Adriano Celentano: "Prisencólinensináinciúsol" (1972)


So, nun ein Italiener und zwar einer, der dieser Welt auch ziemlich viel Belangloses schenkte, haha. Adriano Celentano hat meine Popwelt kaum berührt und doch steht seit inzwischen einigen Jahrzehnten eine Single von ihm in meinem Plattenschrank, yeah, "Prisencólinensináinciúsol / Disc Jockey". Der Song "Prisencólinensináinciúsol" ist Funk, wirklich guter Funk, früher Rap, haha, und irgendwie auch ein Novelty Song. The song is meant to sound to its intended Italian audience like English spoken with an American accent, but the lyrics are actually pure gibberish, with the exception of the words 'all right'. Auch "Disc Jockey" ist ein durchaus hörenswerter Song, die Musik ist schwer okay und die Stimme von Adriano Celentano ist eigentlich gut. Naja, wie gesagt, das meiste, das Adriano Celentano so machte, berührte mich wenig bis garnicht, doch diese Single scheint darauf gewartet zu haben, ihren verdienten Platz in dieser Liste zu bekommen. Adriano Celentano: Ever since I started singing, I was very influenced by American music and everything Americans did. So at a certain point, because I like American slang - which, for a singer, is much easier to sing than Italian - I thought that I would write a song which would only have as its theme the inability to communicate. And to do this, I had to write a song where the lyrics didn't mean anything. Adriano Celentano wurde 1938 in Milano, Italien geboren und begann seine musikalische Laufbahn Ende der 50er Jahre mit Rock'n'Roll. Seine ersten beiden Singles "Rip It Up / Jailhouse Rock" und "Blueberry Hill / Tutti Frutti" erschienen 1958 bei Music Records. Seinen ersten Hit, zumindest in Italien, hatte Adriano Celentano 1961 mit dem Song "Nata per me", da hatte er auch schon erste Erfahrungen als Schauspieler gemacht. Wow. Adriano Celentano war 1960 im Film "La Dolce Vita" von Federico Fellini zum ersten Mal auf der Leinwand zu bewundern. Die Hauptrolle spielte Marcello Mastroianni, aber auch Nico alias Christa Päffgen gab in diesem Film ihr Debüt als Schauspielerin. Seine Rolle in "La Dolce Vita" war aber so kleinwinzig, dass Adriano Celentano nicht mal im Nachspann genannt wird. Die erste Rolle, bei der er auch im Nachspann Erwähnung findet, spielte er 1963 im Film "Il monaco di Monza" von Sergio Corbucci. Die Hauptrolle in diesem Film spielt der italienische Komiker Totò alias Antonio Griffo Focas Flavio Angelo Ducas Comneno Porfirogenito Gagliardi De Curtis di Bisanzio, haha. Der italienische Schauspieler und Screenwriter Mario Monicelli schrieb über Totò: With Totò, we got it all wrong. He was a genius, not just a grandiose actor. And we constrained him, reduced him, forced him into a common human being, and thus clipped his wings. Zurück zu Adriano Celentano, seinen ersten internationalen Hit hatte er mit dem Song "Il ragazzo della via Gluck" 1966, dieser Song wurde von Françoise Hardy auf französisch unter dem Titel "La maison où j’ai grandi" 1966 gecovert, von der Band The Cousins auf englisch "The Story Of A Country Boy" 1966 und von Anna-Lena Löfgren auf deutsch "Immer am Sonntag" 1968. Okay, 1968 erschien dann "Azzurro" und Adriane Celentano wurde zum Weltstar. Ach Gotterchen, was ging mir "Azzurro" auf die Nerven. Ebenfalls 1968 spielte Adriano Celentano auch zum ersten Mal die Hauptrolle in einem Film, und zwar in "Serafino (Serafino, der Schürzenjäger)" von Pietro Germi. Etcetera etcetera. Zuletzt erschien von ihm 2016 beim Label PDU das Album "Le Migliori", das er gemeinsam mit der Sängerin Mina Mazzini aufgenommen hat und das unter dem Namen Minacelentano veröffentlicht wurde. Darauf befindet sich auch eine neue Version des Songs "Prisencólinensináinciúsol". Das Album erreichte in Italien Platz 1 der Charts. Sein letzter Film liegt schon etwas länger zurück, es war "Jackpot" 1992 von Mario Orfini. In diesem Film spielt auch der große Dracula-Darsteller Christopher Lee mit. Adriano Celentano wird im Song "Reasons To Be Cheerful, Part 3" 1979 von Ian Dury & The Blockheads genannt, andere darin genannte Gründe gut gelaunt zu sein sind die Rock'n'Roller Buddy Holly und Elvis Presley, der Gitarrist Scotty Moore, der Skiffle-Sänger Wee Willie Harris, der Posaunist der Specials Rico Rodriguez, die Marx Brothers, der Regisseur und Schauspieler Woody Allen, der Surrealist Salvador Dali, der Soul-Sänger Smokey Robinson, der Jazzer John Coltrane etcetera etcetera. Was sagt man dazu, Ian Dury kannte und schätzte Celentano, wow, Ian Dury war schließlich ein Mensch, denn man durchaus Vertrauen schenken konnte. Okay, "Prisencólinensináinciúsol" kann man sich bei youtube anhören, sollte man auch, und wer dann Lust auf mehr bekommt, es ist sicherlich eine billige Greatest-Hits-Compilation von Adriano Celentano auf dem Popmarkt zu finden. Yeah, ich werde weiterhin meine Single von ihm lieben und schätzen. So, noch ein Schlusswort vom Historiker Karl Schlögel und dann ab ins Bettchen: Geschichte spielt nicht nur in der Zeit, sondern auch im Raum. (…) Ereignisse haben einen Ort, an dem sie stattfinden. Geschichte hat ihre Schauplätze.