Bennie Moten's Kansas City Orchestra: "Elephant's Wobble" (1923) |
Bennie Moten war ein farbiger Jazzpianist und Bandleader. 1918 gründete er das B. B. & D. Orchestra, eigentlich ein Ragtime-Trio. B. B. & D. steht für die Vornamen der drei Musiker: Bennie Moten, Baley Hancock und Dude Langford. Das Trio hatte längere Zeit ein festes Engagement im Panama Club in Kansas City. 1922 gründete Bennie Moten dann sein eigenes Orchestra und 1923 machte er erste Aufnahmen für OKeh Records. Darunter auch der Song "Elephant's Wobble". Wobble steht für wackeln, taumeln, schwanken, schaukeln und war ein damals populärer Tanz. Dieser Song war Vorlage für den von Perry Bradford einige Jahre später geschriebenen Rhythm'n'Blues-Hit "Keep A-Knockin’ (But You Can’t Come In)", der in der Version von Little Richard 1957 große Bekanntheit erreichte. Dieser Song hatte wiederum großen Einfluß auf Hits wie "Somethin' Else" von Eddie Cochran oder "Rock And Roll" von Led Zeppelin. In den siebziger Jahren, also in der Zeit meines musikalischen Erwachens, wurde er unter anderem von Mott The Hoople oder Suzi Quatro gecovert. Bennie Moten starb mit einundvierzig Jahren nach einer Mandeloperation. Auch damals schon eine Routine-Operation, aber der Chirurg machte einen Fehler, verletzte eine Vene und Bennie Moten verblutete. Besonders schön ist das Banjosolo von Sam 'Banjo Joe' Tall, yeah, Keep A-Knockin. Zu finden ist "Elephant's Wobble" auf der 1982 bei Retrieval erschienenen LP "Bennie Moten's Kansas City Orchestra 1923-25 with Ada Brown and Mary H. Bradford". Die meisten dieser alten Songs findet man auch in den (un)endlichen Weiten des Internets, also wer nicht genug Geld sein eigen nennt, braucht auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Viel Freude! |