Marianne Faithfull: "The Ballad Of Lucy Jordan" (1979)


Ein zweites Mal Marianne Faithfull, diesmal mit dem von Shel Silverstein geschriebenen Song "The Ballad Of Lucy Jordan". The morning sun touched lightly on / The eyes of Lucy Jordan / In a white suburban bedroom / In a white suburban town / And she lay there 'neath the covers / Dreaming of a thousand lovers / 'til the world turned to orange / And the room went spinning round / At the age of thirty seven / She realized she'd never ride / Through Paris in a sports car / With the warm wind in her hair. Der Song ist auf ihrem Album "Broken English" 1979 zu finden, das 2003 bei Island Records als CD wiederveröffentlicht wurde. "The Ballad Of Lucy Jordan" erschien 1979 aber auch als Single mit dem Song "Brain Drain" auf der B-Side. Marianne Faithful schaffte es mit ihrer Interpretation in Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien in die Top Ten der Single-Charts. So she let the phone keep ringing / And she sat there softly singing / Little nursery rhymes she'd memorized / In her Daddy's easy chair / Her husband, he's off to work / And the kids are off to school / And there were oh so many ways / For her to spend her days / She could clean the house for hours / Or rearrange the flowers / Or run naked through the shady street / Screaming all the way / At the age of thirty seven / She realized she'd never ride / Through Paris in a sports car / With the warm wind in her hair. Weitere Versionen des Songs gibt es u.a. von Doctor Hook & The Medicine Show, Lee Hazlewood, Belinda Carlisle, Bobby Bare oder Lucinda Williams. Marianne Faithfull wurde bei den Aufnahmen von "Broken English" von den Musiker*innen Barry Reynolds (Guitar), Joe Mavety (Guitar), Guy Humphries (Guitar), Steve Winwood (Keyboards), Steve York (Bass), Terry Stannard (Drums), Morris Pert (Percussion), Darryl Way (Violin), Jim Cuomo (Saxophone) und den Backgroundsänger*innen Dyan Birch, Frankie Collins und Isabella Dulaney unterstützt. Produzent war Mark Miller Mundy. So she let the phone keep ringing / As she sat there softly singing / Pretty nursery rhymes she'd memorized / In her Daddy's easy chair / The evening sun touched gently on / The eyes of Lucy Jordan / On the rooftop where she climbed / When all the laughter grew too loud / And she bowed and curtsied to the man / Who reached and offered her his hand / And he led her down to the long white car that waited past the crowd / At the age of thirty seven / She knew she'd found forever / As she rode along through Paris / With the warm wind in her hair. Mark Miller Mundy produzierte auch das Solodebüt von Steve Winwood für Island Records. So, lassen wir Irmin Schmidt, den ehemaligen Tastenmann der Band Can das Schlusswort sprechen: Das Fernsehen ist unheimlich interessiert an der politischen Meinung von Beatmusikern, weil - die können nicht reden. Das Fernsehen ist absolut nicht interessiert an der politischen Meinung derer, die auch Sozialismus wollen und eine Gesellschaft, die menschlicher ist, aber die reden können. Ich bin unsicher. Ich weiß viel zu wenig. Also soll ich im Fernsehen verkünden, was ich weiß? Das bisschen? Damit das Fernsehen in seiner gloriosen, gesellschaftlich kritischen Funktion mich zum Beispiel nehmen kann, verkünden kann: Seht, die wissen ja gar nicht, was sie wollen. Wie gesagt: Ich soll eine Stellung einnehmen, in der ich manipuliert werde. Und zwar möglichst einfach. Das heißt: ich soll einen ungeheuer komplizierten ökonomischen Prozess so grob vereinfachen, dass er konsumierbar wird. Das ist ein Alibi fürs Fernsehen. Dem Fernsehen ist klar, dass ein bisschen - nur sehr wenig kann davon drin sein - ein bisschen von der Revolution, die wir wollen, in der Musik enthalten ist. Man kann das bisschen aber zerstören, indem man die Musiker in eine Lage manipuliert, in der sie mit Worten ihre Musik interpretieren sollen. Das Zitat habe ich aus dem sehr lesenswerten Buch "Wir müssen hier raus! Krautrock, Free Beat, Reeducation" von Wolfgang Seidel, das 2016 im Ventil Verlag erschienen ist. Lesen und "The Ballad Of Lucy Jordan" von Marianne Faithfull hören ist wichtig fürs eigene Leben und Streben, yeah, die Version des Songs von Dr. Hook & The Medicine Show sollte man sich auch unbedingt anhören, sie ist auch sehr toll.