Blitzkrieg: "The Future Must Be Ours" (1991)


Punk, yeah. Blitzkrieg wurde 1979 von Mike Riffone alias Mike Gaul (Vocals), Gaz Sumner (Guitar), Chris Hind (Bass) und Phil Din alias Phil Gaul (Drums) in Southport, England gegründet. Sänger Mike und Drummer Phil sind Brüder. Im Jahr 1982 erschien bei No Future Records die Compilation "A Country Fit For Heroes", auf dem Blitzkrieg mit dem Song "The Future Must Be Ours" vertreten sind, der es damals auf Platz 4 der britischen Indie-Charts schaffte. So weit, so gut. Die anderen Punks auf dieser Compilation sind The Violators, Hostile Youth, The Samples, One Way System, Attak, Protest, Crux, Distortion, Pseudo Sadists und Chaotic Youth. In den 80er Jahren erschienen von Blitzkrieg noch die beiden EPs "Lest We Forget" 1982 und "Animals In Lipstick" 1983, bevor sich die Band 1984 wieder auflöste. Anfang der 90er Jahre stellte Gitarrist Gaz Sumner die Band neu zusammen und 1991 erschien bei Retch Records das Debütalbum "The Future Must Be Ours", auf dem auch eine Neuaufnahme des gleichnamigen Songs zu finden ist. Neben Gaz Sumner gehörten nun Spike alias Matt Jarrett (Vocals), Ales alias Martin Walker (Guitar), Mal (Bass) und Fred Doyle (Drums) zur Band. Eigentlich finde ich beide Versionen des Songs sehr gut gelungen, yeah. Diesmal hielt die Band bis 1995. Im Jahr 2007 stellte dann Originalbassist Chris Hind eine neue Version von Blitzkrieg zusammen, mit dabei waren diesmal JB Dirtstar (Vocals), Jax Chambers (Guitar), Mick Stokes (Guitar) und Tom Colmer (Drums). Seither sind von Blitzkrieg noch die Alben "Everything Is Lies" 2008, "Blind Faith" 2019 und "War Machine" 2021 erschienen. Zwischen "Everything Is Lies" und "Blind Faith" ruhte die Band einige Jahre, da Chris Hind wegen und nach schwerer Krankheit eine längere Verschnaufpause brauchte. Aktuell bestehen Blitzkrieg aus Chris Hind, Gaz Johnson und Popegustav alias Gus Gouldsbrough. Beide Versionen des Songs "The Future Must Be Ours" sind auf der 2003 beim Label Step-1 Music erschienenen Compilation "Totally Blitzed - The Best Of Blitzkrieg" zu finden. Habe gerade das Buch "All You Need Is Love" von Tony Palmer gelesen. Das Buch ist bereits 1977 beim Verlag Droemer Knaur erschienen. Ich habe es um 4,- Euro antiquarisch gekauft. "Vom Blues zum Swing. Von Afrika zum Broadway. Vom Jazz zum Soul und Rock'n'Roll", so lautet der Untertitel des Buches. Tony Palmer: 'Pop' gehört zu den Begriffen unserer Umgangssprache, die am häufigsten abgewertet, mißbraucht und falsch interpretiert werden. Es soll soviel wie 'populär' bedeuten, häufig stimmt das nicht. Vieles von dem, was unter dem Deckmantel der populären Musik auftritt, richtet sich mit voller Absicht nur an einen sehr kleinen Kreis. Populäre Musik ist nicht einmal das, was den meisten Leuten gefällt. Janis Joplin sang populäre Musik, und die meisten Leute - wenn man damit die Mehrheit meint - mochten sie nicht. Van Cliburns Einspielung von Tschaikowskijs 1. Klavierkonzert, aufgenommen 1968, hat im Verkauf die meisten LPs mit Popmusik überrundet. Aber Tschaikowskij ist doch Klassik. Richtig - aber auch gleichzeitig populäre Musik. Warum wird dann Janis Joplin nicht der Klassik zugerechnet? Im Buch sind auch eine Menge toller Schwarzweißfotos, z.B. ein Foto von King Olivers Creole Jazz Band aus dem Jahr 1921, also noch ohne Louis Armstrong, aber mit der Pianistin Lil Hardin, die später Louis Armstrong heiratete. Das älteste Foto stammt aus dem Jahr 1860 und zeigt "Zwei Unterhalter im Rockingham County, North Carolina", der eine spielt Banjo, der andere singt und ballt dabei die Fäuste. Hank Williams: Man muß viel Stallmist gerochen haben, bevor man wie ein Hillbilly singen kann. Lassen wir diesen Eintrag mit einem Zitat des allseits bekannten Dichters Johann Wolfgang von Goethe enden: Jeder Mensch sollte seine Memoiren schreiben, sie wären meist lehrreicher als wissenschaftliche Werke, weil nämlich jeder als Eigenbiograph ein höchst wichtiges Thema behandeln könnte, in dem er gelehrter ist als irgendjemand anders auf der ganzen Welt: Seine Persönlichkeit. Frauen und alle anderen Geschlechter sowie ihre Persönlichkeiten hat Johann Wolfgang von Goethe hoffentlich zumindest mitgemeint, wer davon nicht so recht überzeugt ist, kann ihm heutzutage als Strafe nur mehr aufs Grab pinkeln. Nein, geht gar nicht, er liegt in keinem Grab, sein Sarg steht nämlich in der Weimarer Fürstengruft. Neben Goethes Sarg steht der Sarg von Friedrich Schiller, der ist aber leer. Am 16. Dezember 1827 wurden vermeintlich von Friedrich Schiller stammende Gebeine in die Fürstengruft überführt, dieser war ursprünglich 1805 im Kassengewölbe auf dem Jacobsfriedhof Weimar beigesetzt worden. Ein 2008 durchgeführter Gentest ergab jedoch, dass es sich nicht um die Gebeine von Schiller handelt, sie wurden daraufhin auf dem benachbarten Friedhof in ein anonymes Grab umgebettet. Schillers Sarg ist seitdem leer. Okay, Schluss für heute, es ist schon wieder viel zu viel zu spät. Good night.

18.10.2022