Alice Cooper: "I'm Eighteen" (1971)


Lines form on my face and hands / Lines form from the ups and downs / I'm in the middle without any plans / I'm a boy and I'm a man / I'm eighteen and I don't know what I want / Eighteen I just don't know what I want / Eighteen I gotta get away / I gotta get out of this place / I'll go runnin' in outer space oh yeah. Glamrock, Hardrock, Shockrock, haha, Alice Cooper eben. Naja, wirklich Glam war Alice Cooper nie, dafür fehlte ihm das androgyne Element, obwohl er sich anfangs irgendwie schon darum bemühte. Für richtigen Hardrock war Alice Cooper anfangs immer zu poppig, erst später sollte ihm der gelingen, aber da hatte er dann zeitweise auch etwas beliebig austauschbares bis peinliches, obwohl er auch in dieser Zeit immer mal wieder gute Momente erhaschte und nie ganz sein Gehör für gute Popsongs verlor. Alice Cooper ist der 1948 in Detroit, Michigan geborene Vincent Damon Furnier, naja, eigentlich war Alice Cooper anfangs eine Band, die aus Vincent Damon Furnier (Vocals, Harmonica), Michael Bruce (Guitar, Keyboards), Glen Buxton (Guitar), Dennis Dunaway (Bass) und Neal Smith (Drums) bestand. Okay, die Band startete 1964 unter dem Namen The Earwigs und coverte meist Songs der Beatles, womit sie sich regional durchaus einige Bekanntheit erspielte. Im Jahr 1965 nannten sich die Earwigs in The Spiders um, wandten sich von den Beatles ab und coverten nun hauptsächlich die Rolling Stones oder Yardbirds, also der Sound wurde etwas härter. The Spiders veröffentlichten 1966 die Single "Don't Blow Your Mind / No Price Tag" bei Santa Cruz Records. Okay, 1967 nannte sich die Band dann The Nazz und veröffentlichte bei Very Records die Single "Lay Down And Die, Goodbye / Wonder Who's Loving Her Now?". Doch es gab bereits eine Band, die auf den Namen Nazz hörte und 1967 von Todd Rundgren gegründet worden war, also nannte man sich, um eine Verwechslung zu vermeiden, 1968 in Alice Cooper um. Die ersten beiden Alben der Band, "Pretties For You" 1969 und "Easy Action" 1970 erschienen bei Straight Records, dem Label von Frank Zappa und hatten kommerziell wenig Erfolg. Danach tat sich die Band mit den Produzenten Bob Ezrin zusammen und bastelten mit ihm an einem neuen Sound und Image. Sänger Vincent Damon Furnier nannte sich nun Alice Cooper, trug schwarze Schminke um Augen und Mund und die Auftritte der Band wurden immer mehr zum Schock- und Gruselkabinett, wobei ein gewisses ironisches Element immer sichtbar blieb. Das erste von Bob Ezrin produzierte Album "Love It To Death" 1971 enthält den Song "I’m Eighteen", der es bis auf Platz 21 der US-Single-Charts schaffte, in Kanada erreichte der Song sogar Platz 7. Wow! Alice Cooper unterschrieb beim Majorlabel Warner Brothers, wo noch im selben Jahr das Album "Killer" erschien. "Killer" war toll und durchaus erfolgreich, doch zu richtigen Popstars wurden Alice Cooper 1972 mit dem Album "School's Out" und den Songs "School's Out" und "Elected". Diesen Erfolg konnte die Band mit dem Album "Billion Dollar Babies" 1973 und Songs wie "Hello Hooray" und "No More Mr. Nice Guy" sogar noch steigern, danach kam aber das eher mäßige Album "Muscle Of Love", der Verkauf ging zurück, Warner Bros. Records verlängerte den Vertrag nicht mehr, die Band löste sich wegen persönlicher und musikalischer Differenzen auf und Sänger Vincent Damon Furnier machte unter dem Namen Alice Cooper als Solokünstler weiter. Uups. Das erste Soloalbum "Welcome To My Nightmare" erschien 1975 bei Atlantic Records und blieb für lange, lange Zeit sein erfolgreichstes Soloalbum. Beim Song "Black Widow" spricht der Horrorfilmstar Vincent Price einleitende Worte. Wow! Mit dem Album "Alice Cooper Goes To Hell" kehrte Alice Cooper, nun als Solokünstler, zu Warner Bros. Records zurück. "Alice Cooper Goes To Hell" verkaufte sich zwar nicht ganz so gut wie "Welcome To My Nightmare", es wurde in den USA nicht zum Platinalbum sondern nur zum Goldalbum, aber die Plattenfirma konnte sich nicht beklagen. In der Begleitband von Alice Cooper spielte Dick Wagner Gitarre, der davor für Lou Reed gearbeitet hatte. Doch nach dem zweiten Soloalbum gings mit Alice Cooper und seiner Solokarriere kontinuierlich bergab, den Tiefpunkt erreichte sie mit den Alben "Zipper Catches Skin" 1982 und "DaDa" 1983, was dazu führte, dass Warner Bros. seinen Vertrag auslaufen ließ. Nach kurzer Schaffenspause unterschrieb Alice Cooper bei MCA Records, wo die beiden Alben "Constrictor" 1986 und "Raise Your Fist And Yell" 1987 erschienen. Beide Alben verkauften sich mäßig, ja, die große Zeit von Alice Cooper und seinem Horrorspektakel schien entgültig vorbei. Nächste Station war Epic Records, wo 1989 das Album "Trash" erschien - und siehe da, Alice Cooper kehrte mit neuem Metal-Sound in die Charts zurück. Als Gastmusiker wirkten auf diesem Album Metal-Helden wie Steven Tyler, Tom Hamilton, Joey Kramer und Joe Perry von Aerosmith, Richie Sambora und Jon Bon Jovi von Bon Jovi sowie Steve Lukather von Toto mit. Wow! Der eher mittelmäßige Metal-Song "Poison" wurde 1989 zum großen Hit für Alice Cooper. Hmm, mir haben da zwar trashige Songs wie "Teenage Frankenstein" 1986 besser gefallen, doch was solls, irgendwie war ich Alice Cooper den neuen Erfolg durchaus vergönnt. Auch die nächsten beiden Alben bei Epic Records, "Hey Stoopid" 1991 und "The Last Temptation" 1994, verkauften sich ganz gut, obwohl der Zeiger auf der Erfolgsskala sich wieder langsam aber stetig nach unten bewegte. Während sich bei "Hey Stoopid" noch Gaststars wie Slash von Guns N’ Roses, Vinnie Moore von UFO, Mick Mars und Nikki Sixx von Mötley Crüe oder Ozzy Osbourne die Hand reichten, begann das Label beim Album "The Last Temptation" schon deutlich Kosten zu sparen. Auf "Hey Stoopid" gibts auch einen toll trashigen Frankensteinsong, yeah, "Feed My Frankenstein". Well, I ain't evil, I'm just good lookin' / Start a little fire, and baby start cookin' / I'm a hungry man / But I don't want pizza / I'll blow down your house / And then I'm gonna eat ya / Bring you to a simmer / Right on time / Run my greasy fingers / Up your greasy spine / Feed my Frankenstein / Meet my libido / He's a psycho / Feed my Frankenstein / Hungry for love / And it's feeding time. "Feed My Frankenstein" erschien zwar auch als Single, doch der Hit des Albums wurde "Hey Stoopid". Naja, Epic Records verlor das Interesse an Alice Cooper und die nächsten Alben erschienen bei kleineren Labels wie Spitfire Records, Eagle Records oder Steamhammer Records, doch 2011 startete Alice Cooper mit dem Album "Welcome 2 My Nightmare" erneut durch. Diese thematische Fortsetzung seines Erfolgalbums "Welcome To My Nightmare" wurde wieder von Bob Ezrin produziert und auch die ehemaligen Bandkollegen Michael Bruce, Dennis Dunaway und Neal Smith waren als Musiker mit dabei. Wow! Nur Glen Buxton fehlte, der war 1997 im Alter von 49 Jahren verstorben. Im Jahr 2015 gründete Alice Cooper mit Johnny Depp und Joe Perry die Supergroup Hollywood Vampires, die bei Republic Records ein gleichnamiges Album mit hauptsächlich Coverversions veröffentlichte, mit dabei sind "My Generation" von The Who, "Whole Lotta Love" von Led Zeppelin, "Jeepster" von T.Rex, "Cold Turkey" von John Lennon oder "Itchycoo Park" von The Small Faces. Beim Song "The Last Vampire" ist der berühmte Draculadarsteller Christopher Lee zu hören, der leider bald darauf im Alter von 93 Jahren verstarb. Schluchz! Ich liebte Christopher Lee. Alice Cooper hat auch selbst in einigen Filmen als Darsteller mitgewirkt, "Roadie" 1980 mit Meat Loaf alias Michael Lee Aday, "Monster Dog" 1984, "Prince Of Darkness" 1987, "Freddy’s Dead - The Final Nightmare" 1991, "Suck" 2009, da sind auch die Musiker Iggy Pop und Henry Rollins mit dabei, oder "Dark Shadows" 2012 mit Johnny Depp und Michelle Pfeiffer. Im Jahr 1996 erschien beim Ehapa Verlag die deutsche Ausgabe des Comic "Alice Cooper - Die letzte Versuchung" von Neil Gaiman und Michael Zulli, der sich auf das Album "The Last Temptation" bezieht. Okay, Alice Cooper war manchmal toll, manchmal nur gut, haha, und manchmal echt grausig, zum Fürchten sozusagen, aber er hat sich nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht, sondern stets Neues versucht, also mag ich ihn irgendwie. Seine Autobiografie "Golf Monster - Mein Leben zwischen Golf und Rock'n'Roll" 2007 ist ein äußerst entbehrliches Buch. Shit! Der Song "I’m Eighteen" ist auf dem tollen Album "Love It To Death" zu finden, das 1998 bei Warner Bros. Records als CD wiederveröffentlich wurde. Meine ersten Alice Cooper-Singles waren "School’s Out / Gutter Cat" und "Elected / Luney Tune" 1972, yeah, ich habe sie heiß geliebt. Es gibt auch ein Jugendfoto von mir, auf dem ich wie Alice Cooper geschminkt bin, was eher eine Ausnahme war, da ich mich lieber wie Marc Bolan schminkte. Ja, Alice Cooper gehörte irgendwie zum Glamrock dazu, juhu. Im Jahr 2017 erschien beim Label earMUSIC das Album "Paranormal", yeah, Alice Cooper bereitet noch immer viel Freude, komisch.