Janie Jones: "Witches Brew" (1965)


Novelty, hey-hey: Hey hey-hey hey-hey, ho ho-ho / I'm stirring my witches brew for you / I'm stirring my witches brew / How could you know that you were right / When you called me a little witch last night? / I use naughty charms that work taboo / I decided you're mine, I just gotta have you. Yeah, Drink her brew and you'll be all right. "Witches Brew" ist eine viel zu wenig beachtete Pop-Perle. Janie Jones wurde 1941 als Marion Mitchel in Seaham, England geboren und machte bereits sehr früh ihre ersten Schritte im Showgeschäft: As a child I'd be up on the air-raid shelter dancing and singing keeping everyone amused. Ende der 50er Jahre zog sie nach London und trat in Kabaretts auf: I was hooked on entertaining people. I liked Ethel Merman, and I could take off many voices in my cabaret act, which went down well in the West End. But I suppose my main talent was in having the knack of making people laugh. In London trat sie auch kurze Zeit mit ihrer Schwester Valerie Mitchell als The Mitchell Sisters auf, yeah, auf den Plakaten wurden sie als Glamorous Singing Stars angekündigt: Showbusiness to me was a lot of plastic types. I've got a vivid imagination, and I've always found there too many empty 'daahlings' in showbiz. I'm more down-to-earth. I'm from a coal-mining family! Im Jahr 1964 verursachte Janie einen Skandal, als sie in einem Kleid mit einem Ausschnitt der dem Busen freigab zur Premiere des Films "London In The Raw" von Michael Klinger erschien, yeah, die Aufregung in der Presse war groß und ein guter Start für Janie Jones’ kurze Karriere als Popsängerin. Im Jahr 1965 erschien ihre erste Single "Witches Brew / Take-A My Tip" beim Label HMV Pop, einer Tochterfirma von EMI Records und kletterte in den britischen Charts bis auf Platz 46. "Witches Brew" war der einzige Song von Janie Jones, der es in die Charts schaffte. Beide Songs hatte ihre Schwester Valerie für sie geschrieben. Janie Jones präsentierte den Song in der Sendung Top Of The Pops: And at the same time, Marc Bolan was promoting his first song, called "The Wizard". We did some gigs together, and he was supposed to go on first, but he asked me to go on first 'cos he was a bit nervous. Marc also wrote a poem for me, which was very sweet. Die nächste Single "Gunning For You / Go Go Away From Me" 1966 war ein kommerzieller Flop und Janie Jones musste HMV Pop verlassen. In den Jahren 1967 bis 1970 erschienen weitere 4 Singles bei verschiedenen Plattenfirmen, die sich leider auch nicht besonders verkauften, naja, 1972 nahm Janie Jones noch die Single "The Witch In White / Cross On The Wall In Nashville" auf, aber fand keine Plattenfirma dafür, die sie auf den Markt brachte. Ihre Karriere als Sängerin schien beendet und zu allem Unglück wurde Janie Jones 1973 bei einer Sexparty in ihrem Haus verhaftet und wegen Zuhälterei zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Zeitschrift News Of The World titelte: Janie Jones, the girl who ran the orgies. Okay, Janie Jones saß 4 Jahre ab und wurde 1977 wegen guter Führung frühzeitig entlassen. Im gleichen Jahr erschien das Debütalbum "The Clash" von der Punkband The Clash, auf dem der von Joe Strummer und Mick Jones geschriebene Song "Janie Jones" zu finden ist: He's in love with rock'n'roll woaahh / He's in love with gettin' stoned woaahh / He's in love with Janie Jones / But he don't like his boring job, no. Joe Strummer schrieb dann auch den Song "House Of The Ju-Ju Queen" für Janie Jones, der 1983 als Single von Janie Jones & The Lash bei Big Beat Records erschien. The Lash waren natürlich niemand anderer als The Clash. Auf der B-Side der Single befindet sich eine Version des James Brown-Klassikers "Sex Machine". Im Jahr 1993 veröffentlichte Janie Jones ihre Autobiografie "The Devil And Miss Jones". Der Titel verweist sowohl auf den Film "The Devil And Miss Jones (Mary und der Millionär)" 1941, einer der seltenen US-Amerikanischen Filme, die ein positives Bild von gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern zeigt, yeah, und auf den Pornofilmklassiker "The Devil In Miss Jones" 1973. Auf pornofilm.de steht darüber: Ein Porno, der einen Selbstmord im Detail zeigt, ein Porno ohne eine leise Hoffnung auf ein Happy End, das ist einzigartig. Die Grundstimmung des Films ist dementsprechend pessimistisch. Das Zusammenspiel von schräger Musik, hartem Sex, und harschen, oft verzweifelten Worten, die Miss Jones an ihre Liebhaber richtet, verstärken diesen depressiven Eindruck. Die Bilder sind karg und schroff. Nie wird es in diesem Film hell. Der Teufel wirft auf jede Einstellung seinen Schatten. Die pornografischen Szenen sind trotzdem von bizarrer Schönheit. Georgina Spelvin als Miss Jones spielt hervorragend. Der Song "Witches Brew" findet sich auf der 1997 bei RPM Records erschienenen CD "We’re In Love With The World Of Janie Jones". Yeah, the sixties have never swung quite like this before!