Serge Gainsbourg & Jane Birkin: "69 Année Erotique" (1969)


Gainsbourg et son Gainsborough / Ont pris le ferry-boat / De leur lit par le hublot / Ils regardent la côte / Ils s'aiment et la traversée / Durera toute une année / Ils vaincront les maléfices / Jusqu'en soixante-dix. / Soixante-neuf année érotique / Soixante-neuf année érotique. No no no, ich kann nicht französisch, was aber meiner Freude an diesem Song keinen Abbruch tut. Außerdem gibts auch eine engliche Version des Songs von der Band Luscious Jackson. Gainsbourg and his Gainsborough / Took the ferry-boat / From their bed by the porthole / They are watching the coast / They love each other and the cruise / Will take an entire year / They will conquer the evil spells / Until seventy. / Sixty-nine, erotic year / Sixty-nine, erotic year. Der Song "69 Année Erotique" ist ein Chanson mit viel Gefühl für guten Pop und erschien 1969 als B-Side der Single "Je t’aime... moi non plus", dem größten Hit des Duos. Der Vatikan wollte diese Single damals verbieten lassen, was ihm aber nur in Italien gelang und auch dort nicht für immer und ewig. Serge Gainsbourg wurde 1928 als Lucien Ginsburg in Paris geboren und bekam schon als Kind Klavierunterricht von seinem Vater. Die jüdische Familie musste vor den Nazis aus Paris flüchten und kehrte nach Kriegsende wieder zurück. Serge Gainsbourg begann an der Académie Montmartre Malerei zu studieren, verlor aber bald das Interesse daran. Seinen Lebensunterhalt verdiente er längere Zeit als Zeichenlehrer. Von 1951 bis 1957 war Serge Gainsbourg mit Elisabeth Levitsky verheiratet, die für den Surrealisten Georges Hugnet als Sekretärin arbeitete. Neben seinem Beruf als Zeichenlehrer schrieb Serge Gainsbourg zahlreiche Songs für andere Interpret*innen und begleitete die Sängerin Michèle Arnaud bei ihren Auftritten am Klavier. Im Jahr 1965 gewann France Gall mit seinem Song "Poupée de cire, poupée de son" den Eurovisions Song Contest. Seine erstes eigenes Album "Du chant à la une!" erschien 1958 bei Philips Records. Begleitet wurde er darauf von Alain Goraguer und seinem Orchester. Den ersten größeren Erfolg als Interpret hatte Serge Gainsbourg 1963 mit der Single "La Javanaise", auf der A-Side wurde der Song von ihm selbst gesungen und auf der B-Side von Juliette Gréco. Im Jahr 1965 gabs dann den ersten Skandal um seine Person, der von ihm geschriebene und von France Gall gesungene Song "Les Sucettes", wurde als Anspielung auf Oralsex gedeutet und sanktioniert. In dieser Zeit schrieb Serge Gainsbourg viele Songs für Sängerinnen wie France Gall, Minouche Barelli, Françoise Hardy und Anna Karina. Er war in Frankreich sowohl ein beliebter Star als auch ein gehasster Bürgerschreck. Mit Brigitte Bardot, mit der er eine längere Liebesaffäre hatte, veröffentlichte er 1968 bei Fontana Records das Album "Bonnie And Clyde". Die Songs "Bonnie And Clyde" und "Initials B.B." wurden in Frankreich zu Hits. Seine nächste große Liebe, war die 1946 in London geborene Schauspielerin Jane Birkin, mit der er die beiden international erfolgreichen Alben "Jane Birkin / Serge Gainsbourg" 1969 und "Histoire de Melody Nelson" 1971 veröffentlichte. Im Jahr 1973 erlitt Serge Gainsbourg einen Herzinfarkt und gönnte sich eine kurze Auszeit, doch 1975 erschien bei Philips Records sein nächstes Album "Rock Around The Bunker", dass sich auf sehr kontroversielle Art mit den Nazis auseinandersetzt. Die Songs "Nazi Rock" und "SS In Uruguay" provozierten weitere Skandale. Den nächsten großen Skandal gabs dann 1984 wegen dem Song "Lemon Incest", den Serge Gainsbourg mit seiner Tochter Charlotte Gainsbourg singt und der den Inzest zwischen Vater und Tochter thematisiert. Charlotte Gainsbourg ist die Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin, deren Beziehung 1980 auseinanderging. Serge Gainsbourg starb 1991 nach einem weiteren Herzinfarkt. So, jetzt ein bisschen was über Jane Birkin, sie spielte ihre erste größere Rolle im Film "Der gewisse Kniff" 1964 von Richard Lester, der durch die Beatles-Filme "A Hard Days Night" 1964 und "Help!" 1965 sowie den Film "How I Won The War" 1967 mit John Lennon einige Berühmheit erlangte. Im Film "Blow Up" von Michelangelo Antonioni spielt Jane Birkin ein Fotomodell, bei den Dreharbeiten lernte sie Serge Gainsbourg kennen und lieben. Außer den gemeinsamen Alben mit Serge Gainsbourg veröffentlichte Jane Birkin in den 70er Jahren noch die Soloalben "Di doo dah" 1973, "Lolita Go Home" 1975 und "Ex fan des sixties" 1978, deren Songs alle aus der Feder von Serge Gainsbourg stammen. Auch nach dem Ende ihrer Beziehung schrieb Serge Gainsbourg weiterhin die Songs für die Alben von Jane Birkin. Nach seinem Tod beendete Jane Birkin vorerst ihre Karriere als Sängerin, doch Ende der 90er Jahre kehrte sie wieder in die Popwelt zurück und nahm weitere Alben auf. Ihr bisher letztes Studioalbum "Enfants d’Hiver" erschien 2008 beim Label Capitol Music und ihr bisher letzter Film ist "Quai d’Orsay" 2013 unter der Regie von Bertrand Tavernier. Der Song "69 Année Erotique" ist auch auf dem Album "Jane Birkin / Serge Gainsbourg" zu finden, das 2007 bei Mercury Records als CD neu aufgelegt wurde. Da ist natürlich auch der Hit "Je t’aime... moi non plus" drauf, yeah. Jane Birkin: At school, I used to hear, 'You're a half-caste.' They'd laugh at my figure and say, 'Are you a boy or a girl?'