Bob Dylan: "Ballad Of A Thin Man" (1965)


Nun, ein zweiter Song von Bob Dylan: You walk into the room / With your pencil in your hand / You see somebody naked / And you say, 'Who is that man?' / You try so hard / But you don't understand / Just what you'll say / When you get home. / Because something is happening here / But you don't know what it is / Do you, Mister Jones? Mike Bloomfield spielt bei diesem Song die Leadgitarre und Al Kooper die Orgel. Bob Dylan selbst sitzt am Piano. Mit dabei waren noch der Bassist Harvey Goldstein und der Drummer Bobby Gregg. Es gibt zwar einige Coverversionen des Songs, aber nichts wirklich überzeugendes, da lobe ich mir die alten Männer von Golden Earring, die 1995 auf ihrem Album "Love Sweat" zumindest eine irgendwie eigenwillige hingekriegt haben, nicht toll, aber man kann sich durchaus erfreuen daran. Im Jahr 1975 nahm der Reporter Jeffrey Jones, der Bob Dylan 1965 beim Newport Folk Festival interviewt hatte, für sich in Anspruch, der Mister Jones im Song "Ballad Of A Thin Man" zu sein. Dylan antwortete, als er mit dieser Behauptung konfrontiert wurde: There were a lot of Mister Joneses at that time. Obviously there must have been a tremendous amount of them for me to write that particular song. It was like, 'Oh man, here's the thousandth Mister Jones'. "Ballad Of A Thin Man" befindet sich auf Bob Dylans fünftem Studioalbum "Highway 61 Revisited", das 1965 bei Columbia Records erschienen ist. Das Album wurde 2014 beim Label Sonic Music als CD wiederveröffentlicht. In seinem 2004 bei Hoffmann & Campe erschienen Buch "Chronicles Volume One" schreibt Bob Dylan: Wenn ich nicht ins Theatre de Lys gegangen wäre und die Ballade von der Seeräuber-Jenny gehört hätte, wäre ich vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen, diese Songs zu schreiben; ich hätte nicht geahnt, dass so etwas überhaupt möglich war. Um 1964/65 verwendete ich wahrscheinlich unbewußt auch fünf oder sechs Strukturen aus Robert Johnsons Bluessongs, aber das betraf eher die lyrische Metaphorik. Wenn ich damals nicht die Robert-Johnson-Platte gehört hätte, wären vermutlich hunderte meiner Songzeilen nie entstanden - ich hätte mich nicht frei genug gefühlt oder nicht genug Auftrieb gehabt. Yeah, und nun ein paar Worte von Bob Dylan über New Orleans: Mir gefallen viele Städte, aber New Orleans ist mir die liebste von allen. Jeder Augenblick bietet tausenderlei Perspektiven. In New Orleans ist alles eine gute Idee. Beinahe kann man in New Orleans andere Dimensionen erschauen. Es gibt nur einen einzigen langen Tag, dann kommt die Nacht, und morgen ist es wieder heute. Eine schöne Stadt, um Musik aufzunehmen. Ich war noch nie in New Orleans, und ich will auch garnicht wirklich hin. New Orleans höre ich, ja, und zwar ziemlich oft. Früher sagte man 'Reisen bildet', davon kann man heutzutage nicht mehr viel merken, ich würde sogar behaupten heutzutage macht das Reisen die Menschen dumm. Okay, hört euch "Ballad Of A Thin Man" an, ist ein toller Song. Im Jahr 1965 besuchte ich die dritte Klasse Volksschule, ich hatte eine neue Lehrerin namens Brandl, die war rund und irgendwie nett und ich begann mich zum erstenmal für erwachsene Frauen zu interessieren. Ich brachte mir das Aktzeichnen bei, rund und irgendwie nett.