Fritz
Widhalm: |
kapitel drei: danke schön sagen heute ist samstag. ein regnerischer samstag. das mag ich. das mögen wir. ilse und ich gehen spazieren. wenig später schlägt der blitz ein. warum nicht. augen auf augen zu. die steinhofgründe. die krähen. die kirche. was für ein herbst. ilse, schau dir diesen herbst an. immer neu. bei jedem schritt. das mögen wir. die steinhofgründe. die mögen wir. die krähen. die mögen wir. die kirche ist jugendstil. otto wagner. kirchen mag ich nicht. auch nicht von otto wagner. und auch an einem samstag im herbst nicht. im herbst sagt man alles doppelt. die steinhofgründe husten. die steinhofgründe husten. und wie sie husten. ich bin im alpenvorland geboren. so ein schluckauf, dieses alpenvorland. warum ich? ilse kennt sich aus. ilse ist der mensch an meiner seite. das habe ich sicher schon mal erwähnt. kann aber nicht oft genug erwähnung finden. ich liebe ilse. und männer. nicht alle. nein, alle nicht. eigentlich ganz wenige. man muss kilometerweit gehen, um an einen gedankenvollen und atemberaubenden mann zu gelangen. seid ilse der mensch an meiner seite ist, liebe ich männer nur mehr in gedanken. männer denken alle zwei minuten an sex, mailte eine freundin von ilse vor ein paar tagen. ich bin nicht dieser meinung. männer sind so voll anerzogenem ernst, dass sie gar nicht an sex denken können. nie. ganz wenige ausgenommen. vor einigen jahren schrieb ich einen text mit dem titel glam oder wie ich lernte die männer zu lieben (wham bam thank you man). (wham bam thank you glam) wäre besser gewesen. zu spät. diesen text schrieb ich für eine veranstaltung zum thema obsessionen. und trug ihn vor zahlreich versammelten publikum vor. (...) |
|
|