A.R. & Machines: "Als hätte ich das alles schon 'mal gesehen." (1971)


A.R. & Machines war ein kurzlebiges Krautrockprojekt von Achim Reichel, dem ehemaligen Sänger und Gitarristen der deutschen Beatband The Rattles. A.R. & Machines veröffentlichten bei Polydor Records die Single "Come On, People / I'll Be Your Singer, You'll Be My Song" 1971 sowie die Alben "Die grüne Reise" 1971 und "Echo" 1972. "Die grüne Reise" wurde von Achim Reichel im Alleingang eingespielt, während er bei "Echo" von den Musikern Conny Plank (Vocals), Klaus Schulze (Vocals), Matti Klatt (Vocals), Helmuth Franke (Guitar), Reinhard 'Dicky' Tarrach (Drums), Christian 'Lemmy' Lembrecht (Drums, Percussion), Hans 'Flippo' Lampe (Percussion), Kalle Trapp (Percussion), Rolf Köhler (Percussion), Norbert Jacobsen (Clarinet, Vocals), Jochen Petersen (Saxophone), Arthur C. Carstens (Jew's Harp), Frank Dostal (Sirenes) und Pete Becker (Sirenes) unterstützt wurde. Achim Reichel wurde 1944 in Wentdorf bei Hamburg geboren und gründete 1960 die Band The Rattles, die neben The Lords zu einer der erfolgreichsten deutschen Beatbands wurde. Die Rattles waren Achim Reichel (Vocals, Guitar), Volker Reinhold (Guitar), Herbert Hildebrandt (Bass) und Dieter Sadlowski (Drums), naja, kurz zumindest, Volker Reinhold und Dieter Sadlowski wurden bald von Hans-Joachim Kreuzfeldt und Reinhard 'Dicky' Tarrach ersetzt. Die Rattles nahmen in den 60er bis Anfang der 70er Jahre zahlreiche Singles sowie einige EPs und Alben für Labels wie Philips Records, Star Club Records und Fontana Records auf und tourten als Vorgruppe von Bo Diddley, Little Richard, den Rolling Stones oder den Beatles. Achim Reichels Karriere mit den Rattles fand ein Ende als er seinen Einberufungsbefehl von der Bundeswehr bekam, die Band machte mit dem neuen Sänger Frank Dostal weiter. Nach Beendigung seines Wehrdienstes 1968 gründete er die Psychedelic Band Wonderland, die mehrere Singles und das Album "Wonderland Band No.1" 1971 bei Polydor Records veröffentlichte. Bei Wonderland spielte auch Les Humphries, der später mit seinen Les Humphries Singers und Hits wie "Mexico" 1972 und "Mama Loo" 1973 einige Berühmtheit erlangte, zumindest in Deutschland und Österreich. Danach wendete sich Achim Reichel dann eher experimentelleren Tönen und seinem Projekt A.R. & Machines zu. Im Jahr 2017 erschien bei BMG Records das Box Set "The Art Of German Psychedelic 1970-1974", eine 10 CDs umfassende Werkschau von A.R. & Machines, inklusive 5 Originalalben plus 5 Stunden rare und unveröffentlichte Musik sowie dem neuen Remix-Album "Virtual Journey" und einem 96-seitigen Buch mit Linernotes von Achim Reichel und vielen Fotos. Bei den anderen 3 Alben, die in dieser Box zu finden sind, handelt es sich um "AR3" 1972, "A.R.IV" 1973 und "Autovision" 1974, die aber damals nur unter dem Namen Achim Reichel, also ohne dem Zusatz & Machines, erschienen sind. Mitte der 70er Jahre versuchte es Achim Reichel dann auf dem Album "Dat Shanty Alb’m" mit Seemannsliedern. Achim Reichel: Volksmusik muss leben, und das kann sie nur, wenn man sie in das Klangbild der Zeit hebt. In der Folge nahm Achim Reichel auch Alben mit klassischer norddeutscher Lyrik auf oder arbeitete mit Dichtern wie Jörg Fauser oder Kiev Stingl zusammen. Am kommerziell erfolgreichsten war Achim Reichel 1991 mit dem Album "Melancholie und Sturmflut" und dem Song "Aloha heja he". Im Jahr 2005 war Achim Reichel Botschafter der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger). Der jährliche wechselnde Botschafter stellt sich für seine Amtsperiode ehrenamtlich für Werbemaßnahmen der im Wesentlichen aus Spendengeldern finanzierten DGzRS zur Verfügung. Die Musiker Reinhard Mey und Klaus Lage waren auch bereits Botschafter der DGzRS, ebenfall die Folkrocker Godewind, die mit Alben wie "Achter Dünen und Diek" 1982 oder "Made in Freesland" 1986 die nordische Folkwelt unsicher machten. Eher kurios als gut, haha. Das bisher letzte Album von Achim Reichel hieß "Raureif" und erschien 2015 bei Indigo Records. Ist aber auch nicht wirklich gut, egal, hört euch A.R. & Machines an. Ich hab mir die CompilationCD "Echos aus Zeiten der grünen Reise" zugelegt, sie ist 1998 bei Polydor Records erschienen und wirklich great. Yeah! Hört euch auch den Song "Caravan" von den Mulcays an, er ist 1951 bei Carol Records als Single erschienen. Die Mulcays waren Jimmy und Mildred Mulcay und ihre Electric Harmonicas. Der Song "Caravan" wurde in den 30er Jahren von Juan Tizol, Duke Ellington und Irving Mills geschrieben und erschien 1936 zum ersten Mal auf Schellackplatte in der Version von Barney Bigard And His Jazzopators. So, genug für heute, ich bin müde.