Bill Summers & Summers Heat: "Walking On Sunshine" (1979)


Oh, do it, do it / Oh, do it, do it / Looking through the morning dew / At smokey mountains, nothing new / Lead me to the mountain top / And we'll work until it's time to stop / Oh baby, you're mine, you're mine / You're walking on sunshine / And I got to tell you that you doing fine / Walking on sunshine / Oh / And I got to tell you that you're doing fine / Walking on sunshine. Disco Funk und ein bisschen Jazz, yeah, wonderful. Der Song wurde vom Reggaemusiker Eddie Grant geschrieben und von ihm 1978 als Single veröffentlicht. Die Reggaeversion ist gut, aber Bill Summers holt noch ein wenig mehr aus dem Song. Bill Summers wurde 1948 in New Orleans geboren und studierte von 1970 bis 1974 Musikethnologie an der University of California in Berkeley. Dort begann er sich intensiv mit afrikanischen Rhythmen zu beschäftigen und 1973 wurde er Percussionist in Herbie Hancocks Band The Headhunters, in der er bis zur Auflösung 1976 aktiv war. Auch bei der Reunion in den 90er Jahren war Bill Summers wieder mit dabei. Nach dem Ende der Headhunters gründete er 1977 seine eigene Band Summer Heat, mit der er bei Prestige Records die Alben "Cayenne" 1977, "Straight To The Bank" 1978 und "On Sunshine" 1979 veröffentlichte. Danach wechselte die Band zu MCA Records, wo bis 1983 noch weitere 4 Alben erschienen, "Jam The Box", "Call It What You Want", "Seventeen" und "London Style". Die größten Hits der Band waren "Come Into My Life" 1977, "Straight To The Bank" 1979, "Call It What You Want" 1981, "At The Concert" 1982 und "It’s Over" 1983. Als Studiomusiker arbeitete Bill Summers u.a. für Nina Simone, George Benson oder Bennie Maupin, als Arrangeur und Komponist für Dianne Reeves oder Joe Zawinul. Zwischendurch begleitete er als Percussionist auch Bands wie Kool & The Gang oder Earth, Wind & Fire auf ihren Tourneen. Im Jahr 1997 veröffentlichte er bei Monkey Hill Records das Soloalbum "The Essence Of Kwanzaa". Kwanzaa ist ein in den USA unter Afroamerikanern verbreitetes Fest, das in der Zeit vom 26.12. bis zum 01.01. gefeiert wird. Es wurde 1966/67 vom Black-Power-Aktivisten Maulana Karenga entwickelt. Kwanzaa ist kein religiöses Fest, sondern ein kulturelles, das Elemente aus verschiedenen afrikanischen Erntezeremonien enthält. Ende der 90er Jahre gründete Bill Summers mit Irvin Mayfield und Jason Marsalis die Band Los Hombres Calientes, die zuletzt das Album "Carnival" 2005 bei Basin Street Records veröffentlichte. Drummer Jason Marsalis ist der Bruder des Saxofonisten Branford Marsalis, des Trompeters Wynton Marsalis und des Posaunisten Delfeayo Marsalis, Vater von allen vieren war der Pianist Ellis Marsalis, der mit Jazzgrößen wie Cannonball Adderley, Nat Adderley oder Al Hirt gearbeitet hat, aber auch Alben mit seinen Söhnen aufnahm. Ellis Marsalis ist am 1. April 2020 im Alter von 85 Jahren verstorben. Der Song "Walking On Sunshine" wurde 1979 bei Prestige Records als Single veröffentlicht, auf der B-Side befindet sich der Song "Learn To Live As One". Ich empfehle aber die Version vom Album "On Sunshine", da die Single-Version von 7'21" auf 3'45" gekürzt wurde. Leider wurde das Album bisher nicht wiederveröffentlicht, aber man kann sich den Song bei youtube anhören. Mark Fisher: Ungeachtet aller Neuheit und Innovation beschwörenden Rhetorik hat der neoliberale Kapitalismus sukzessive, gleichwohl systematisch Künstlerinnen und Künstler der notwendigen Ressourcen beraubt, Neues zu schaffen. In Großbritannien etwa bildeten Nachkriegs-Sozialstaat und nicht zuletzt Stipendien für Studierende eine Art indirekte Förderung für den größten Teil der Experimente in der Popkultur der 1960er bis 1980er Jahre. Der danach einsetzende ideologische und praktische Angriff auf den staatlichen Sektor und der Kahlschlag bei den öffentlichen Ausgaben bedeutete eine massive Dezimierung der Räume, die Kunstschaffenden vor dem Zwang, etwas unmittelbar Erfolgreiches zu produzieren, eine Zuflucht boten. Der britische Schriftsteller Mark Fisher nahm sich 2017 im Alter von 48 Jahren das Leben. Als Blogger verwendete Mark Fisher das Pseudonym k-punk. So, jetzt will ich euch noch das Buch "alles was bleibt - Mein Leben mit dem Tod" von der forensischen Anthropologin und Anatomikerin Sue Black empfehlen, es ist 2019 im Dumont Verlag erschienen. Henry, mein Leichen-Lehrmeister in der Studienzeit, hatte eine dieser altmodischen Matrosen-Tätowierungen in Form eines blauen Ankers auf dem Unterarm. Seine Lymphknoten waren blau mit Einsprengseln von Rot, die von der dazugehörigen Schrift stammten. Seit Tattoos zu einem richtigen Modetrend geworden sind, sehen wir diese Verfärbungen zunehmend häufiger. Die Lymphknoten heute leuchten in allen Farben des Regenbogens, ein wirklich spektakulärer Anblick.