Glaxo Babies: "Christine Keeler" (1979)


Punk oder New Wave, auf jeden Fall sehr gut. Here come the radicals, chic to chic / Oh so exclusive, oh so elite / Oh so daring, oh so discrete / So discrete / But not so discrete / And here comes Harold Macmillan / Here comes Alec Douglas Home / Here comes the Cuban crisis / Here comes the overdose / Here comes the overdose / And even though it's underhand / Christine Keeler has got it planned / Christine Keeler. Christine Keeler ist ein ehemaliges britisches Model, die eine Affäre mit dem britischen Kriegsminister John Profumo und gleichzeitig eine Beziehung mit dem sowjetischen Marineattaché und Agenten des russischen Militärnachrichtendienstes Jewgenij Iwanow hatte. Diese Dreiecksbeziehung wurde als Profuma-Affäre bekannt und war 1963 einer der Gründe für den Fall der konservativen Regierung unter Premierminister Harold Macmillans. Okay. Die Glaxo Babies haben sich 1977 in Bristol, UK gegründet und bestanden anfangs aus Rob Chapman (Vocals), Dan Catsis (Guitar), Tom Nichols (Bass) und Geoff Alsopp (Drums). Im Jahr 1979 erschienen bei Heartbeat Records die Single "Christine Keeler / Bossa Nova Bossa" und die EP "This Is Your Life". Nach erscheinen dieser Tonträger bekam die Band Schwierigkeiten mit der Pharmafirma Glaxo und musste ihren Namen in Gl*xo Babies abändern. Bald darauf kam Saxofonist Tony Wrafter zur Band und Drummer Geoff Alsopp reichte die Sticks an Charlie Llewellin weiter. In dieser Besetzung begann die Band ihr Debütalbum "Nine Months To The Disco" aufzunehmen, doch während der Aufnahmen verließ Sänger Rob Chapman im Streit die Band. Naja, die Aufnahmen wurden mit dem neuen Sänger Tim Aylett fertiggestellt und das Album erschien 1980 bei Heartbeat Records. Es erreichte Platz 8 der UK Indie-Charts. Doch irgendwie stimmte die Bandchemie nicht mehr so recht und Dan Catsis, Tony Wrafter und Charlie Llewellin stiegen aus und gründeten mit John Waddington und Janine Rainforth die Band Maximum Joy. Heartbeat Records brachte 1980 noch das Album "Put Me On The Guest List" mit Demos und frühen Aufnahmen der Gl*xo Babies mit Sänger Rob Chapman heraus. Von 1985 bis 1990 versuchten es die Gl*xo Babies ein zweites Mal, mit dabei waren wieder Rob Chapman, Dan Catsis und Charlie Llewellin. Bei Cherry Red Records erschienen später die CompilationCDs "Dreams Interrupted: The Bewilderbeat Years 1978-1980" 2006 und "The Porlock Factor: Psych Dreams And Other Schemes 1985-1990“ 2007, seither sind von den Glaxo beziehungsweise Gl*xo Babies wieder alle Songs leicht zugänglich, was natürlich super ist. Rob Chapman ist inzwischen ein bekannter Autor von Musikbüchern, z.B. von der Syd Barrett-Biografie "Syd Barrett: A Very Irregular Head", die 2010 beim Verlag Faber and Faber erschien. Der Titel bezieht sich auf eine Aussage von Syd Barrett in einem Interview 1971: I don't think I'm easy to talk about. I've got a very irregular head. And I'm not anything you think I am anyway. Rob Chapman: I think all writing about art is in some way dancing to architecture. It's all about similitude, being analogous, metaphorical, adjectival etcetera. (...) I've never had a problem with the old truism about dancing to architecture. I think you can dance to architecture. There's some pretty funky architecture to dance to. Okay, hört Musik von den Glaxo Babies, sie waren tolle Poparchitekt*innen.