Rock’n’Roll: Stupid Cupid you're a real mean guy / I'd like to clip your wings so you can't fly / I'm in love and it's a crying shame / And I know that you're the one to blame / Hey hey, set me free / Stupid Cupid stop picking on me. Ha ha, Connie Francis ist schlicht und einfach eine erfrischende Sängerin, egal ob Jazz, Rock’n’Roll, Pop oder Schlager. Die Musik ist zwar etwas schaumgebremst für Rock’n’Roll, aber der Gesang und das kurze Saxofonsolo bringen sie doch ganz gut in Schwung. Der Song wurde von Howard Greenfield und Neil Sedaka geschrieben, yeah, und Neil Sedaka hat den Song 1959 auch selbst aufgenommen, aber Connie Francis hat "Stupid Cupid" wirklich Leben eingehaucht. Uh-huhu, Neil Sedaka war eigentlich ein Langweiler. Connie Francis wurde 1938 als Concetta Rosa Maria Franconero in Newark, New Jersey geboren und begann ihre Karierre bei "Startime Kids", einer von NBC produzierten Sendung für Jugendliche. Ihr Engagement bei dieser Sendung dauerte von 1951 bis 1955, anfangs als Connie Franconero und ab 1954 als Connie Francis. Ab 1954 begann Connie Francis auch als Sängerin für Demoschallplatten zu arbeiten. Diese Schallplatten wurden aufgenommen und an die Managements bereits etablierter Stars verschickt, um diesen neues Musikmaterial vorzustellen. Im Jahr 1956 bekam Connie Francis dann einen Plattenvertrag bei MGM Records, doch nachdem die ersten Singles kommerziell eher als Misserfolge zu buchen waren, kündigte MGM Records an, dass der Plattenvertrag nach einer letzten Single, sollte sie kein Erfolg sein, enden würde. Connie Francis plante bereits Medizin zu studieren, doch es kam anders, mit dem Song "Who’s Sorry Now?" schaffte Connie Francis 1957 Platz 4 in den USA und Platz 1 in U.K., yeah, und MGM Records verlängerte den Vertrag. Diesen Erfolg konnte sie 1958 mit dem Song "My Happiness" und 1959 mit den Songs "Stupid Cupid" und "Lipstick On Your Collar" weiter ausbauen, yeah, Ende der 50er Jahre war Connie Francis ein gefeierter Star in US-Amerika und Großbritannien. Im Jahr 1959 nahm sie das Album "Connie Francis Sings Italien Favorites" auf und schwupps, war sie auch in Italien ein Star. Yeah, 1960 folgten dann die Alben "Connie Francis Sings Spanish And Latin American Favorites" und "Connie Francis Sings Jewish Favorits" - und schwupps und schwupps, yeah yeah. Connie Francis war neben Eartha Kitt eine der ersten US-Amerikanischen KünstlerInnen, die regelmäßig in mehreren Sprachen aufnahm. Auch den deutschsprachigen Markt eroberte Connie Francid 1960 mit der Single "Die Liebe ist ein seltsames Spiel / Robot Man". Weitere Top-Ten-Hits im deutschsprachigen Raum waren "Schöner fremder Mann" 1961, "Eine Insel für zwei" 1961, "Lili Marleen" 1961, "Tu’ mir nicht weh" 1962, "Wenn du gehst" 1962, "Paradiso" 1962, "Barcarole in der Nacht" 1963, "Die Nacht ist mein" 1963 und "Du mußt bleiben, Angelino" 1965. Connie Francis nahm im Laufe ihrer Karierre Songs in insgesamt 15 Sprachen auf: Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Hawaiisch, Hebräisch, Italienisch, Japanisch, Jiddisch, Latein, Neapolitanisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch und Spanisch. Ihre größten Erfolge feierte Connie Francis in Italien, Spanien, Deutschland und Japan. Ende der 60er Jahre lief ihr Vertrag mit MGM Records aus, und Connie Francis, müde von fast 15 Jahren Plattenaufnahmen, Konzerttourneen und Fernsehauftritten, entschied, sich ihrem langjährigen Label gegenüber nicht weiter zu verpflichten. So lautet zumindest die offizielle Version. Im Buch "Lou Reed / Transformer - Die exklusive Biografie" von Victor Bockris habe ich anderes gelesen: Ende der 60er Jahre interessierten sich plötzlich die Mächtigen im Lande für die Rockmusik. Im Herbst 1970 hielt Vizepräsident Spiro Agnew eine Reihe von Reden, in denen er die eher liberalen Demokraten 'linke Höhlenbewohner' nannte und der 'kleinmütigen Leisetreterei' bezichtigte - mit besonderem Augenmerk auf die Musik und die Medien, die er als Werbeträger für Drogen brandmarkte. Im November schlug Präsident Nixon vor, alle Lieder, die Drogen verherrlichen, nicht mehr im Radio oder Fernsehen zu spielen. Prompt löste der Präsident von MGM den Vertrag mit 18 KünstlerInnen, denen vorgeworfen wurde, den Drogen positiv gegenüberzustehen, darunter befanden sich auch Künstlerinnen wie Connie Francis. Zu den gefeuerten KünstlerInnen gehörte auch Lou Reed und die Band The Velvet Underground. Huch, in den 70er und 80er Jahren folgten weitere Schicksalsschläge für Connie Francis. Im Jahr 1974 wurde sie nach einem Konzert in der Westbury Music Fair in New York in ihrem Hotelzimmer brutal vergewaltigt und erstickte beinahe unter dem Gewicht einer schweren Matratze, die der Täter nach seiner Attacke auf sie geworfen hatte. In der Folge dieses traumatisierenden Ereignisses wurde bei ihr eine bipolare affektive Störung diagnostiziert, wodurch sie innerhalb von 4 Jahren in 11 verschiedenen psychiatrischen Krankenhäusern zwangseingewiesen wurde. Connie Francis selbst bezeichnete diese Einrichtungen als deprimierend und bekannte, aufgrund dieser Erfahrungen beinahe Suizid begangen zu haben. Im Jahr 1981 wurde ihr Bruder George Franconero von der Mafia erschossen. Erst 1989 begann sich Connie Francis wieder verstärkt ihrer Karriere zu widmen. Ja, und mit dem Album "Where The Hits Are" 1989 bei Malaco Records gelang ihr das auch einigermaßen. Großen Erfolg feierte sie auch mit dem Album "The Return Concert Live At Trump’s Marina" 1996 bei Click Records. Seit Ende der 90er Jahre hat Connie Francis keine neuen Platten mehr aufgenommen, gab aber immer wieder mal Konzerte, zuletzt 2010 gemeinsam mit Dionne Warwick in Las Vegas unter der Ankündigung "Eric Floyd’s Grand Divas Of Stage". Okay, der Song "Stupid Cupid" findet sich auf der 2009 beim Label Music Brokers erschienenen DoppelCD "Tarantino Experience - Music From And Inspired By His Films, Take II". Huhu, da ist auch "Jeepster" von T.Rex drauf. Hm, mein zweiter Lieblingssong von Connie Francis ist der Novelty Song "He’s Just A Scientist" 1961: He's just a scientist / He just fools around with bottles and tubes / He's just a scientist / He's so square, he's a cube / He's just a scientist / Big thick glasses / And he's bald / He's just a scientist / Ah that's all. Hm, und noch etwas Merkwürdiges zum Abschluß, huch, Connie Francis unterstützte 1968 die Wahlkampagne von Richard Nixon und nahm unter anderem den Song "Nixon’s The One" auf, der in der Wahlwerbung eingesetzt wurde. Ooohh, Connie. Ja, und Pat Boone, der 1959 "My Happiness" mit ihr im Duett geträllert hat, war auch so dumm. Yeah, Nik Cohn schreibt im wunderschönen Buch "Rock Dreams" über die beiden: Auf ehemalige Schüler war das College besonders stolz: Mr. Boone z.B. hatte sich zu einem aufrechten Vater von sechs Kindern gemausert, dessen starker Sinn für Moral sich mit einem offenen und gewinnenden Wesen verband, während die kurvenreiche Miss Francis, ein pralles Bündel Fröhlichkeit, in verschiedenen Sprachen versiert war - eine seltene Mischung aus Geist und Schönheit. Wahrlich, die beiden waren saubere Vorbilder für die junge Generation. Dazu kann man ein Gemälde von Guy Peellaert bewundern, das Pat Boone und Connie Francis beim Grillen im Garten zeigt, yeah, ein tolles Buch, die Gemälde von Lou Reed und David Bowie sind auch total scharf, na ja, die corkscrew curls von Marc Bolan sind ein bisschen mißglückt, aber... ...i love it!!!