Brownsville Station: "Smokin' In The Boys Room" (1973)


How you doin' out there? Ya ever seem to have one of those days / Where it just seems like everybody's gettin' on your case? / From your teacher all the way down to your best girlfriend? / Well, ya know, I used to have 'em just about all the time / But I found a way to get out of 'em / Let me tell you about it! / Sitting in the classroom, thinking it's a drag / Listening to the teacher rap, just ain't my bag / The noon bells rings, you know that's my cue / I'm gonna meet the boys on floor number two! / Smokin' in the boys room / Smokin' in the boys room / Now, teacher, don't you fill me up with your rules / But everybody knows that smokin' ain't allowed in school. Hmm, ich hab Brownsville Station bei Glam eingeordnet, Hard Glam im Stile von Alice Cooper, yeah, obwohl man könnte die Band auch irgendwo in der Nähe von Thin Lizzy oder Nazareth einstellen, egal, Ordnung schafft immer auch Unordnung. Brownsville Station gilt als so genanntes One-Hit-Wonder, da "Smokin’ In The Boys Room" der einzige Song war, mit dem es die Band in die US-Top Ten schaffte und mit dem sie auch in Großbritannien punkten konnten. Brownsville Station wurde 1969 vo Michael 'Cub' Koda (Guitar, Vocals), Mike Lutz (Guitar, Vocals), Tony Driggins (Bass, Vocals) und T.J. Cronley (Drums) in Ann Arbor, Michigan gegründet. Im Jahr 1970 erschien das Debütalbum "No BS" bei Palladium Records, produziert wurde es von Punch Andrews, der durch seine Arbeit mit Bob Seger einige Bekanntheit erreicht hatte, und als Gastmusiker*innen waren noch Al Nalli (Accordion), Pat McCaffrey (Keyboards), Big Jim Bruzzese (Percussion) sowie die Female Vocal Group The Applesaucettes als Backgroundsängerinnen bei den Aufnahmen mit dabei. Im Jahr 1971 unterschrieb die Band bei Big Tree Records, wo die nächsten 4 Alben erschienen. Drummer T.J. Cronley verließ die Band nach dem ersten Album und wurde durch Henri 'H-Bomb' Weck ersetzt. Auch das zweite Album "A Night On The Town" 1972 brachte nicht den großen Erfolg, der kam erst 1973 mit dem Album "Yeah!" und der Hit-Single "Smokin’ In The Boys Room / Barefootin’". Brownsville Station war nun zum Trio geschrumpft, Tony Driggins hatte die Band verlassen und Mike Lutz hatte das Bassspielen übernommen. Mit den Songs "I’m The Leader Of The Gang", "Kings Of The Party", "Lady (Put The Light On Me)" und "The Martian Boogie" schaffte es die Band in der Folge noch auf mittlere Plätze der US-Charts und 1979 löste sich Brownsville Station schließlich auf. "I’m The Leader Of The Gang" ist natürlich eine Coverversion des 73er-Hits "I’m The Leader Of The Gang (I Am!)" von Gary Glitter. Dieser Song wurde 1993 auch in der Version der Comedy Metal-Band Green Jelly ein Hit in Großbritannien, an den Leadvocals probierte sich bei dieser Version der Wrestler Hulk Hogan. Beim letzten Album "Air Special" 1978, das bei Epic Records erschien, bestand Brownsville Station aus Michael 'Cub' Koda, Mike Lutz, Henri 'H-Bomb' Weck und Bruce 'Beezer' Nazarian (Guitar, Bass, Keyboards, Vocals). Michael 'Cub' Koda versuchte es später noch mit Cub Koda & The Houserockers und Cub Koda & The Points und Bruce 'Beezer' Nazarian mit den Bands Midway und Automatix. Im Jahr 2012 kehrte Brownsville Station mit dem Album "Still Smokin'" in die Popwelt zurück, aktuell besteht die Band aus Mike Lutz, Henri 'H-Bomb' Weck, Billy Craig (Guitar, Vocals), Arlen Viecelli (Guitar, Vocals) und Brad Johnson (Bass, Vocals). Michael 'Cub' Koda ist im Jahr 2000 im Alter von 51 Jahren verstorben, zuletzt erschien von ihm und den Points bei J-Bird Records das Album "Noise Monkeys". Die Points waren Guitar Joey Gaydos (Guitar, Backing Vocals), Petey Bankert (Bass, Backing Vocals) und Cool Fred Schmidt (Drums). Themenwechsel, die Süddeutsche Zeitung hat 2005/2006 eine Serie von CDs mit dem Untertitel "Ein Jahr und seine 20 Songs" herausgegeben, die beginnt beim Jahr 1955 und endet im Jahr 2005. Nein, ich hab die nicht alle, nur das Jahr 1956, mein Geburtsjahr, und 1973 wegen "Smokin’ In The Boys Room". Die Zusammenstellungen sind gar nicht mal so schlecht, das Jahr 1956 enthält Songs von Wanda Jackson, Roy Orbison, Little Richard, Elvis Presley, Johnny Cash, Gene Vincent etcetera etcetera, auf Peter Kraus und Doris Day hätte ich gerne verzichten können, aber was solls, was solls. Das Jahr 1973 ist mit Brownsville Station, Neu!, New York Dolls, T.Rex, Mott The Hoople, Kevin Coyne, Roxy Music etcetera etcetera ebenfalls recht gut zusammengestellt und auch Otto und seine Version von "Tip Toe Through The Tulips" macht Freude. Später fand dann auch die CompilationCD "Smokin’ In The Boys Room And Other Hits", die 2002 bei Flashback Records erschienen ist, den Weg in meine Sammlung. Habe sie um Euro 6,- in einem Second Hand-Musikshop gefunden und das ist die CD echt wert, obwohl other hits gabs bei Brownsville Station eigentlich nicht wirklich. Patti Smith stellte mal die Formel auf: Art + Electricity = Rock'n'Roll. Yeah. Uwe Schütte schreibt in seinem 2011 bei Reclam erschienenen Buch "Basis-Diskothek Rock und Pop": (…) relevante Popmusik entwickelt nicht nur so etwas wie eine Ästhetik des Widerstands gegen den Status quo, sondern liefert zudem eine konkret hörbare Utopie. Das Überraschende, das völlig Neuartige, das zuvor Unausdenkbare demonstriert die Möglichkeit einer anderen Ordnung der Dinge als die gewohnte. Der wirkliche Pop ist immer dagegen.