf der "Vancouver Compilation" sind The Dishrags, das waren Jade Blade alias Jill Bain (Guitar, Vocals), Dale Powers (Bass, Vocals) und Scout Farlaine (Drums, Vocals). Sie haben in der Zeit ihres Bestehens die beiden Singles "Past Is Past / Love Is Shit (It's Goodbye) / Tormented" 1979 und "Death In The Family / Beware Of Dog / All The Pain" veröffentlicht. Beim Label Supreme Echo erschien 2014 die Dishrags-Compilation "Three" mit 20 Songs, darunter auch Coverversionen von Songs wie "I Don't Wanna Walk Around With You" von den Ramones, "Double Checkin' Woman" von Eddie & The Hot Rods, "Quick Step" von den Adverts, "London's Burning" von Clash oder "Rebel Kind" von Dino, Desi & Billy. Der Song "Rebel Kind" wurde von Lee Hazlewood geschrieben und von Dino, Desi & Billy 1965 auf ihrem Debütalbum "I'm A Fool" veröffentlicht. Dino war Dean Paul Martin, der Sohn des berühmten Dean Martin, er war 1965 beim Erscheinen des Albums erst 14 Jahre alt. Dean Paul Martin starb 1987 im Alter von 35 Jahren bei einem Flugzeugabsturz, er war Pilot bei der Air National Guard. Desi ist Desiderio Arnaz, er war 12 Jahre, und Billy ist William Hinsche, er war 14. Auf ihrem Debütalbum "I'm A Fool" covern die 3 Knaben auch Songs wie "(I Can't Get No) Satisfaction" von den Rolling Stones oder "Like A Rolling Stone" von Bob Dylan. Irgendwie süß, aber nicht wirklich aufregend, eher gut erzogen. Mit den Songs "I'm A Fool" und "Not The Lovin' Kind" schafften es die guten Jungs aus reichem Hause sogar in die US Billboard Hot 100. Zum Abschluss lassen wir uns von Frau Dr. Liriam Sponholz den Begriff Integration erklären: In der Medienberichterstattung involviert 'Integration' nur Migrant*innen. Sie werden in dieser Debatte als die einzigen Adressat*innen für Integration und zum Gegenstand der Aktion der Ingroup gemacht, wobei Integration meint - das ist die Bedeutung des Wortes, das ist die Idee, die dahinter stecken sollte - 'aus Teilen ein Ganzes machen'. Integration bezieht sich nicht nur auf einen Teil der Gesellschaft, sie richtet sich nicht nur an eine Gruppe. Es ist wie ein Puzzle. Und ein Puzzle macht man nicht, in dem man nur einem Teil einen Platz in dem Ganzen zuordnet. Aber in der politischen Debatte in Deutschland wurde dieser Begriff umgedeutet. Und ein Beispiel, ein sprachlicher Hinweis darauf ist die Tatsache, dass von 'sich integrieren' geredet wird. D.h. es involviert nur einen Teil und es ist eine Frage des Willens und Könnens dieses Teils, vor allem des Willens. Integrationswillen kann nur eine Gesellschaft als Ganzes haben. Darüber sollten unsere Politiker*innen gefälligst mal nachdenken, die Weltlage ist nämlich zum Fürchten, und wir Europäer*innen sind nicht wirklich die, die am meisten drunter leiden. Okay, hört tollen Punk aus Vancouver oder von sonstwo und - schlaft gut. Gute Nacht!