Lisa Spalt:
saschaident. saschaideal.
2003, 108 Seiten, Euro 10,-
3-900956-71-5


LeseProbe:

Folge 1

in der Sascha vorgestellt wird, wohl die Kurzform des Menschen Alex, der eventuell eine kleine Frau ist. Was wir wissen müssen, wehwehweh: Es war damals eine schmutzige Ausdrucksweise noch nicht üblich, gab auch keine gewählte.

Es ist einmal kein Königskind namens Sascha mit den gelben Haaren, darauf seine Mütze aus roter Wolle, die trägt ihre Quaste aus dem selben, grünen Stoff. Aber weg ist das verwaschene Schnürlsamtjäckchen, rauchblau durch die Luft voller Nebeltröpfchen, als beschriebe es, so scheint er zu sagen, einen der trüben Morgen im November, an dem sich das Bewusstsein - und das bestimmt ohne Gegenliebe - wie gewöhnlich im steilen Waldstück vor dem Haus der Großmutter entdeckt. Dermaßen halbnackt wirst du dich erkälten, sagt sie wohl, aber sonst, so wird, denken wir, Sascha weiter plappern, mach ich wenig so gern als das erotische Buch im Marmorpapier meines Vaters zu lesen, in dem Bilder erklären, was mir spanisch vorzukommen hat, nachdem ich den Nachmittagsschlaf verlange und dir die Hosen runtergezogen habe beim Verhauen des Hinterns als der Zeugung berechtigte Person, da ich erneut diese knackfrischen Pobacken, Kind, durch die Lamellen der Elternschlafzimmerfensterläden herausgucken sehe.

 

Folge 10

Das Märchen vom Chef entsteht. Wir singen sein Lied. Unter Hexen und Prinzen finden wir Sascha. Einzigartigkeit verkauft sich im Erinnerungsgeschäft. Das wieder Geflickte ist die Erzählung unserer Herkunft. Die Schülerin Sascha muss den Text pflegen, aus dem sie hervorgeht: Der Preis der Erzählung rühmt die Menschen, die sie lieben.

Dies Kind war dann kein Feudalmann, weil es Sascha wurde: gelber Steirer Anzug, ein Nerzkragen aus Prag, was? Drillich, wie?

Steckt den Fell-Muff dort auf! Nie kam ein wildrer Kopf in der Geschicht vor, pfff, der das Ohr rupft und im März den Reis. Der Strolch schwenkt oft doll den Hut.

Das Märchen vom Chef - webt es sich?
Schon klingt es so.
Stammeln vor den ehrwerten Scheichinnen denn nicht windstille Heurest?