The Flying Lizards: "Summertime Blues" (1978)


Eine Version des Eddie Cochran-Klassikers "Summertime Blues", yeah. Rock’n’Roll im neuen Kleid. Post-Punk? New Wave? Avantgarde? Egal. Rock’n’Roll! Jedenfalls die beste Version von Eddie Chochrans "Summertime Blues". Die zweitbeste Version ist die von Blue Cheer. The Who und T.Rex haben den Song zwar auch gecovert, aber nicht wirklich toll, höchstens okay. Die Band The Flying Lizards hat sich 1976 in England gegründet, naja, es war eigentlich mehr ein Projekt als eine Band. Der Produzent David Cunnigham war die treibende Kraft dahinter, er versammelte Musiker*innen der Avantgarde- und Improvisationsszene wie Steve Beresford und David Toop sowie die 3 Sängerinnen Vivien Goldman, Deborah Evans-Stickland und Patti Palladin und los gings. Im Jahr 1978 erschien die erste Single "Summertime Blues / All Guitars" bei Virgin Records, die leider etwas unterging, aber bereits mit der nächsten Single "Money / Money B" 1979 schafften die Flying Lizards es in Großbritannien und den USA in die Charts. Auch dem Debütalbum "The Flying Lizards" 1979 war durchaus Erfolg beschieden. Yeah. Neben "Summertime Blues" und "Money" war noch eine dritte Coverversion auf dem Album zu finden, nämlich "Der Song von Mandeley" aus der Feder von Bertold Brecht und Kurt Weill. Im Jahr 1981 erschien das zweite Album "Fourth Wall". David Toop war nicht mehr mit dabei, aber die Besetzung war auch bei dieser Platte hochkarätig. David Cunningham hatte die Musiker*innen Patti Palladin (Vocals, Tape), Michael Nyman (Piano), Julian Marshall (Keyboards), Steve Beresford (Keyboards, Guitar, Bass), Robert Fripp (Guitar), Val Haller (Bass), Ben Grove (Bass), JJ Johnson (Drums, Percussion), Peter Gordon (Saxophone), Keith Thompson (Saxophone), Gareth Sager (Saxophone), Steve Saunders (Trombone), Edward Pillinger (Clarinet), Rory Allam (Clarinet), Anne Barnard (Horn), Lucy Skeaping (Rebec) und Nick Hayley (Rebec) im Studio versammelt. Rebec, auch Rebek, Rebeck oder Rubeba genannt, ist eine Art Kleingeige aus dem Hochmittelalter, also eine Vorläuferin der heutigen Violine. David Cunningham fungierte aber nicht nur als Produzent, sondern sang auch und ist an den Instrumenten Guitar, Siren, Harmonica, Keyboards, Tape, Guitar, Percussion und Violin am Gelingen des Albums beteiligt. Das Album verkaufte sich aber nicht besonders gut und Virgin Records verlor das Interesse an dem Projekt The Flying Lizards. Das letzte Album "Top Ten" erschien 1984 bei Statik Records, es bestand nur aus Coverversionen von bekannten Hitsongs wie "Tutti Frutti", "Sex Machine", "Great Balls Of Fire", "Suzanne" oder "Purple Haze". Großer Erfolg wurde es leider trotzdem keiner und David Cunningham erklärte das Projekt The Flying Lizards für beendet. Im Jahr 1995 wurde noch das Album "The Secret Dub Life Of The Flying Lizards" bei Piano Records nachgereicht. Das Album bestand aus lauter Dub-Instrumentals, wovon die meistens bereits 1978 von der Band aufgenommen worden waren. David Cunningham stellte das Album dann in den 90er Jahren fertig. Unter dem Namen The Suspicions erschien 1980 die Single "The Laughing Policeman / Suspicion" bei Arista Records, ein Seitenprojekt von The Flying Lizards mit Kit Hain (Vocals), David Toop (Guitar), Steve Beresford (Bass), Dave Solomon (Drums) und David Cunningham als Produzent. Ein weiteres Seitenprojekt waren The 49 Americans, die 2 Alben bei Choo Choo Train Records veröffentlichten, "Wonder" 1980 und "We Know Nonsense" 1982. David Cunningham war daran zwar nicht beteiligt, dafür aber David Toop und Steve Beresford. Unterstützt wurden sie bei den 49 Americans noch von Giblet alias Andrew Brenner (Vocals, Bass, Percussion, Penny Whistle), Eddie Saunders (Vocals, Guitar), Etta Saunders (Vocals), Max Eastley (Guitar, Percussion, Penny Whistle), Peter Cusak (Guitar), Jim Wannal (Bass), Else Watt (Drums), Lol Coxhill (Saxophone, Percussion) und den beiden Background Sängerinnen Jenny O’Connor und Vanessa Strang. Wow! Die ersten beiden Alben der Flying Lizards wurden 2010 auf einer CD beim Label RPM Retrodisc wiederveröffentlicht. Da ist auch der "Summertime Blues" als Bonus Track mit drauf. Marshall McLuhan: Statt sich auf eine riesige alexandrinische Bibliothek hinzubewegen, ist die Welt ein Computer geworden, ein elektronisches Gehirn. Und so wie unsere Sinne sich nach außen begeben haben, so dringt der Große Bruder in uns ein. Folglich werden wir, wenn wir uns dieser Dynamik nicht bewusst sind, schlagartig in eine Phase panischen Schreckens hineingeraten, was genau zu unserer kleinen von Stammestrommeln widerhallenden Welt (…) passt. Ja, wir formen unser Werkzeug und danach formt unser Werkzeug uns. Noch was Lustiges, oder Halblustiges, oder garnicht Lustiges, die Regierung von Oberbayern beurteilte 1966 die Musik der Rolling Stones nach ihrem Auftritt im Zirkus Krone folgendermaßen: Durch zahlreiche elektrische Tongeräte wird die Musik in einem Maße verstärkt, das sie des Charakters der Musik im üblichen Sinne weitgehend entkleidet und schier als Lärm erscheinen läßt. Was war die Absicht hinter diesem Urteil? Bayern hatte die Steuern bei Musikveranstaltungen aufgehoben, wollte aber Steuern kassieren und erklärte schlichtweg die Musik der Rolling Stones zur Nichtmusik. Obelix: Die spinnen die Bayern.