Clara Smith: "Oh! Mister Mitchell" (1929) |
Bluessong mit Pianobegleitung: I love eating that sweet pooontang. Clara Smith wurde 1894 in Spartanburg County, South Carolina geboren und starb 1935 in Detroit, Michigan an Herzversagen. Ab zirka 1910 arbeitete sie in afroamerikanischen Musiktheatern und Zeltshows und war in den 20er Jahren eine der 'Zugnummern' im Lyric Theater in New Orleans und im T.O.B.A. Circuit. Die Theater Owners Booking Association war ein Verband US-Amerikanischer Vaudeville-Theater, der vor allem in den 20er und 30er Jahren Shows mit afroamerikanischen MusikerInnen und Comedians anbot. Die Theaterbesitzer waren ausschließlich Weiße und die farbigen KünstlerInnen prägten für T.O.B.A. den Spitznamen Tough On Black Artists. Zu den KünstlerInnen, die in den T.O.B.A.-Theatern auftraten, zählten unter anderen Ethel Waters, Bessie Smith, Ma Rainey, Mamie Smith, Fletcher Henderson, Louis Armstrong, Fats Waller, Duke Ellington, Josephine Baker, Count Basie, Cab Calloway, Sammy Davis Junior, dieser bereits im Alter von 4 Jahren, und eben auch Clara Smith. Im Jahr 1923 zog Clara Smith nach New York City, trat in Kabaretts und Speakeasys auf und machte erste Aufnahmen für das Label Columbia Records, mit dem sie bis 1932 zusammenarbeitete. 1924 gelang ihr mit dem Song "Chigaco Blues" ihr einziger Chartserfolg. Speakeasys wurden während der Alkoholprohibition von 1919 bis 1933 illegale Kneipen und Clubs genannt, in denen trotz Verbot Alkohol ausgeschenkt wurde. Anfang der 30er Jahre zog Clara Smith nach Detroit, wo sie bis kurz vor ihrem frühen Tod als Sängerin arbeitete. Clara Smith war eine typische Vertreterin des klassischen Blues und wurde von Columbia Records als 'Queen of the Moaners' beworben. Zu den Bluessängerinnen des klassischen Blues gehörten zum Beispiel Ida Cox, Bertha 'Chippie' Hill, Esther Bigeou, Lizzy Miles oder Ann Cook, die leider heute in Vergessenheit geraten sind. Naja, das Netz hat sie zum Teil doch im Programm. I'm a young woman and ain't done runnin' round / Some people call me a hobo, some call me a bum / Nobody knows my name, nobody knows what I've done / I'm as good as any woman in your town / I ain't no high yeller, I'm a deep yeller-brown / I ain't gonna marry, ain't gonna settle down / I'm gonna drink good moonshine and rub these browns down, wie Bessie Smith in ihrem Song "Young Woman’s Blues" singt. "Oh! Mister Mitchell" ist auf der 1989 bei Document Records erschienen LP "Clara Smith Vol.6 (1928-1930)" zu finden. Document Records hat das Werk von Clara Smith auf insgesamt sieben LPs gewürdigt. Ja, wer Blues liebt, kommt an Document Records und dem Collector Johnny Parth nicht vorbei. Johnny Parth wurde 1938 in Wien geboren und war der Gründer und langjährige Betreiber der Österreichischen Plattenlabel Roots Records und Document Records, die vor allem wegen ihrer Wiederveröffentlichungen von alten Blues-, Gospel- und Jazzaufnahmen bekannt geworden sind. |