Dead
Fingers Talk: |
Punk, yeah. "Dead Fingers Talk" ist ein Buch von William S. Burroughs, das 1963 von John Calder herausgegeben wurde, dieses Buch war auch namensgebend für die Band Dead Fingers Talk, die 1975 in Yorkshire, England ent- und bis 1979 bestand. Die Band wurde von BoBo Phoenix alias Rob Emerson (Vocals, Guitar), Jeff Parsons (Guitar), Rocky Norton (Bass) und Tony Carter (Drums) gegründet, hmm, gegründet stimmt eigentlich nicht ganz, die 4 Musiker machten bereits seit 1971 unter dem Namen Bone gemeinsam Musik. Als Vorbilder für Bone nennt Jeff Parsons in einem Interview The Who, Jimi Hendrix und Psychedelic Music. Okay, aus Psychedelic wurde Punk und Bone wurde zu Dead Fingers Talk. Im Jahr 1976 verließ Rocky Norton die Band und Andy Linklater übernahm den Bass. Die Band unterschrieb 1978 bei Pye Records und die Single "Hold On To Rock’n’Roll / Can’t Think Straight" und das Debütalbum "Storm The Reality Studios" erschienen. Produziert wurde das Album von Mick Ronson, dem ehemaligen Gitarristen von David Bowies Begleitband The Spiders From Mars. Bei den Aufnahmen zum zweiten Album kam es dann im Studio zu Unstimmigkeiten und schwupps, das Kapitel Dead Fingers Talk war beendet. By Pye Records erschien 1979 noch die Single "This Crazy World / The Boyfriend". Andy Linklater gründete danach mit John Milner das Synth-Pop-Duo Stolen Pets, von dem 1982 bei Carrere Records die Single "Changes / No Time For Falling" erschien. Bei Purple Plum Records erschien 1983 noch die Single "I Feel Free / Afterglow", aber unter dem Namen John Milner, obwohl Andy Linklater am Bass noch mit dabei ist, zumindest beim Song "Afterglow". Egal. John Milner machte Mitte der 80er Jahre mit der Band This Virgin Deep weiter, die aus John Milner (Vocals, Bass), Mark Barrett (Guitar, Vocals), Ben Coleman (Violin) und Marc Cosby (Drums) bestand und 1985 die Maxisingle "Who Do You Love?" veröffentlichte. Als Gastsängerin war bei den Aufnahmen Joie Favier mit dabei, die jetzt unter dem Pseudonym Cybervixen in der Popwelt unterwegs ist. Unter diesem Namen hat sie bisher die beiden Alben "Kundal My Lini" 2006 und "UltraVenus" 2008 veröffentlicht. Trip Hop, yeah. Zurück zu Dead Fingers Talk, der Song "Nobody Loves You When You’re Old And Gay" ist auf der 2006 beim Label Trikont erschienenen CompilationCD "From The Closet To The Charts - Queer Noises 1961-1978" zu finden. Im Booklet steht dazu: Zurück zu Schwermut und Elend des Punk, mit dieser umwerfenden Neuformulierung eines Themas, das zuvor bereits so eloquent von Mr. Jean Fredericks behandelt worden war. Dead Fingers Talk glaubten aus ganzem Herzen an die Werte des Punk. Andere Stücke auf ihrem einzigen Album "Storm The Reality Studios" greifen die Massenmedien an, schildern den Überlebenskampf auf der Straße und dergleichen. Aber dieser Song von BoBo Phoenix beschreibt schwules Leben als einen Alptraum von gnadenlosem Egoismus. Darin liegt eine Spur von Wahrheit, und am Ende räumt Phoenix seine Mittäterschaft ein: 'You'll only find love if you've got the money to pay / My place or yours'. Mr. Jean Fredericks ist auf dieser CD mit dem Song "Nobody Loves A Fairy When She’s Forty" 1964 vertreten. Den Namen BoBo Phoenix bekam Rob Emerson angeblich von Genesis P. Orridge, den er von der Hull University kannte, BoBo steht für Marc Bolan und David Bowie, yeah. |