BB Gabor: "Moscow Drug Club" (1980)


New Wave, yeah. New wave music is an umbrella term for several late-1970s to mid-1980s pop/rock musical styles with ties to 1970s punk rock. BB Gabor alias Gabor Hegedus wurde 1948 in Budapest geboren und flüchtete 1956, während des Ungarn-Aufstand, mit seinen Eltern nach London, England. Mit 23 Jahren zog BB Gabor weiter nach Toronto, Kanada und begann seine Laufbahn als Musiker in Torontos Queen-Street-West-Szene. Im Jahr 1980 erschien bei Anthem Records sein Debütalbum "BB Gabor" und mit den Songs "Nyet Nyet Soviet (Soviet Jewellery)" und "Metropolitan Life" gelangen ihm auf Anhieb 2 Hits. Beide Songs erschienen auch als Single, "Nyet Nyet Soviet (Soviet Jewellery)" mit "Moscow Drug Club" als B-Side und "Metropolitan Life" mit "All The Time". Auch diese beiden Songs sind auf dem Debütalbum enthalten. Im Jahr 1981 erschien das Album "Girls Of The Future" bei Anthem Records, auf dem sich der Hit "Jealous Girl" befindet, der mit dem Song "Simulated Grrove" als B-Side ebenfalls als Single erschien. Alles schien wunderbar für BB Gabor zu laufen, doch dann gab es private Probleme, BB Gabor verließ Frau und Sohn und zog nach Vancouver, Kanada. Nachdem er längere Zeit keine Aufnahmen machte, löste Anthem Records den Vertrag mit ihm auf. Mitte der 80er Jahre zog BB Gabor in die USA, um mit Todd Rundgren als Produzenten ein neues Album aufzunehmen, die Sessions blieben aber ohne nennenswertes Ergebnis. BB Gabor ging zurück nach Kanada und 1990 wurde er tot in seinem Apartment in Toronto aufgefunden, die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass BB Gabor Selbstmord begangen hatte. Imran Khan schreibt über den Song "Moscow Drug Club": Themes of Soviet oppression extend on "Moscow Drug Club", a comically-ersatz Russian waltz whose darkly cinematic properties evoke the films of Georgiy Daneliya. Georgiy Daneliya ist ein georgischer Filmemacher, der durch Filme wie "I Step Through Moscow" 1964, "Mimino" 1974 oder "The Autumn Marathon" 1979 bekannt wurde. Mit "I Step Through Moscow" gewann er 1964 beim Cannes Film Festival in der Kategorie special mention ribbons young filmmakers. Der Künstlername BB Gabor ist eine Hommage an den Bluesmusiker BB King und die Glamour-Diva Zsa Zsa Gabor, die auch in Budapest geboren wurde. Naja, Gabor hieß Gabor Hegedus ja sowieso. He has no feelings / You have no fear / There is no sound / As he comes near / They'll be looking in the morning / For a tell-tale trace / They know his work / But they've never seen his face / There's an odd man out / There's an odd man outside / He's an odd man inside / He's an outsider. So, und zum Abschluss noch ein Gedicht von Christine Lavant alias Christine Habernig geborene Thonhauser. Christine Lavant heiratete 1939 den um über 30 Jahre älteren Maler Josef Habernig. Ich will das Brot mit den Irren teilen, / täglich ein Stück von dem großen Entsetzen, / auch die Glocke im Herzen, / dort, wo die Taube nistet / und ihre winzige Zuflucht hat / in der Wildnis über den Wassern. / Lange hab ich als Stein gehaust / am Grund der Dinge. / Aber ich habe die Glocke gehört / leise von deinem Geheimnis reden / in den fliegenden Fischen. / Ich werde fliegen und schwimmen lernen / und das Steinerne unter den Steinen lassen, / die Schwermut betten in Perlmutter, / doch den Zorn und das Elend erheben. / Meine Flügel sind älter als deine Geduld, / meine Flügel flogen dem Mut voraus, / der das Irren auf sich nahm. / Ich will das Brot mit den Irren teilen / dort in der furchtbaren Wildnis der Taube, / wo die Glocke das große Entsetzen drittelt / zum dreifachen Laut deines Namens. Yeah. Lest brav Ilses "Gedichte sind absonderlich und süß" auf www.dfw.at, Gedichte und Pop gehören zusammen, jeder Songtext kann auch als Gedicht gelesen werden, obwohl die Wirkung ohne dazugehörige Musik oft eine ganz andere ist. Vieles ist aber auch ganz ohne Musik toll, wobei ich nicht unbedingt an Bob Dylan oder David Bowie denke, haha. Ich will euch auch das Buch "Jugend Pop Kultur - Eine transnationale Geschichte" von Bodo Mrozek ans Herz legen, es ist 2019 als Suhrkamp Taschenbuch erschienen. Wer nichts von Popgeschichte versteht, könne die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht begreifen: Mit diesem Diktum unterstrich Thomas Lindenberger unlängst die Bedeutung von Pop vor allem für die Zeitgeschichte. Zugegeben, das Buch ist mühsam, aber manchmal lohnt sich Mühe durchaus. Hugh!