Jerry Byrne: "Lights Out" (1958)


Rockabilly, Rock’n’Roll. Kein Wunder, dass die Musik immer wieder Revivals erfährt und sich oft so dynamisch mit neuen Stilen paart. Nehmen wir die Band Suicide, da kam einiges aufs wunderschönste zusammen, yeah, Rockabilly und Techno, klar, eine kräftige Prise Punk und Disco wurde auch noch draufgestreut - schubiduwa - und: Mahlzeit! Ja, es schmeckt hervorragend. Ja, "Lights Out" von Jerry Byrne schmeckt ebenfalls hervorragend: Standin' on my front porch / Grabbed her and I kissed her / Boy I was surprised when I saw her little sister / Lights out, lights out / I'm glad now the lights were out / Sister knows more about / What to do when the lights go out. Musik fördert das Unsagbare zutage, Rockmusik das Unsägliche. Ha ha, so in etwa habe ich das mal wo gelesen. Jerry Byrne wurde 1940 in Crescent City, Kalifornien geboren und war der Kusin von Mac Rebbenack, dem späteren Dr. John. Die beiden spielten in ihrer Jugend zusammen in der Band The Loafers. Bekannt wurde Jerry Byrne als er bei einem Auftritt von Little Richard in Slidell, Los Angeles, einfach auf die Bühne spazierte und mitsang. Little Richard ließ ihn gewähren und eine Woche später unterschrieb Jerry Byrne einen Plattenvertrag bei Specialty Records. Frechheit siegt. Speciality Records veröffentlichte insgesamt 3 Singles "Lights Out / Honey Baby", "You Know I Love You So / Why Did You Ever Say Goodbye" und "Carry On / Raining" von Jerry Byrne, wobei die Songs "Lights Out" und "Why Did You Ever Say Goodbye" noch aus der Zeit der Loafers stammten und von Mac Rebbenack und Seth David geschrieben wurden. Specialty Records war mit den Verkaufszahlen der Singles unzufrieden und setzte Jerry Byrne vor die Tür. Yeah, das war im Grunde Jerry Byrnes musikalische Laufbahn. Hu-hu, es gibt aber noch 2 andere Singles, an denen Jerry Byrne und Mac Rebbenack maßgeblich beteiligt waren, erstens) "Morgus, The Magnificent / Lonely Boy" von Morgus & The Three Moguls A-Side und Frankie & Mac B-Side und zweitens) "Chinese Bandits / True Love" von The Cheerleaders. Beide Singles kamen 1958 auf den Markt und waren gute Novelty Records. The Cheerleaders waren die Sänger Roland Stone und Bobby Lonero, aber die Band im Rücken hatte es in sich, da waren Mac Rebbenack, Huey 'Piano' Smith, Frankie Ford und Jerry Byrne am Brodeln. Ja, und hinter Morgus & The Three Ghouls steckten Mac Rebbenack, Ronnie Barron, Jerry Byrne und der Sänger und Saxofonist Leonard James, über den aber nicht viel rauszufinden ist. Huch, hoffe das stimmt in etwa, da es über beide Singles sehr widersprüchliche Informationen gibt, eines ist aber sicher klar, Mac Rebbenack und Jerry Byrne waren dabei. "Lights Out" ist auf der 2012 beim Label Not Now erschienenen DoppelCD "Rip It Up - The Specialty Story" zu finden. Noch was eher Erheiterndes, 1957 sang Eve Boswell den Song "Willy-Lilly-Rock-A-Billy" für Odeon Records, begleitet wurde sie von Paul Kuhn und seinem Orchester, yeah, und komponiert und getextet wurde der Song von Peter Igelhoff und Charly Niessen: Wenn der Willy mit der Lilly Rockabilly tanzt / Bleiben alle Leute steh'n / Und sie sagen: Willy zeig der Lilly was du kannst / Das woll'n wir alle seh'n / Willy, Ja! Lilly, Ja! Willy Lilly Rockabilly / Gibt der Willy dann der Lilly einen langen Kuss / Wenn sie eine Pause macht / Sagt der Willy zu der Lilly: machen wir dann Schluss / Da hat sie nur gelacht (bobombombom) / Willy Lilly Rockabilly geht es heute nacht / Weil es Freude macht / Willy-Lilly-Rockabilly-Freude macht / Doobidooahdoobdooah, Doobidooahdoobdooah, Doobidooahdoobdooah / Doobidooahdoobdooah, Willy-Lilly-Rockabilly-Freude macht. He, der Text ist lustig, was solls, der Song hängt sich auf der Musik auf, yeah, und zwar so sehr, dass er schon wieder fast gehört werden muss. Viel Freude!