Eno: "The Great Pretender" (1974)


Eno kennen wir auch bereits, er hat auf den ersten beiden Alben der Band Roxy Music mitgewirkt, naja, dann hat ihn Bryan Ferry gefeuert, wohl auch, weil er irgendwie seine Rolle als Bandleader durch Eno gefährdet sah. Der Song "The Great Pretender" stammt von Enos zweitem Soloalbum "Taking Tiger Mountain (By Strategy)", das 1974 bei Island Records erschien und 2004 bei Virgin Records als CD wiederveröffentlicht wurde. Monica sighed / Rolled on her side / She was so impressed that she just surrendered / She was moved by his wheels / She was just up from wales / He was fueled by her coals and he was coming to catch her / Lose the sense of time / Nail down the blinds / And in the succulent dark there's a sense of ending / Joking aside / The mechanical bride / Has fallen prey to the great pretender. Eno oder genauer Brian Peter George St John le Baptiste de la Salle Eno wurde bei den Aufnahmen unter anderem auch von seinen ehemaligen Roxy Music-Kollegen Phil Manzanera und Andy Mackey unterstützt, außerdem waren noch Robert Wyatt von Soft Machine, Phil Collins von Genesis und das Orchester Portsmouth Sinfonia im Studio mit dabei. Phil Manzanera: There was a lot of experimenting and a lot of hours spent with Brian Eno, me and Rhett Davies in the control room doing all the things that eventually evolved into those cards, the Oblique Strategies, and it was just a lot of fun. Rhett Davies war für das engineering zuständig. Das Album ist eine tolle Mischung aus Glam und Art Pop. Wow! Eno wurde 1948 in Woodbridge, England geboren, besuchte das St Joseph’s College in Ipswich, wo er seinem Namen Brian Peter George Eno um den Zusatz St John le Baptiste de la Salle bereicherte. Namenspate war der 1719 im Alter von 68 Jahren verstorbene französische Priester John Baptist de La Salle, der es sich damals zur Aufgabe machte, armen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Nach dem College studierte Eno an der Ipswich Art School und der Winchester School of Art in Southampton. Seine ersten musikalischen Gehversuche machte Eno beim Scratch Orchestra, auf dessen Album "The Great Learning" 1971 Eno mitwirkt. Leiter des Scratch Orchestras war der Komponist Cornelius Cardew. Von 1971 bis 1973 war Eno dann mit der Band Roxy Music unterwegs und 1973 erschien sein erstes Soloalbum "Here Come The Warm Jets" bei Island Records. Bei Island Records erschienen dann noch die Alben "Taking Tiger Mountain (By Strategy)" 1974 und "Another Green World" 1975. Von 1975 bis 1978 betrieb Eno das Label Obscure Records, auf dem 1975 sein Album "Discreet Music" erschien, aber auch Alben von Gavin Bryars, David Toop, John Cage, Michael Nyman, dem Penguin Café Orchestra etcetera etcetera. Bei Polydor Records erschien 1977 das Album "Before And After Science", auf dem Eno mit den Musikern Roedelius und Moebius von der Band Cluster sowie Jaki Liebezeit, dem Drummer der Band Can, zusammenarbeitet. Ab 1978 ging es dann weiter mit Ambient Music und Alben wie "Music For Airports", "Music For Films", "Apollo: Atmospheres And Soundtracks" oder "Thursday Afternoon". Von 1978 bis 1982 leitete Eno auch das Label Ambient Records. Die Musik von Eno war nun rein instrumental und bewegte sich in den Stilen Ambient, Dark Ambient und experimentelle Elektronik, erst auf dem 2005 bei Hannibal Records erschienenen Album "Another Day On Earth" gabs wieder Gesang. Eno: It's very easy to make music now but lyrics are really the last very hard problem in music. What I think lyrics have to do is engage a certain part of your brain in a sort of search activity so your brain wants to say, 'Here are some provocative clues as to what this song might be about'. Yeah, Eno ist ein sehr sehr fleißiger Poparbeiter, er hat nicht nur eine Menge Soloalben veröffentlicht, sondern auch immer wieder mit anderen Künstler*innen wie Robert Fripp, David Byrne, David Bowie, John Cale, Pete Sinfield, Harold Budd oder Bands wie 801, Harmonia etcetera etcetera zusammengearbeitet. Außerdem hat er eine Menge toller Alben produziert, zum Beispiel von Robert Calvert, den Talking Heads, Devo, Laurie Anderson und James, naja, und auch weniger tolle wie von U2. Eno: It was a dilemma for me at the end of my time at school. Am I going into music or painting? The Who were important to me when I was working out whether I would go into fine art or popular art. I felt they had found an important position between the two. Then the Velvet Underground came along and also made it clear how you could straddle the two somehow. It helped make my mind up to go into music. Eno prägte den Begriff scenius und erklärte dazu: Genius is individual, scenius is communal. Über Ambient Music sagte Eno: Ambient Music must be able to accommodate many levels of listening attention without enforcing one in particular, it must be as ignorable as it is interesting. Ich mag Eno, nicht immer, aber immer öfter, haha. In meiner Popsammlung befinden sich die beiden Roxy Music-Alben mit Eno, "Roxy Music" 1972 und "For Your Pleasure" 1973, die Soloalben "Here Come The Warm Jets" 1973, "Taking Tiger Mountain (By Strategy)" 1974, "Another Green World" 1975, "Thursday Afternoon" 1985, "Another Day On Earth" 2005 und die 3-CD-Box "II: Vocals" 1993, weiters "(No Pussyfooting)" 1973 von Robert Fripp & Eno, "My Life In The Bush Of Ghosts" 1980 von Eno & David Byrne und "Someday World" 2014 von Eno & Karl Hyde. Okay, dann gibts noch Alben von David Bowie, John Cale, Robert Calvert, Robert Fripp oder Robert Wyatt, auf denen Eno als Musiker mitgewirkt hat und Alben, die Eno produziert hat, wie die tolle Compilation "No New York" 1978 mit den Bands The Contortions, Teenage Jesus & The Jerk, D.N.A. und Mars. Ja, ich mag Eno. Aber nicht nur Eno hat kluge Dinge über Musik gesagt, sondern auch Ozzy Osbourne, haha: Gitarristen glauben irgendwie, dass ihre Gitarre eine Verlängerung ihres Schwanzes ist. Bei Randy Rhodes war das anders, er war eine Verlängerung seiner Gitarre. Da besteht ein großer Unterschied. Der Gitarrist Randy Rhodes wurde mit der Metalband Quiet Riot bekannt und spielte ab 1979 in der Band von Ozzy Osbourne, er starb 1982 im Alter von 26 Jahren bei einem Flugzeugabsturz.