Jimmie Rodgers: "Hobo Bill's Last Ride" (1929) |
Jimmie Rodgers war trotz seines kurzen Lebens der erste große Star der Countrymusic und einer der ersten Künstler, der Jodler in US-Amerikanische Musik einbaute. Er wurde deshalb auch America's Blue Yodeler genannt, aber auch Singing Brakeman, weil er längere Zeit bei der New Orleans & Northeastern Railroad als Bremser arbeitete. 1924 erkrankte Jimmie Rodgers an Tuberkulose und musste seinen Job bei der Eisenbahn aufgeben, danach versuchte er als freier Musiker zu überleben. Er wurde 1897 in Meridian, Mississippi geboren und verstarb 1933 in New York an den Folgen der Tuberkulose. 1927 spielte Jimmie Rodgers beim Musikproduzenten Ralph Peer vor. Im gleichen Jahr erschien die Single "T For Texas (Blue Yodel No. 1)", die ein Top-Hit wurde und sich über eine Million Mal verkaufte. Mit der Single "In The Jailhouse" 1928 avancierte er zum Superstar. Jimmie Rodgers gab das viele Geld, das er plötzlich verdiente, mit vollen Händen aus, kaufte sich eine luxuriöse Villa und mehrere teure Autos. Durch den Börsenkrach von 1929 und die darauf folgende Wirtschaftskrise geriet er aber gleich wieder in finanzielle Nöte. Seine letzten Aufnahmen machte Jimmie Rogers in einem Bett liegend und mit Krankenschwester in einem Studio in New York, zwei Tage später starb er. Beim Song "Hobo Bill's Last Ride" jodelt Jimmie Rodgers zwar nicht, aber sein gesungenes Ho-oh-oh Bo-oh-oh Billy ist spitze und die Zugpfeife ist auch schlicht umwerfend charmant: Riding on a eastbound freight train, / speeding through the night. / Hobo Bill, a railroad bum / was fighting for his life. / The sadness of his eyes revealed / the torture of his soul. Traurig. Der Blues läßt grüßen. "Hobo Bill's Last Ride" ist auf der 1997 bei Camden Records erschienenen CD "The Very Best Of Jimmie Rodgers" zu finden. Ja, das Jodeln war in meiner ländlichen Kindheit durchaus präsent, aber wirklich hören lernte ich es erst durch Jimmie Rodgers, hören und lieben, hodaro iohodraeho holadaittijo. Jodeln ist Singen ohne Text auf Lautsilben bei häufigem schnellen Umschlagen zwischen Brust- und Falsettstimme. Nicht nur in den Alpen wurde von Alm zu Alm mit Almschrei oder Juchzer kommuniziert oder auch das Vieh mit einem Jodler angelockt, sondern in wahrscheinlich allen gebirgigen und unwegsamen Regionen der Welt gab und gibt es verschiedene Techniken, um mit Rufen weite Distanzen akustisch zu überbrücken. Ja, und Jodeln ist gesund. In den Bergen litten die Menschen oft an einer Unterfunktion der Schilddrüse durch Jodmangel. Durch das Jodeln wird die Schilddrüsenaktivität angeregt und das Stoffwechselniveau des Körpers erhöht: holladio, dulje, djehoriridl, diridiriaha. |