The Threads Of Fybre: "Believe Me" (1967)


The Threads Of Fybre sind guter gitarrenlastiger Garagepop, mit tollen Sänger und aus Kanada, yeah. Gegründet hat sich die Band Mitte der 60er Jahre in St. Clemens und bestand aus Tim Meyer (Vocals), Gary Brenner (Guitar) und Harold Scheffner (Bass). Wer die anderen beiden Musiker waren, weiß anscheinend niemand mehr. Die Band hat 1967 beim Label Cen-Trend die Single "Mama / Believe Me" aufgenommen und sich bald darauf wieder aufgelöst. Cen-Trend war ein kleines kanadisches Independent Label aus Toronto, bei dem auch Bands wie Amen, Inferno 5 Plus 1 oder (Those) Rogues in den Sixties Singles veröffentlichten. Es gibt eine CD-Serie namens "Wyld Canada", die es bisher auf 5 CDs gebracht hat, hm, ob da noch mehr nachkommt ist fraglich, Volume 5 erschien bereits 2009, jedenfalls sind auf dieser Serie wunderbare Garagepop-Perlen aus Kanada zu finden. Der Song "Believe Me" von The Threads Of Fybre ist auf Volume 3 zu finden, der volle Titel der CD lautet "Wyld Canada, Vol.3: Endless Dream - 30 Killer Slabs Of 60’s Teen Garage Nastiness From The Great White North", yeah. Erschienen ist Volume 3 im Jahr 2007 bei Boss Hoss Records. Die bekannteste darauf vertretene Band ist wohl Guess Who und David Clayton Thomas ist mit seiner ersten Band The Shays darauf vertreten. David Clayton Thomas machte ja dann als Sänger von Blood Sweat & Tears in den USA Karriere. Der Radio-DJ Psychedelic Pete sagte über die Single "Mama": I couldn't believe it when I heard "Mama" on the top 40 local station CHYM. It was a what we now call a raw punker but we didn't use those terms back then. I just thought of it as a wild psychedelic screamer. Now they call it garage but that term wasn't around then yet either. Anything that sounded so out of the ordinary I called psychedelic. And this was extremely out of place on top 40 since all top 40 hits in the 60s were extremely polished. Naja, gegen die Politur, die man heute in den Top 40 verwendet, klingen die meisten Hits aus den 60er Jahren ziemlich unpoliert. Wie sagte Allan Ginsberg so schön: 1967 war ein bedeutsames Jahr, weil das einzelne, einsame Bewußtsein, das seit Mitte der Fünfziger viele Individuen entwickelt hatten, plötzlich zusammenkam - in Human Be-Ins wie in San Francisco. Es gab keinen rationalen Grund, dort zu sein, nur den der gemeinsamen Party. Die Zeit zusammen zu verbringen. Hm, Paul McCartney formulierte aber auch schon das Problem: Ich erinnere mich in Haigh Ashbury gewesen zu sein, um meine Freunde Grateful Dead zu besuchen. Und ich weiß noch, wie ich dachte - oohh, oohh, das wird nicht lange dauern, und die Medien werden das alles vereinnahmen. Und tatsächlich: schon kurz darauf war die Haight die Abzock-Meile, wo die Kinder, die von zu Hause abgehauen waren, um 'beautiful people' zu werden, mit dem ganzen Merchandisingkram zugeschüttet wurden. Ja, und der britische Psychedelic Folker Donovan sagte zurückblickend: Mein "Sunshine Superman"-Album von 1965 ist möglicherweise eines der ersten, das auf der Grundlage von Psilocybin-Pilzen und dem damals noch legalen LSD entstand. Aldous Huxley, Timothy Leary und andere gebildete Menschen erkundeten die Droge, und dann kamen die Dichter und Künstler dazu. Einige nannten es Halluzination, aber das hieße ja, es wäre nicht real. Für mich aber war es sehr real. Man konnte die Dinge genau so sehen, wie es die alten Indianer und Schamanen schon getan hatten. Wie im Science-Fiction wurde da eine ganz eigene Welt eröffnet. Als wir also nach innen blickten und mit Hilfe von Pilzen und LSD tatsächlich andere Welten sahen, beeinflußte das unsere Songs ungefähr zwei Jahre lang. Es hatte die Qualität eines Traumes, einer Vision oder Meditation. Im Jahr 2007 startete Donovan in Schottland die Planung der Invincible Donovan University, in der Transzendentale Meditation Pflichtbestandteil ansonsten herkömmlicher Lehrpläne werden sollte. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Regisseur David Lynch steckt da irgendwie auch mit drin, hm, und die Inspiration kommt angeblich vom 2008 verstorbenen Guru Maharishi Mahesh Yogi. Ja, auch Gurus sterben, aber sie werden immerhin 90 Jahre alt - haha.