(Leseprobe)

jopa

salzburg besuche im immer wieder. meine eltern wohnen dort. am anfang meiner zwanzigjährigkeit habe ich auftritte mit der theatergruppe helgas vision & ein paar lesungen. weiters einen gemütlichen & kostenfreien schlafplatz am boden der elterlichen wohnung (jedesmal lüften sie als erstes das zimmer, in dem ich schlafe, wenn sie es morgens betreten, ich frag mich nur, warum....) & einen nicht versperrten kühlschrank. zu silvester besetzen freund_innen & ich den langjährigen standort des jugendzentrums mark.freizeit.kultur, von dem es von einer autofirma vertrieben wurde. der standort steht kurz vor dem abriss. wir veranstalten eine lesung & machen musik. ich leere eine flasche finlandia vodka & demontiere einen rundspiegel, den ich am neujahrsvormittag wankend am väterlichen fahrrad zur elterlichen wohnung führe. er hängt heute im häusl des einbaumöbels. ansonsten ist salzburg einigermaßen fad. wenn ich im sommer in der stadt bin, besuche ich das café denkmal, trinke erheiternde getränke am salzachufer & nacktbade nächtens im volksgartenteich oder im AYA-bad. das machen die jungen menschen auch heute noch. auch die nicht mehr ganz so jungen. warum auch nicht.

photo: winkler christian, sommer 2007