The Disco Zombies: "Drums Over London" (1979)


So, und gleich noch eine tolle DIY-Punkband aus London, England. Naja, gegründet hat sich die Band 1977 in Leicester, übersiedelte aber nach der ersten EP "The Invisible" 1979 nach London. Diese EP enthält die 4 Songs "Top Of The Pops", "Time Will Tell", "Punk-A-Go-Go" und "Disco Zombies" und ist bei Uptown Records erschienen. Bei South Circular Records in London erschien dann die Single "Drums Over London / Heartbeats Love" und der BBC-Radio-DJ John Peel war begeistert. Die Disco Zombies bestanden aus Dave Henderson (Vocals), Andy Ross (Guitar, Vocals), Mark Sutherland (Guitar), Geoff Dodimead (Bass) und Andy Fullerton (Drums). Im Jahr 1980 erschienen noch das Minialbum "From Spit To Skewer" und die Single "Here Comes The Buts / Mary Millington", dann lösten sich die Disco Zombies auf. Dave Henderson und Andy Ross gründeten mit Alex Turnball, Nigel Lackey und Paul Hood die Band Club Tango, die 1981 bei Dining Out Records die beiden Singles "Performance / Fun Specialists" und "Ftn / Get The Picture" veröffentlichte. Andy Ross tauchte später mit tektonik wieder in der Popwelt auf, ein Electronic-Duo mit Robbie Bronnimann. Im Jahr 2011 erschien bei Acute Records das Compilationalbum "Drums Over London" mit allen Songs der Disco Zombies. Bei der ersten EP hat anstelle von Mark Sutherland noch Johnny Guitar Hawkins die Gitarre gespielt, hmm, mehr gibts eigentlich über die Band nicht zu berichten, außer dass sie gut war, sehr gut sogar. Habe gerade das kurzweilige Buch "Finnen von Sinnen" 2010 von Wolfram Eilenberger gelesen, ein deutscher Publizist und Philosoph, der mit einer 1,95 Meter großen Finnin verheiratet ist und teilweise mit ihr und den beiden Kindern in Koivumäki, Finnland lebt. Yeah! Da gibts einen Kusin namens Tarmo, der an seiner Magisterarbeit in Vergleichender Literaturwissenschaft zum Thema "Was ist ein Autor?" arbeitet. Vor Jahren hat er mir die Fragestellung einmal ausführlich erklärt, als wir, seine Freundin Cita war damals auch schon dabei, als fröhliche Wanderpärchen in sieben Tagen den Bärenweg bezwangen. Über Jahrtausende habe ja kaum jemand nach dem Urheber einer Geschichte gefragt, erläuterte Tarmo, erzählenswert musste das Gesagte erscheinen, mehr nicht. Erst der Buchdruck und der damit entstandene Buchmarkt habe dann die Gestalt des Autors aus der Taufe gehoben. Zu Marketingzwecken vornehmlich. Es handle sich bei dem Autor also letztlich um ein kapitalistisches Verfallssymptom. Und heutzutage würden ja tatsächlich nur noch Autoren und nicht mehr Bücher gekauft. Wen kümmerts, wer spricht, flüsterte er ein ums andere Mal in sich hinein, als wir am letzten Abend der Tour unsere wundgelaufenen Füße am Lagerfeuer wärmten. Weiters lesen wir von finnischen Sportarten wie Gummistiefelweitwurf, Kampfsaunen und Moorfußball. Yeah, und von Blutpenissen und Fleischpenissen ist auch die Rede. Der Blutpenis ist im Ausgangszustand eher klein bis mittel, kann sich dann aber in seiner Größe verdoppeln oder sogar verdreifachen, der Fleischpenis hingegen weist bereits im Normalzustand eine beachtliche Größe auf, vermag dann aber kaum noch zuzulegen, ja, es kommt sogar vor, dass er im erigierten Zustand an Länge einbüßt. Die Finnen sitzen eben gern in der Sauna und diskutieren über Penisse. Die Finninnen sitzen ebenfalls gerne in der Sauna, reden aber wahrscheinlich nicht soviel über Penisse. Naja, wer weiß. Natürlich findet auch der finnische Tango Platz in diesem Buch. Läuft es besonders rund, erzählt meine Frau, darf es bei leicht festerem Zugriff auch mal ein rasanter Zwischenschritt samt gehauchtem Kompliment sein: Meidän askeleet sopii niin hyvin yhteen. Was auf Deutsch heißt: Unsere Schritte passen aber gut zusammen. Das Buch hat die Autorin Christine Huber, als sie während unserer Abwesenheit die Blumen betreute, für unseren Finnen jopa jotakin im fröhlichen Wohnzimmer hinterlegt. Die Disco Zombies waren zwar keine Finnen, aber Gummistiefelweitwurf hätte ihnen sicherlich auch viel Freude bereitet. Ja, und hört euch auch den tollen Fifties-Song "The Third Monkey" 1956 von den Kossol Sisters an, das waren Josie, Joanie und Audrey Kossol. Eigentlich erschienen nur die ersten beiden Singles unter dem Namen The Kossol Sisters, dann machten sie bis 1962 unter dem Namen The Castle Sisters weiter, ich habe keine Ahnung warum.