George Jones: "Play It Cool Man" (1954)


Honky Tonk Musik, yeah. Honky Tonk ist ein Subgenre der Countrymusik und bildete wegen der Verwendung von elektrisch verstärkten Instrumenten eine wichtige Grundlage für die Entstehung des Rockabilly und des Rock’n’Roll: Now if your baby's steppin' out, / And makes you feel like a fool / Don't blow your top, don't rage and shout, / Play it cool man, play it cool. Unter der Bezeichnung Honky Tonk verstand man früher, spätes 19. Jahrhundert, ein derbes und lautes Lokal mit Alkoholausschank und Livemusik. Es gab in den 80er Jahren einen US-Amerikanischen Wrestler namens Roy Wayne Ferris, der sich im Ring The Honky Tonk Man nannte und irgendwie wie ein Double von Elvis Presley aussah, nur um ziemlich viel kräftiger. Im Jahr 1956, meinem Geburtsjahr, brachte Johnny Horten bei Columbia Records den Song "Honky Tonk Man" raus: Well, I'm a honky tonk man and I can't seem to stop / I love to give the girls a whirl to the music of an old juke box / But when my money's all gone I'm on the telephone singing / Hey, hey mama, can your daddy come home? Naja, und 1969 kam dann "Honky Tonk Women" von den Rolling Stones auf den Markt: I met a gin soaked barroom queen in Memphis / She tried to take me upstairs for a ride / She had to heave me right across her shoulder / Cause I just can't seem to drink you off my mind / It's the Honky Tonk Women / Give me, give me, give me the honky tonk blues. Der erste Song mit Honky Tonk war 1937 der Song "Honky Tonk Blues" von Al Dexter: Well, I danced all night I wore out my shoes / Woke up this mornin' wishin' I could lose / That jumpin' honky tonk blues / I said the honky tonk blues / Well Lord, I got 'em I got the honky tonk blues. Ja, die Blütezeit der Honky Tonk-Musik waren die 40er und 50er Jahre, aber - natürlich hat Honky Tonk nie aufgehört und bringt auch heute noch regelmäßig schöne Musik unter die Menschen, yeah. George Jones wurde 1931 in Saratoga, Texas geboren, kam aus ziemlich ärmlichen Verhältnissen und begann bereits mit 9 Jahren auf der Straße zu musizieren, um etwas Geld zum spärlichen Familieneinkommen dazu zu verdienen. Nach seiner Militärzeit bei der Marine lernte er den Countrysänger Sonny Burns kennen, mit dem er 1953 Aufnahmen für Starday Records machte und beim Houston Hometown Jamboree auftrat. Das Wort Jamboree wird international als Bezeichnung für Pfadfindergroßlager verwendet, später dann auch für Tanz- und Musikfestivals. Mit der Single "Why Baby Why" 1954 schaffte George Jones seine erste Plazierung in den Countrycharts. Anfang der 60er Jahre wechselte er vom Label Starday zu United Artists Records, ein Tochterunternehmen des Filmunternehmens United Artists, dort nahm George Jones eine Serie von recht erfolgreichen Singles mit der Countrysängerin Melba Montgomery auf. Im Jahr 1965 wechselte er dann zum Label Musicor und war weiterhin Dauergast in den Countrycharts. Naja, 1968 folgte die Heirat mit der Countrysängerin Tammy Wynette und der Umzug nach Nashville, na klar doch, alle Countrystars ziehen irgendwann nach Nashville. George Jones wechselte zu Epic Records, wo auch seine Frau unter Vertrag war und beide hatten großen Erfolg sowohl als Duo als auch jeweils als SolokünstlerIn. Aber die Ehe dauerte nur kurz. Bereits 1975 ließ sich Tammy Wynette von George Jones wegen seiner ansteigenden Alkoholprobleme und seiner Kokainabhängigkeit scheiden, yeah, auch Cowboys lieben Kokain. Aber George Jones schaffte es immer wieder nach oben, 1980 hatte er mit dem Song "He Stopped Loving Her Today" eine Nummer 1 in den Countrycharts. Yeah, trotz seiner Drogenprobleme schaffte es George Jones in den 80er Jahren 10 Alben zu veröffentlichen und auch in den 90er Jahren war er durchaus produktiv. Im Jahr 1998 hatte George Jones einen schweren Autounfall, der ihn fast das Leben kostete, huch, aber 1999 war er bereits wieder on top, mit dem Album "The Cold Hard Truth". Keith Richards von den Rolling Stones, der ein paar Songs wie "Say It’s Not You" oder "Burn Your Playhouse Down" mit George Jones aufgenommen hat, erzählt in seinem Buch "Life", dass Frank Sinatra sagte: George Jones ist der zweitbeste Sänger in diesem Land. Hm, wer wird wohl der Beste sein? Frank natürlich, ha ha. Ich würde mal sagen, wenn es einen Besten geben soll, dann muss es wohl Tiny Tim sein, yeah! Der Song "Play It Cool Man" ist auf der 2005 beim Label Membran Music erschienen 10-CD-Box "Rock’n’Roll" zu finden, preiswert, hörenswert, aber manchmal etwas merkwürdig von der Zuordnung zum Rock’n’Roll, obwohl, Zuordnung ist oft schwierig, sehr schwierig. Was solls, Pop ist es auf jedem Fall - und das meiste davon sogar ziemlich gut.