Happy End: "Taifuu" (1971)


Nächste Station ist Japan, japanischer Folkrock, yeah, wundervoll schräg, mit toller Psychedelicgitarre und der Blues klingt an manchen Stellen auch durch. Besonders toll ist aber der Gesang. Im Jahr 1969 löste sich die Psychedelic Band Apryl Fool auf und die beiden Musiker Haruomi Hosono (Vocals, Bass, Keyboards) und Takashi Matsumoto (Drums) gründeten die Band Blue Valentine, die sich schließlich 1970 in Happy End umbenannte. Mit dabei waren noch Eiichi Ohtaki (Guitar, Vocals) und Shigeru Suzuki (Guitar, Vocals). Happy End bekam einen Plattenvertrag beim Label URC, was soviel wie Underground Record Club bedeutete. Bei UCR erschienen die beiden Alben "Happy End" 1970 und "Kazemachi Roman" 1971. Für die Lyrics war meist der Drummer Takashi Matsumoto zuständig. Das dritte und letzte Album, das wiederum "Happy End" hieß, erschien 1973 bei King Records und wurde mit dem Produzenten Van Dyke Parks in Los Angeles aufgenommen. Van Dyke Parks spielt auf diesem Album auch Organ und Piano, yeah, und neben anderen musikalischen Gästen ist auch Lowell George von Little Feat an der Slide Guitar zu hören. Der letzte Song des Albums trägt den Titel "Sayonara America Sayonara Nippon" und Takashi Matsumoto sagt darüber: We had already given up on Japan, and with that song, we were saying bye-bye to America too - we weren’t going to belong to any place. Als das Album erschien, hatte sich die Band bereits aufgelöst. Takashi Matsumoto schrieb danach Songtexte für japanische Popstars wie Agnes Chan, Seiko Matsuda oder Akira Terao. Haruomi Hosono gründete mit Yukihiro Takahashi (Drums, Vocals) und Ryuichi Sakamoto (Keyboards, Vocals) das äußerst erfolgreiche Yellow Magic Orchestra. Die beiden Gitarristen nahmen eine Reihe von Soloalben in den 70er und 80er Jahren auf. Eiichi Ohtaki veröffentlichte unter anderem 1981 das Album "A Long Vacation", das zu einem der meistverkauften Alben Japans wurde. Der Song "Taifuu" ist auf dem Album "Kazemachi Roman" zu finden, das 2009 beim Label Pony Canyon als CD wiederveröffentlicht wurde. Gibts aber nur als Japan-Import und ist nicht gerade billig, aber man kann sich "Taifuu" bei youtube anhören. Eine andere lustige japanische Psychedelicband aus dieser Zeit waren The Mops, die von 1966 bis 1974 aktiv waren und mit Songs wie "Tadorituitara Itumo Amefuri", "Gekko Kamen" oder "Goiken Muyo" zumindest in Japan Erfolg hatten. Sie nahmen auch hörenswerte Versionen von Songs wie "White Rabbit" von Jefferson Airplane, "Light My Fire" von The Doors oder "San Franciscan Nights" von The Animals auf. Sehr toll finde ich auch die seit 1995 bestehende Neopsychedelic oder Space Rock-Band Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso U.F.O. rund um den Sänger und Gitarristen Kawabata Makoto, yeah, diese Band ist eigentlich ein ganzes Pop-Universum und es entstehen andauernd neue Projekte und Bands wie Kawabato Makoto & The Mothers Of Invasion, Acid Mothers Temple & The Cosmic Inferno, Acid Mothers Temple & Space Paranoid, Acid Mothers Gong, bei dieser Band wirkten auch die beiden Original-Gong-Musiker*innen Daevid Allen und Gilli Smyth mit, sowie Acid Mothers Guru Guru mit Original-Guru-Guru Mani Neumaier. Sich in diesem Universum etwas umzuhören, zahlt ich echt aus für die Ohren - und nicht nur für die Ohren. Seit 2004 gibts auch das Projekt Acid Mothers Afrirampo, yeah, das Duo Afrirampo gehört zu einer meiner großen japanischen Lieblingsbands. Acid Mothers Afrirampo besteht aus Oni (Vocals, Guitar, Recorder, Drums) und Pika (Vocals, Drums, Percussion, Noise), den beiden Frauen des Duos Afrirampo sowie den Acid-Mothers-Temple-Musikern Kawabata Makoto (Guitar, Violin, Hurdy-Gurdy, Glockenspiel, Percussion, Electronics, Vocals), Tsuyama Atsushi (Vocals, Bass, Guitar, Drums, Recorder, Kantele) und Higashi Hiroshi (Electronics). Yeah, it's great.