Rahul Dev Burman: "Duniya Mein Logon Ko" (1972)


Biiraa... / Taraa Taraa Taraa, Paraa Paraa Paraa / Taraataraataraataraa Taraaruu / Duniyaa Me.N, Logo.N Ko / Dhokhaa Kabhii Ho Jaataa Hai / Aa.Nkho.N Hii, Aa.Nkho.N Me.N / Yaaro.N Kaa Dil Kho Jaataa Hai / Naagin Sii Merii Chaal, Rakhanaa Dil Kaa Khayaal / Mere Diivaano.N Kaa, Ho Jaataa Hai Ye Haal / BiiDaa, BiiDaa, Baayaraa, Baayaraa / Taraataraa Taraa, Turu Turu Turu, Turu Turu Turu Turu Turu Ruu. Der Song "Duniya Mein Logon Ko" stammt aus dem Hindi-Film "Apna Desh" 1972, der angeblich ein Remake des Telugu-Films "Kathanayakudu" 1969 ist. Hindi und Telugu bezeichnen die Sprache, in der der Film gedreht wurde. Bereits 1969 gab es unter dem Titel "Nam Naadu" eine zweite Verfilmung des Stoffs in der Sprache Tamil. In Indien wurden die Filme nicht einfach synchronisiert, sondern jede Sprache hatte auch ihre eigenen Filmstars, bei "Kathanayakudu" spielten die Hauptrollen Nandamuri Taraka Rama Rao und Jayalalithaa Jayaram, bei "Nam Naadu" Marudhur Gopalan Ramachandran und ebenfalls Jayalalithaa Jayaram, die anscheinend sowohl Teluga als auch Tamil spricht, und bei "Apna Desh" sind Rajesh Khanna und Mumtaz in den Hauptrollen zu sehen. Tolle Namen. Irgendwie gehts im Film um Korruption und Liebe, egal, die Musik für "Apna Desh" wurde von Rahul Dev Burman geschrieben, der den Song "Duniya Mein Logon Ko" auch singt. Die weibliche Stimme stammt von der Sängerin Asha Bosle, die dann 1980 Rahul Dev Burman auch zu ihrem Ehemann machte. Okay. Rahul Dev Burman wurde 1939 als Sohn des Komponisten Sachin Dev Burman und der Lyrikerin Meera Dev Burman in Kalkutta, Indien geboren. Der Vater Sachin Dev Burman arbeitete als music director in Bollywood. Seine ersten Songs "Aye Meri Topi Palat Ke Aa" und "Sar Jo Tera Chakraaye" schrieb Rahul Dev Burman angeblich im Alter von 9 Jahren, sein Vater verwendete sie später für die Filme "Funtoosh" 1956 und "Pyaasa" 1957. Rahul Dev Burman wurde von Ali Akbar Khan an dem indischen Saiteninstrument Sarod geschult und von Samta Prasad an den Tablas, außerdem spielte er bereits in jungen Jahren Mundharmonika im Orchester seines Vaters. Ab 1961 arbeitete Rahul Dev Burman ebenfalls als music director in Bollywood. Der erste Film, der Rahul Dev Burman als music director anführt, ist "Chhote Nawab" 1961. Der Auftrag für die Musik erging ursprünglich an seinen Vater, da dieser aber keine Zeit hatte, gab er ihn schlicht und einfach an seinen Sohn weiter. Auch Berühmtheit fällt eben nicht weit vom Stamm, haha. Bald galt Rahul Dev Burman als der große Erneuerer der Filmmusik in Bollywood, da er einer der ersten war, der Rockmusik in seinen Kompositionen verwendete. Rahul Dev Burman mixte gerne Disco- und Rockelemente mit Bengali Folk Music, aber auch Jazz, Western, Latin, Oriental und Arabic Music sowie Experimente mit Instrumenten wie sand paper, bamboo sticks oder beer bottles fanden in seinen Kompositionen Platz. Rahul Dev Burman starb 1994 im Alter von 55 Jahren in Mumbai, Indien an einem Herzinfarkt. Laut wikipedia soll Rahul Dev Burman die Musik für 333 Hindi- und 32 Bengali-Filme geschrieben haben. Wow. Allein im Jahr 1993 schrieb er Musik für die Filme "Professor Ki Padosan", "Libaas", "Gardish" und "Gurudev". Der Song "Duniya Mein Logon Ko" ist auf der 2006 beim Label EarBooks erschienenen 4-CD-Box "Bollywood - The Passion Of Indian Film And Music" zu finden. Die 4 CDs sind in BollyDance, BollyPop, BollyRock und BollyJazz gegliedert. Rahul Dev Burman ist in dieser tollen Box 2x als Interpret und 11x als Komponist vertreten. Asha Bhosle singt bei 13 Songs. Bolly Bolly Bolly Bolly, yeah. Hört euch auch die "Symphony Of The Birds" von Jim Fassett an, sie ist 1960 bei Flicker Records als LP erschienen und 2005 bei EM Records als CD neu aufgelegt worden. Die Symphony besteht aus den 3 Teilen "First Movement (Andante e lirico)", "Second Movement (Buffo)" und "Third Movement (Misterioso)", das zweite und dritte Movement ist bei youtube vorhanden. Jim Fassett: On this recording you will hear an orchestra of singing birds. Okay, great! Jetzt noch ein Schlusswort vom Psychologie-Professor J.J. Arnett: Die Entwicklung der populären Musik hin zur Darstellung von Existenzangst und Nihilismus geht lediglich mit vergleichbaren Entwicklungen in der Malerei, bildenden Kunst, Orchestermusik und anderen Kunstformen des 20. Jahrhunderts einher. Ozzy Osbourne ist kulturell mit Andy Warhol und John Cage verwandt. Im späten 20. Jahrhundert wirkt Kunst nicht länger aufrichtend und erbauend, sie spiegelt vielmehr in einer Geste der Verzweiflung die Ordnungs- und Seelenlosigkeit des modernen Lebens wieder. Schwupps - und ab ins Bettchen.