Harmonica Frank: "Swamp Root" (1951)


Harmonica Frank war spitze! Harmonica Franks Songs sind spitze! Hören, hören, hören. Rockabilly. Hu-hu, der Begriff wird erst 1953 von Bill Flagg erstmals verwendet. Hm, Hillbilly Boogie? Rhythm'n'Western, Country'n'Blues? Hören, hören, hören. Harmonica Frank wurde 1908 in Toccopola, Mississippi geboren und wuchs bei seinen Großeltern auf, da seine Eltern als WanderarbeiterInnen ständig unterwegs waren. Er brachte sich selbst das Mundharmonika- und Gitarrespielen bei und als seine Großeltern starben, schloß er sich einer Medicineshow an und ging auf Wanderschaft. Anfang der 50er Jahre veröffentlichte Harmonica Frank 2 Singles bei Chess Records, "Swamp Root" 1951 und "Howlin' Tomcat" 1952. Danach wechselte er zu Sam Phillips und seinem legendären Label Sun Records. Harmonica Frank war der erste weiße Musiker, der in den Sun Studios aufnahm. Bei Sun Records erschien 1954 die Single "Rockin' Chair Daddy". Der nächste Weiße bei Sun Records war Elvis Presley mit "That's All Right Mama". Ja, und Harmonica Frank war einer von wenigen, die die Technik des gleichzeitigen Mundharmonikaspiels mit einer Seite des Mundes und des Singens mit der anderen Seite des Mundes beherrschten. Außerdem konnte er auch mit der Nase Mundharmonika spielen und auf diese Art zwei Harmonikas gleichzeitig blasen. Wow! Anfang der 70er Jahre wurde Harmonica Frank wiederentdeckt und es entstanden 2 Alben mit neuen Songs, "Blues That Made The Roosters Dance" 1975 bei Barrelhouse Records und "Harmonica Frank Floyd" 1976 bei Adelphi Records. Greil Marcus schrieb über Harmonica Frank in seinem 1975 erschienen Buch "Mystery Train". Yeah: Well, I'm a rockin' chair daddy from Mississippi way / And I rock all night and I rock all day / Rock two days, ain't a worry of mine / I can rock two days just any old time / Well, I rock my own way, started rockin' on their own / To take my rockin' your mama can't keep you at home. Harmonica Frank starb 1984 in Blanchester, Ohio. Der Song "Swamp Root" ist auf dem 2010 bei Hog Maw Records erschienenen Album "Harmonica Frank Floyd: Mouthin' Blood Blues - Original Early Recordings" zu hören. Wer nicht so viel Geld für Vinyl ausgeben will, kann sich auch die 2002 beim Label Memphis International erschienene CD "Harmonica Frank Floyd: The Missing Link" zulegen - oder „Swamp Root“ und andere Perlen von Harmonica Frank im Netz suchen. Lassen wir zum Schluß die Philosophin Hannah Arendt zu Wort kommen: Die einzige denkbare Metapher für das Leben des Geistes, ist die Empfindung des Lebendigseins.